Max Eberl spricht nach Sieg gegen Flamengo über Nick Woltemade
Der Bayern-Sportvorstand gibt einen Einblick in die aktuelle Situation rund um den möglichen Transfers des VfB-Stürmers.
30.06.2025 | 09:05 Uhr
Eberl äußert sich außerdem über den Zwist zwischen Uli Hoeneß und Lothar Matthäus.
Aus den USA berichtet Kerry Hau
Max Eberl ...
... ob die Situation mit Woltemade öffentlich vergiftet ist?: "Das ist ja genau das Problem. Das habe ich ja auch schon vor dem Spiel gesagt, dass man heutzutage gar keine Ideen mehr in Ruhe ausgestalten kann, versuchen zu verhandeln. Es werden Meinungen gebildet. Es kommt raus. Das ist das erste. Dann werden Meinungen gebildet und dann sagt jeder irgendwas dazu. Wenn man verhandelt, ist es dann immer schwierig, eine gute Lösung zu finden. Wenn die Verhandlungen in der Öffentlichkeit geführt werden, dann wird es meistens nicht zu einem guten Ergebnis führen. Dass wir uns Gedanken gemacht haben, wie der Kader nächste Saison aussehen kann, haben wir bestätigt. [Dass Woltemade ein interessanter Spieler für den FCB sei] weiß jetzt auch die ganze Welt. Das ist kein Geheimnis mehr. Aber was jetzt dabei rauskommt, kann ich nicht sagen. Momentan ist sehr viel um uns herum, ohne dass es schon mal irgendein ein wirkliches Gespräch mit dem VfB Stuttgart gab. Da muss man jetzt schauen, wie diese Positionen - die öffentlich inoffiziell jeder durchsteckt - zusammengeführt werden können. Wenn nicht, dann ist es leider von Anfang an sehr, sehr schade. Dann wird es wahrscheinlich nicht funktionieren. Aber das muss man erstmal sehen jetzt."
... ob Stuttgart versucht, den FC Bayern über den Tisch zu ziehen?: "Ich glaube nicht, dass Stuttgart uns über den Tisch ziehen will. Dafür ist unser Verhältnis viel zu gut. Aber es entstehen Meinungen. Diese werden weitergetragen. Dann gibt es ja mittlerweile den sogenannten Transferjournalismus, der extrem ist, wo du jeden Tag, jede Stunde irgendwo schauen könntest. Ich versuche aber, mich komplett davon freizumachen. Ich hoffe andere auch, dass man einigermaßen neutral und objektiv in die Verhandlungen gehen kann. Man hat ein Spieler im Auge, den würde man verpflichten, wenn es passt. Aber es gibt auch ein Budget, einen Rahmen, wo man sagt. Das ist es dann auch, was man tun kann."
"Nicht spurlos an mir vorbeigegangen"
... zum Zoff zwischen Uli Hoeneß und Lothar Matthäus: "Es wurde mir erklärt. Ich versuche mich ja eigentlich davon freizumachen. Der Disput ist aber auch nicht spurlos an mir vorbeigegangen. Ich finde, man kann ja Meinungen haben - dafür leben wir in einem freien Land, dafür darf jeder sagen, was er möchte. Aber jetzt so in Verhandlungen "reinzusteigen" und von außen - ohne wirklich Interna zu kennen und zu wissen, was und worüber gesprochen wurde - die Preise wie auf dem Basar hochzutreiben, das gehört sich nicht. Das geht einen Schritt zu weit. Dagegen hat sich Uli - meiner Meinung nach auch völlig berechtigt - geäußert und gesagt, dass er das nicht in Ordnung findet. Und das ist auch nicht in Ordnung. Uli Hoeneß hat über 50 Jahre für den deutschen Fußball und Bayern München Herausragendes geleistet, auf und neben dem Platz, und ist immer noch voll in der Materie drin. So jemandem dann so etwas ins Gesicht zu schleudern … selbst ein Weltfußballer wie Lothar Matthäus sollte das nicht machen!"+
... zum Woltemade-Preis?: "Gegenfrage: Ist Nick Woltemade 80 Millionen Euro wert? Bitte um Antwort. [Sky Sport Reporter verneint] Wir schauen einfach, was möglich und was machbar ist, ohne dass man sich treiben lässt."
... ob es eine schnelle Einigung geben kann oder ob es ein Kaugummi-Poker wird?: "Unser Bestreben war es eigentlich, das in Ruhe zu machen. Das ist jetzt auch schon über den Haufen geworfen. Also will ich momentan kein anderes Bestreben mehr ansetzen. Sondern es ist, glaube ich, schon sehr offen kommuniziert und dann wird man reden und schauen, ob man sich einigen kann. Wie lange das dann dauert, vermag ich nicht zu sagen."
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