Während Borussia Dortmund zurzeit einen XXL-Kader hat, sucht der FC Bayern noch nach weiteren Verstärkungen. BVB-Berater Matthias Sammer verrät, was er über die Transferpolitik der beiden Klubs, die Meisterfrage und den Hummels-Wechsel denkt.
Die Rückkehr von Mats Hummels zum BVB ist in diesem Sommer der spektakulärste Wechsel innerhalb der Bundesliga. Für Matthias Sammer ein Deal, der Sinn macht. "Sportlich betrachtet hat er über Jahre bewiesen, dass er ein großartiger Spieler ist", erklärt Sammer im SID-Interview.
Wie Michael Zorc findet auch der BVB-Berater, dass Hummels derzeit der beste deutsche Innenverteidiger ist. "Gleichzeitig bin ich aber der Meinung, dass Mannschaften Spieler brauchen, die in gewissen Konstellationen Verantwortung übernehmen", so Sammer. Er hoffe für Hummels und Dortmund, "dass er der Leader ist, der er auch immer sein wollte".
Sammer warnt den BVB
Dortmund hat für die kommende Saison daher ein klares Ziel formuliert: Die Meisterschaft. Um die Bayern nach sieben Titeln in Serie abzulösen, war der Vizemeister auf dem Transfermarkt schon sehr aktiv. Investitionen, die für Sammer in Summe auch gefährlich sein können.
Aus seiner Sicht könne das Ganze auch nach hinten losgehen, wenn der BVB am Ende nicht liefern sollte. Und diejenigen, die die Schwarz-Gelben so hochgelobt hätten, sind laut Sammer "die Ersten, die persönlich beleidigt sind, wenn das nicht so richtig funktioniert". Aber das sei seiner Ansicht nach auch nicht schlimm, "weil nicht die Öffentlichkeit oder die Beurteilung einen zum Meister macht, sondern die Leistung, die Spieler und ein Verein bringen".
Worauf warten die Bayern?
Große Diskussionen gibt es auf der anderen Seite über die Passivität des FC Bayern auf dem Transfermarkt. Welchen Plan verfolgt der Rekordmeister? Matthias Sammer vertraut der Arbeit der Bayern-Verantwortlichen. Der ehemalige FCB-Sportvorstand ist der Meinung, dass der neue Kader erst bewertet werden kann, wenn das Transferfenster geschlossen ist.
Sammer findet die Diskussionen rund um die Münchner daher "abenteuerlich. Es war doch immer so: Manchmal war der Verein etwas früher dran, manchmal hat er abgewartet".
Weil der Markt gerade überhitzt ist, müsse man als Verein eben auch mal abwarten, ist Sammer sich sicher: "Und ich glaube, dass sie warten."