Manchester United: Warum David de Geas Abschied einen faden Beigeschmack hinterlässt

Teuflisches Spiel! De Geas Abschied hinterlässt faden Beigeschmack

David de Gea verlässt Manchester United nach zwölf Jahren. Seinen Abschied hat sich der Rekordmann mit Sicherheit anders vorgestellt.
Image: David de Gea verlässt Manchester United nach zwölf Jahren. Seinen Abschied hat sich der Rekordmann mit Sicherheit anders vorgestellt.  © Imago

Nach zwölf Jahren ist Schluss! Torwart David de Gea sagt "Adios" und verlässt Manchester United. Vorausgegangen war ein unschöner Vertragspoker, bei dem sich die Red Devils im Umgang mit ihrer Klublegende nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben.

Als David de Gea 2011 nach Manchester kam, hieß der Trainer von United noch Sir Alex Ferguson. In der Innenverteidigung grätschten Nemanja Vidic und Rio Ferdinand mit einer Hingabe über die Fußballplätze dieser Welt wie sonst nur wenige.

Weiter vorn lenkten Michael Carrick und Paul Scholes das Spielgeschehen, auf Außen flitzten Ryan Giggs und Nani auf und ab. Und in der Spitze versetzten Wayne Rooney, Dimitar Berbatov und Chicharito die Fans im Old Trafford alle zwei Wochen in völlige Ekstase.

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Rückblich auf die Zeit von Torwart David de Gea bei Manchester United.

De Gea kam von Atletico Madrid in dieses namhafte Kollektiv, der damals 20-Jährige galt als riesiges Torwart-Talent. Ferguson wollte ihn um jeden Preis und hat wirklich alles dafür getan, den Spanier nach England zu locken.

De Gea entwickelt sich zur United-Legende

"Ich kann mich nur an zwei United-Spiele erinnern, die Ferguson in seinen 27 Jahren verpasst hat", berichtete der ehemalige Torwarttrainer der Red Devils, Eric Steele, vor einiger Zeit: "Er hat ein Manchester-Derby im Jahr 2000 verpasst, als er auf der Hochzeit seines Sohnes war. Das andere? Da hat er de Gea gescoutet."

David de Gea und Sir Alex Ferguson gemeinsam auf einer Pressekonferenz 2012.
Image: David de Gea und Sir Alex Ferguson gemeinsam auf einer Pressekonferenz 2012.  © Imago

Bei diesem sagenumwobenen Spiel von Atletico gegen Valencia wusste Ferguson laut Steele bereits nach wenigen Minuten, dass der schlaksige Schlussmann die perfekte Nummer eins für United sei. "Er demonstrierte Ausstrahlung, Konzentration und hatte überragende Reflexe", so Steele.

Fergusons aufopferungsvoller Einsatz sollte sich auszahlen, er bewies goldenes Händchen. Nur wenige Saisons später galt der in Madrid geborene de Gea bereits zu den besten Torhütern der Welt. Bei United avancierte er zur Legende. 545 Spiele im Dress der Red Devils und 190 Partien ohne Gegentor stehen zu Buche - beides Vereinsrekorde für einen Torhüter. Er gewann die Premier League, den FA Cup, die Europa League, zwei Carabao Cups und unzählige individuelle Auszeichnungen. Doch nun ist Schluss.

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United macht Rückzieher bei de Gea

De Gea hat seinen Abschied von United am Samstag offiziell bekannt gegeben: "Ich möchte meine unermüdliche Dankbarkeit und Wertschätzung für die Liebe zum Ausdruck bringen. Jedes Mal, wenn ich dieses Trikot angezogen habe, war ich unglaublich stolz. Die Mannschaft anzuführen, diese Institution, den größten Verein der Welt, zu repräsentieren, war eine Ehre, die nur wenigen glücklichen Fußballern zuteilwird."

Die Fans reagierten in den sozialen Medien mit Respekt und tiefer Dankbarkeit auf den Abschied de Geas, der für den 32-Jährigen selbst deutlich eher kam als geplant. Denn eigentlich hatten sich der Keeper und der englische Rekordmeister jüngst noch auf einen neuen Vertrag geeinigt. Das ursprüngliche Papier war bis zum 30. Juni datiert, doch beide Parteien hatten eine Verlängerung angestrebt.

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De Gea hatte dafür Informationen von The Athletic zufolge sogar einer deutlichen Gehaltskürzung zugestimmt und seine Unterschrift unter die Vereinbarung gesetzt. Alles schien in trockenen Tüchern, doch die Verantwortlichen aus Manchester machten offenbar eine Rolle rückwärts, zogen das ursprüngliche Angebot zurück und legten de Gea einen neuen Kontrakt vor - mit noch weniger Salär als zuvor vereinbart.

Teuflisches Spiel von United

Denn inzwischen hatte United schon längst mit einem neuen Keeper verhandelt. De Gea war von vornherein also nur zweite Wahl, man hätte ihn vielleicht höchstens gehalten, sollte es mit dem Transfer eines neuen Keepers nichts werden. Andre Onana von Inter Mailand stand unterdessen im Visier der Red Devils. Der Spanier drohte zum Bauernopfer zu werden und tat seinen Unmut via Twitter kund.

Zunächst postete er einen Tweet lediglich versehen mit einem Smiley, der ein gähnendes Gesicht zeigt. Darauf folgte am zurückliegenden Donnerstag, zwei Tage vor Bekanntgabe seines Abschieds, Ähnliches. Diesmal versehen mit einem Emoji, der eine jonglierende Person abbildet.

Fans deuteten die wirren Nachrichten bereits als Anzeichen des Abschieds. Die Vorgehensweise Uniteds darf dabei durchaus als fieses Spiel kritisiert werden. De Gea zählte zu den Großverdienern bei den Red Devils, die wiederum ihre Gehaltskosten senken wollen, und offenbar wollte man ihn deshalb loswerden, doch ein ehrlicherer Umgang mit einem Spieler, der langjährig so viel für United geleistet hat, wäre wohl für alle der angenehmere und versöhnlichere Ausgang dieses Kapitels gewesen.

Zukunft ungewiss von de Gea

Trotz des unschönen Vertragspokers hat auch die Klubführung nun noch einmal ihre Dankbarkeit betont: "David verlässt Manchester mit dem tiefsten Respekt und der größten Wertschätzung von allen, die mit dem Verein verbunden sind. Er wird uns allen fehlen, die das Privileg hatten, in den letzten zwölf Jahren mit ihm zu arbeiten. David wird immer ein Teil der United-Familie sein und wir freuen uns darauf, ihn in Zukunft als Vereinslegende wieder im Old Trafford begrüßen zu dürfen."

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"Er wird immer als einer der besten Torhüter der Vereinsgeschichte in Erinnerung bleiben", unterstrich auch Uniteds Coach Erik ten Hag. Seinem einzigartigen Erbe bei den Red Devils scheint also auch die stillose Vertragsposse seitens des englischen Rekordmeisters keinen Abbruch getan zu haben.

Wie es für den 32-jährigen Goalie nun weitergeht, ist ungewiss. Diverser Medien zufolge bestehe Interesse von Vereinen aus Saudi-Arabien. Dort müsste de Gea keineswegs auf sein Gehalt verzichten, der Spanier dürfte wieder fürstlich entlohnt werden.

Doch auch eine weitere Station bei einem europäischen Top-Klub scheint nicht ausgeschlossen, wenn ein solches Torwart-Kaliber schon ablösefrei zu haben ist…

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