Marvin Ducksch im Interview zu Werner, Anfang, Füllkrug und Bremen
Ducksch im Interview: Mit Fülle hat es auch mal gekracht
10.12.2021 | 12:37 Uhr
Im exklusiven Interview mit skysport.de spricht Bremen-Stürmer Marvin Ducksch über seinen neuen Trainer Ole Werner, das Zusammenspiel mit Sturmpartner Niclas Füllkrug, Ex-Trainer Markus Anfang und die sportlichen Ziele von Werder Bremen.
Skysport.de: Herr Ducksch, es hat Sie im Training am Knöchel erwischt - alles klar?
Marvin Ducksch: Alles okay. Das ist bei einer Abwehraktion passiert - man sagt ja nicht umsonst, die Stürmer sollten lieber vorne bleiben (lacht). Aber passt schon - ich bin ein Krieger.
Skysport.de: In den letzten Wochen war bei Werder ziemlich viel los. Auf dem Platz merkt man Ihnen den Wirbel im Umfeld niemals an. Wie machen Sie das?
Ducksch: Jeder geht damit anders um. Bei mir ist es so, dass ich alles ausblende, wenn ich auf den Platz gehe und versuche, das Spiel zu gewinnen.
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Skysport.de: Versetzen Sie sich vor dem Spiel bewusst in diesen Zustand?
Ducksch: Nein. Das passiert automatisch. Ich komme vom Bolzplatz. Aus dem Käfig. Da war es so, dass man gewinnen musste, um den Platz zu behalten. Dafür haben wir alles getan - und so spiele ich heute auch noch.
Skysport.de: Aber wo lassen Sie den Druck ab - beim Fortnite spielen, oder meditieren Sie heimlich?
Ducksch: Fortnite spiele ich tatsächlich als Ausgleich - aber auch, um mit meinen Kumpels in Kontakt zu bleiben, die ich sonst selten sehe.
Skysport.de: Auch Ihr Jubel kommt aus dem Spiel - gibt's mal `ne neue Variante?
Ducksch: Nein, den behalte ich jetzt. Beim letzten Mal habe ich mit Leo (Bittencourt) mal was ausprobiert. Aber ich werde erstmal nichts ändern.
Skysport.de: Gegen Aue lief es für Sie und die Mannschaft optimal. Was hat der Sieg im Kopf bewirkt?
Ducksch: Wir waren in den Wochen davor auch schon auf einem ganz guten Weg, haben uns aber nicht immer mit Punkten belohnt.
Skysport.de: Können Sie erklären, wie Ole Werner diese Energie reingebracht hat?
Ducksch: Er hat Vieles übernommen, was in den letzten Wochen gut geklappt hat und dazu seine Spielidee mit reingebracht. Die haben wir sehr schnell verinnerlicht und wollen das aber natürlich noch verfeinern.
Skysport.de: Ole Werner ist noch sehr jung. Fällt es schwer, Ihn als Autorität anzuerkennen?
Ducksch: Nein, überhaupt nicht. Das haben alle sofort angenommen.
Skysport.de: Die bisherige Saison war eine Achterbahn - gibt es Anhaltspunkte, dass mit Werner jetzt Konstanz reinkommt?
Ducksch: Wir haben intern schon ein paarmal darüber gesprochen, dass es mit diesem Auf und Ab nicht weitergehen kann. Wir wollen Konstanz reinbringen und ich hoffe, dass das gegen Aue der Startschuss war. Wir haben noch zwei Spiele bis zur Pause - und die wollen wir ziehen!
Skysport.de: Stoßen Sie derartige Diskussionen in der Kabine an?
Ducksch: Wenn ich was sehe und denke, daran können wir arbeiten, dann spreche ich das an - in der Kabine und auf dem Platz. Zuletzt gegen Aue hat in der ersten Halbzeit das Anlaufverhalten nicht gepasst, obwohl alles klar besprochen war. Das haben wir dann in der Halbzeit thematisiert und nach der Pause lief es besser.
Skysport.de: Ihr Sturmpartner Niclas Füllkrug hat ebenfalls ein starkes Wort in der Mannschaft - sind Sie die beiden Anführer des Teams?
Ducksch: Nein. Ich versuche vorwegzumarschieren. So bin ich halt - das gehört zu meinem Charakter. Ich versuche immer sachlich und positiv Einfluss zu nehmen - meistens klappt das auch (schmunzelt). Und ich habe das Gefühl, dass das meinen Mitspielern hilft. Wir haben aber mit Leo, mit Ömer (Toprak) oder Pavlas (Pavlenka) im Tor einige Spieler, die Verantwortung übernehmen. Das strahlt dann insgesamt schon was aus.
Skysport.de: Ducksch/Füllkrug im Sturm - das ist Zweitliga-Extraklasse. Wie froh sind Sie, dass Sie diese Qualität seit einigen Wochen auch gemeinsam auf den Platz kriegen?
Ducksch: Das ist natürlich erfreulich. Wir haben davor mit einem anderen System gespielt - mit einer Spitze. Da war es dann eben so, dass nur einer von beiden spielen konnte. Ich habe immer gesagt, wenn Fülle besser trainiert als ich, stelle ich mich hinten an, weil ich ein Teamplayer bin. Jetzt haben wir umgestellt, Fülle ist in seinen Flow reingekommen und man sieht, wie wichtig er für uns ist.
Skysport.de: Wie haben Sie so schnell Harmonie in die Abläufe im Angriff bekommen?
Ducksch: Wir haben uns zusammen hingesetzt und gemeinsam überlegt, wie das am besten klappen könnte. Wir sind ja ähnliche Typen, waren dann aber beide der Meinung, dass Fülle mehr der Zielspieler im Zentrum sein sollte und ich eher drumherum agiere. Hat funktioniert.
Skysport.de: Sie sind beide sehr starke Charaktere. Kracht es auch mal zwischen Ihnen?
Ducksch: Mittlerweile nicht mehr. Am Anfang hats mal gekracht! Wir wollten beide spielen, und ich weiß natürlich wie unzufrieden man ist, wenn man nicht in der Startelf ran darf.
Skysport.de: Füllkrug hat klar gesagt, dass er nicht um einen Mittelfeldplatz spielen will. Wie sehen Sie das - kann Werder noch in den Aufstiegskampf eingreifen?
Ducksch: Es ist unheimlich eng an der Tabellenspitze - zwei Siege vor der Winterpause, dann wären wir oben dran. Solche Chancen müssen wir nutzen. Es bringt aber nichts, verbal auf Angriff zu gehen. Wir haben jetzt mit Regensburg einen Gegner, der über uns steht. Ein Sieg würde unsere Ausgangslage schon deutlich verbessern.
Skysport.de: Sie kennen Markus Anfang schon lange. Hat sein Verhalten Sie verwundert? Vielleicht sogar enttäuscht?
Ducksch: Ich habe ja auch erst davon erfahren, als das öffentlich geworden ist. Schwierige Situation für alle Beteiligten - wir haben als Mannschaft versucht, das Beste daraus zu machen. Zu allem anderen kann ich nichts sagen.
Skysport.de: Haben Sie seitdem mit Anfang gesprochen?
Ducksch: Nein.
Skysport.de: Anfangs Abgang hatte zur Folge, dass in vier aufeinanderfolgenden Spielen vier verschiedene Trainer auf der Werder-Bank saßen. Eigentlich müssten Sie und Ihre Kollegen seither nichts mehr erschüttern können.
Ducksch: Das habe ich so natürlich auch noch nicht erlebt. Die Trainer, die übernommen haben, haben das Beste versucht. Jetzt ist aber natürlich die nötige Klarheit in der Situation - der neue Cheftrainer ist da, die Köpfe sind frei - das hat alle beflügelt.
Das Interview führte Sven Töllner.
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