Manchester United tritt weiter auf der Stelle
Solskjaer laut Statistik nicht besser als Mourinho
02.10.2019 | 12:27 Uhr
Manchester United hinkt den eigenen Erwartungen einmal mehr deutlich hinterher. Trainer Ole Gunnar Solskjaer scheint aktuell keinen Weg zu finden, den Traditionsverein zu alter Stärke zurückzuführen. Eine Herausforderung, an der auch sein Vorgänger scheiterte.
Vor gut neun Monaten wurde Jose Mourinho nach 17 Spieltagen und mit 19 Punkten Rückstand auf den damaligen Tabellenführer FC Liverpool entlassen. "Ich habe die Entlassung vermutlich verdient, weil ich am Ende der Verantwortliche bin", kommentierte Mourinho erst kürzlich bei Sky Sports sein Aus bei Manchester United, ergänzte jedoch: "Die traurige Wahrheit ist, dass sie jetzt schlechter sind als das Team, das ich trainiert habe."
Was nach einem klassischen Fall von Nachtreten klingt, ist bei genauerer Betrachtung aber gar nicht so weit hergeholt. Manchester United belegt aktuell Tabellenplatz acht und hat sich mit zehn Punkten Rückstand auf Klassenprimus Liverpool wohl schon jetzt erneut aus dem Titelrennen verabschiedet. Acht Punkte nach sechs Spieltagen sind zudem Vereins-Negativrekord.
Solskjaer-Mourinho-Vergleich belegt Stillstand
Der Solskjaer-Mourinho-Vergleich zeigt: Unterm Strich hat sich bei United seit dem Trainerwechsel rein gar nichts verändert. Solskjaer kommt in seinen ersten 27 Premier-League-Spielen mit den Red Devils auf 14 Siege, 48 Punkte und 44 Tore - genau wie Mourinho in seinen letzten 27 Liga-Partien!
In den meisten Statistiken zeigt sich das Solskjaer-Team zwar leicht verbessert, mehr Punkte sprangen am Ende jedoch nicht heraus. Der gute Start des Norwegers in Manchester (12 PL-Spiele ungeschlagen: 10 Siege, 2 Remis), der ihm letztlich die Beförderung vom Interimstrainer zum Chefcoach eingebracht hatte, ist längst verpufft.
Wenger bringt sich in Stellung für Trainer-Job
Die Kritik an Solskjaer wird lauter. Sogar Nachfolgekandidaten werden bereits gehandelt. Massimiliano Allegri soll laut italienischen Medien ein Thema sein. Und auch Arsene Wenger bringt sich im Interview mit beIN für ein mögliches Engagement schon einmal in Stellung: "Manchester United ist ein Traumjob für jeden Manager. Zumindest für jeden Manager mit Mut und Selbstvertrauen."
Mut und Selbstvertrauen sind sicher nicht die schlechtesten Attribute für die Kandidaten auf einen Posten, auf dem es seit Alex Ferguson keiner länger als 2,5 Jahre ausgehalten hat.