Bayern wieder nicht Meister! Fünf steile Thesen zum BL-Auftakt
21.08.2024 | 23:01 Uhr
Die Bundesliga-Saison 2024/25 steht in den Startlöchern und Spannung scheint sowohl im Meisterrennen als auch im Kampf um Europa sowie gegen den Abstieg garantiert. Sky Sport präsentiert fünf Thesen zur kommenden Spielzeit.
18 Punkte hatte der FC Bayern am Ende weniger auf dem Konto als Meister Bayer Leverkusen. So viele werden es dieses Mal wahrscheinlich nicht sein, aber trotz Investitionen auf dem Transfermarkt von über 140 Millionen wird die Schale auch dieses Jahr nicht in München landen. Allein die Tatsache, dass mit Manuel Neuer, Thomas Müller, Joshua Kimmich, Alphonso Davies und Leroy Sane fünf sichere oder zumindest potenzielle Stammspieler ins letzte Vertragsjahr gehen, wird immer wieder für Unruhe sorgen. Hinzu kommt die Thematik um Leon Goretzka, die bereits vor Saisonbeginn für reichlich Gesprächsstoff sorgt.
Zudem ist unklar, ob die Münchner wirklich besser sind als letztes Jahr. Mit Michael Olise hat der Rekordmeister zwar einen Qualitätsspieler dazugewonnen, aber der 22-Jährige ist ähnlich verletzungsanfällig wie Verkaufskandidat und Landsmann Kingsley Coman, dessen Planstelle Olise einnehmen soll. In der Defensive werden die Führungsqualitäten von Matthijs de Ligt zudem fehlen.
Stand jetzt scheint vor allem Leverkusen weiter zu sein, denn der Supercup hat gezeigt, dass die Moral und die Mentalität - zusätzlich zur individuellen Klasse - nach wie vor intakt sind.
Bayern Münchens Harry Kane (36 Tore in 32 Partien) und BVB-Neuzugang Serhou Guirassy (28 Treffer für den VfB in 28 Spielen) sind bei sämtlichen Wettanbietern die Favoriten auf die Torjäger-Kanone, aber der beste Knipser kommt am Ende weder aus München oder Dortmund, sondern aus Leipzig oder Frankfurt.
RB-Angreifer Benjamin Sesko traf in seinen letzten sieben Partien der vergangenen Saison immer und baute diesen Vereinsrekord mit seinem Treffer im DFB-Pokal bei Rot-Weiss Essen direkt auf acht Pflichtspiele aus.
Ein weiterer Kandidat ist Hugo Ekitike. Der Franzose kam im Winter ohne Spielpraxis zur SGE und brauchte eine gewisse Eingewöhnungszeit. In seinen ersten neun Einsätzen kam er sieben Mal von der Bank und oft nur zu Kurzeinsätzen. Ein Treffer gelang ihm nicht, aber als er danach in die Startelf rutschte, knipste er in fünf Partien noch vier Mal. Auch im ersten Pflichtspiel zur aktuellen Spielzeit war er mit einem Doppelpack und eine Vorlage der Matchwinner. Ekitike und Sesko bringen alles mit, um Kane zu entthronen.
Ja, der VfB Stuttgart hat mit Ito (Bayern) Guirassy und Waldemar Anton (beide BVB) viel Qualität verloren. Aber das Gerüst der Erfolgsmannschaft mit Säulen wie Alexander Nübel, Maximilian Mittelstädt, Angelo Stiller, Chris Führich oder Deniz Undav konnte gehalten werden. Auch Erfolgstrainer Sebastian Hoeneß ist noch da und konnte namhafte Neuzugänge wie Ermedin Demirovic, Jeff Chabot oder Nick Woltemade begrüßen. Der Supercup in Leverkusen hat gezeigt, dass die Schwaben auch in der anstehenden Spielzeit für erfrischenden Offensivfußball stehen werden.
Die Zusatzbelastung durch die Champions League wird eine Herausforderung, aber der Kader ist breit genug, um das aufzufangen und am Ende wird der Vizemeister mindestens einen der Big-4 bestehend aus Bayer, Bayern, Leipzig und BVB hinter sich lassen.
Vor zwei Jahren noch in der 2. Bundesliga, explodierte Beier vergangene Saison bei der TSG Hoffenheim regelrecht und erzielte 16 Treffer. In der kommenden Spielzeit dürften es noch einige mehr werden. Der "absolute Wunschspieler" des neuen BVB-Trainers Nuri Sahin dürfte beim Champions-League-Finalisten - trotz der großen Konkurrenz - gesetzt sein und sollte vom neuen Spielstil der Dortmunder profitieren. Unter Sahin will Schwarz-Gelb deutlich dominanter auftreten, was Beier mit seinen Fähigkeiten zugute kommen wird.
Der Youngster dürfte - auch aufgrund besserer Mitspieler - deutlich mehr Chancen erhalten, Treffer zu erzielen und über 20 Tore sind eine realistische Erwartungshaltung. Damit wird er sich am Ende auch knapp den Titel des besten deutschen Torschützen vor Undav schnappen.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die ersten sechs der Vorsaison kommendes Jahr etwas mit dem Abstieg zu tun haben werden. Aber beim Siebten Hoffenheim und Achten aus Heidenheim ist ein Absturz möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich.
Die Heidenheimer haben mit Tim Kleindienst (Gladbach), Jan-Niklas Beste (Benfica) und Eren Dinkci (Freiburg) die drei wichtigsten Akteure in der Offensive verloren. Kulttrainer Frank Schmidt wird wieder Lösungen finden, aber für Heidenheim wird es primär um den Klassenerhalt gehen.
Auch der TSG steht eine schwere Spielzeit bevor. Die Vorbereitung war höchst turbulent. Gleich drei (!) Geschäftsführer mussten gehen und um Trainer Pellegrino Matarazzo ranken sich immer wieder Gerüchte. Zudem verließ Top-Torjäger Beier den Klub und gleich zwei Wunsch-Neuzugänge bestanden den Medizincheck nicht.
Auch der Auftritt im DFB-Pokal bei Viertligist Würzburg sorgt nicht für Euphorie. Kommende Saison könnte es für die Kraichgauer richtig eng werden.
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