Bewertungszeitraum mit CL-Finale abgelaufen! Die Ballon d'Or-Favoriten
10.06.2023 | 23:33 Uhr
Die Fußballsaison 2022/23 ist mit dem Champions-League-Finale zwischen Manchester City und Inter offiziell beendet - und damit auch gleichzeitig der Bewertungszeitraum für den Ballon d'Or. Sky zeigt die zehn Stars, die für die Trophäe in Frage kommen.
Wer wird Nachfolger von Karim Benzema und schnappt sich den prestigeträchtigen Ballon d'Or im Jahr 2023? Im Vorjahr sicherte sich der Franzose mit deutlichem Vorsprung vor Sadio Mane (!) und Kevin De Bruyne die Auszeichnung. Benzema bekam 549 Punkte, Mane kam auf 193 und De Bruyne auf 175 Zähler.
Der Sieger wird durch Juroren aus den ersten 100 Ländern in der FIFA Weltrangliste bestimmt. Die Kandidatenliste wird von einem Expertenrat erstellt. Wer könnte den goldenen Ball in dieser Spielzeit absahnen? Klar ist: Benzema, der vor kurzem seinen Abgang nach 14 Jahren von den Königlichen bekanntgab und zu Al-Ittihad nach Saudi Arabien wechselt, dürfte keine Chance auf einen erneuten Erfolg haben. Mane dürfte es nach seiner enttäuschenden Saison beim FC Bayern sogar schwer haben, auch nur eine einzige Stimme zu sammeln.
Die Ehrung findet am 30. Oktober statt, die offiziellen Nominierungen werden am 6. September bekannt gegeben. Doch schon jetzt ist klar, dass einer dieser zehn Spieler am Ende die Nase vorne haben wird.
Titel: Weltmeister, französischer Meister, Bester Spieler der WM
Der vielleicht beste Fußballer der Geschichte könnte seinen achten (!) Ballon d'Or einheimsen. Er hätte damit drei mehr als sein ewiger Rivale Cristiano Ronaldo, der die Trophäe fünf Mal abstaubte.. Kein anderer Spieler hat sonst mehr als drei Ballon d'Ors zu Hause auf dem Regal stehen.
Es ist sicherlich Messis letzte Chance, nachdem er sich entschieden hat, in Zukunft in der MLS für Inter Miami zu spielen. Aber die Chancen stehen gut, er gilt auf jeden Fall als einer der Favoriten - und das, nachdem er im vergangenen Jahr nicht einmal in den Top-30 landete. Aber der 35-Jährige spielte eine starke Saison für Paris St. Germain und hatte im zweiten Jahr in Frankreich entscheidenden Anteil an der Meisterschaft des Scheichklubs. Messis größtes Argument für den achten goldenen Ball ist aber sicherlich seine Performance bei der WM in Katar. Mit sieben Toren und drei Vorlagen führte er die Albiceleste quasi im Alleingang zum dritten WM-Titel. Er war Topscorer des Turniers, wurde zum besten Spieler gekürt und traf in jedem K.o-Spiel für den Champion.
Mit dem Gewinn des langersehnten WM-Titels hat Messi nun in seiner Karriere fast jeden Wettbewerb, in dem er angetreten ist, auch gewonnen. Nur der französische Pokal fehlt in dieser Auflistung. Insgesamt hat Messi nun 43 (!) Titel gesammelt und ist damit gemeinsam mit Dani Alves der erfolgreichste Fußballer der Geschichte. Messi verabschiedet sich nach dieser Spielzeit zudem mit 496 Toren in Europas Top-5-Ligen. Keiner hat mehr, CR7 kommt auf 495...
Titel: Französischer Meister, Torschützenkönig in der Ligue 1 und bei der WM
Der 24-jährige Ausnahmekicker hat eine weitere starke Saison hinter sich. In Frankreich wurde er trotz seines jungen Alters bereits zum fünften Mal Torschützenkönig. Auch bei der WM in Katar war keiner treffsicherer - allein im Finale markierte er drei Treffer und war auch im Elfmeterschießen erfolgreich. Er wurde damit zum ersten Spieler der Fußballgeschichte, dem dies gelang, aber dennoch nicht Weltmeister wurde.
Auch bei PSG war er - trotz Messi und Neymar - meistens der Unterschiedsspieler und wurde zum Rekordtorschützen in der Historie der Pariser.
Titel: Englischer Meister, FA-Cup-Sieger, Champions-League-Sieger, Torschützenkönig in der Premier League und Champions League
Neben Messi sicherlich der aussichtsreichste Kandidat auf den Ballon d'Or 2023. Der ehemalige Dortmunder stellte gleich in seiner ersten Spielzeit auf der Insel einen neuen Torrekord auf und verlieh City ein Element, dass der Klub unter Guardiola bisher nicht hatte. Der bullige Angreifer sorgte sowohl national als auch international für Angst und Schrecken bei den gegnerischen Abwehrreihen.
Haaland ist neben Mbappe sicherlich der Spieler, der den Weltfußball in der kommenden Dekade dominieren wird und könnte bereits mit 22 Jahren seinen ersten Ballon d'Or abräumen. Nach CR7 im vergangenen Winter, haben bekanntlich auch Messi und Benzema dem europäischen Klubfußball den Rücken gekehrt, Zlatan Ibrahimovic hat zudem seine Karriere beendet, aber Mbappe und vor allem Haaland werden in die Fußstapfen dieser Legenden treten. Vielleicht gibt es die Wachablösung schon im Oktober.
Titel: Englischer Meister, FA-Cup-Sieger, Champions-League-Sieger
Trotz Haalands Fabelsaison könnte man argumentieren, dass De Bruyne der wichtigste Spieler im Kader von ManCity ist. Die genialen Momente des Belgiers sorgen oft für den Unterschied, er ist das Hirn der Cityzens. Keiner legte auch nur ansatzweise so viele Tore auf wie De Bruyne mit seinen 31. Auf Rang zwei in den Top-5-Ligen folgen Vinicius Junior und Messi mit je 20 Assists.
Doch der 31-Jährige kann auch selbst knipsen, wenn es nötig ist. Beim sicherlich entscheidenden Ligaspiel gegen Arsenal schnürte er beim 4:1-Sieg einen Doppelpack und war mit drei Scorerpunkten der überragende Akteur auf dem Platz. Im Vorjahr landete der Spielmacher auf Rang drei beim Ballon-d'Or-Ranking und auch dieses Jahr könnte das Treppchen wieder drin sein, auch wenn er sich im CL-Endspiel wie schon 2021 frühzeitig verletzte.
Titel: Englischer Meister, FA-Cup-Sieger, Champions-League-Sieger
Rein von den Statistiken her kann Gündogan nicht mit den anderen Kandidaten mithalten, aber das Spiel des deutschen Nationalspielers definiert sich auch nicht zwangsläufig über Tore und Vorlagen. Gündogan ist nicht zufällig Kapitän bei den Skyblues. Wenn De Bruyne das Hirn ist, ist Gündogan das Herz. Er geht immer voran, arbeitet nach hinten, ist aber auch offensiv da, wenn nötig. Mit einem Doppelpack schoss er City beispielsweise zum FA-Cup-Sieg gegen Stadtrivale United.
Überhaupt: Seit Anfang Mai haben in Europas Topligen nur zwei Spieler mehr Scorerpunkte als Gündogans acht (sechs Tore, zwei Assists). Leipzigs Christopher Nkunku (Neun - fünf Treffer, vier Vorlagen) und Lautaro Martinez von Inter (Zehn - sieben Tore, drei Assists) waren noch einen Tick besser. Im Saisonendspurt zeigte Gündogan dennoch in allen Facetten des Spiels seine große Klasse.
Titel: Italienischer Pokalsieger, Weltmeister
Um ein Haar wäre Martinez der erst elfte Spieler geworden, der im gleichen Jahr die Champions League und die Weltmeisterschaft gewinnt. Dies wurde nun aber sein Landsmann Julian Alvarez von ManCity. Dennoch spielte Martinez die beste Saison seiner Karriere. Beim WM-Triumph war der 25-Jährige zwar meist nur Ergänzungsspieler, legte aber im Endspiel das dritte Tor der Südamerikaner durch Messi auf.
Auch bei den Nerazzurri drehte sich alles um Lautaro. Im Finale der Coppa Italia erzielte er beim 2:1-Sieg Inters gegen die Roma beide Tore, in der Liga traf nur Napolis Victor Osimhen häufiger und in der Champions League beseitigte er mit seinem Treffer im Halbfinalrückspiel gegen Stadtrivale Milan die letzten Zweifel an der ersten Finalteilnahme Inters seit 2010.
Titel: Italienischer Meister, Torschützenkönig in der Serie A
Erstmals seit 33 Jahren holte sich Napoli den Scudetto und das auf beeindruckende Art und Weise. Die Süditaliener begeisterten mit spektakulärem Offensivfußball und hatten am Ende 16 (!) Punkte mehr auf dem Konto als Vizemeister Lazio. Auch in der Champions League begeisterte Neapel und deklassierte beispielsweise den FC Liverpool in der Gruppenphase mit 4:1.
Osimhen zementierte mit seinen Leistungen in dieser Spielzeit seinen Status als einer der besten Torjäger der Welt. Egal ob mit links, mit rechts, mit dem Kopf oder vom Elfmeterpunkt - Osimhen kann auf verschiedenste Arten Tore erzielen und dürfte Neapel deutlich über 100 Millionen Euro einbringen, falls sie sich tatsächlich dazu durchringen sollten, den bulligen Stürmer zu verkaufen. An Interessenten mangelt es nach dieser Saison nicht.
Titel: Italienischer Meister
Khvicha wer? Kvaratskhelia war vor der Saison wohl nur den wenigsten ein Begriff. Läppische 11,5 Millionen Euro überwies Napoli an Dinamo Batumi aus Georgien, aber Kvaratskhelia eroberte die Serie A und auch die Königsklasse im Sturm. Der 22-Jährige wurde sogar mit Diego Armando Maradona verglichen und bekam den Spitznamen Kvaradona verpasst.
Der Georgier war Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Süditaliener, bildete ein kongeniales Duo mit Osimhen und vervielfachte seinen Marktwert. Der beidfüßig starke Spielmacher, der meistens über den linken Flügel kommt, dürfte auch in den nächsten Jahren für Furore sorgen. Von den Anlagen bringt Kvaratskhelia alles mit, um auch bei einem noch größeren Klub wie Neapel zu dominieren. Den Namen werden die Fans auf jeden Fall so schnell nicht vergessen.
Titel: Spanischer Pokalsieger
Während Benzema die letzte Saison bei Real dominierte, war Vini Jr. in dieser Spielzeit DER Fixpunkt in der Offensive der Königlichen. Neben Messi war der Brasilianer der einzige Spieler, der mindestens 20 Tore sowie Vorlagen verbuchen konnte. Vinicius Junior war auch der Hauptgrund, warum Real zumindest einen Titel in dieser Spielzeit einfahren konnte. Im Halbfinalrückspiel der Copa del Rey beim Clasico bei Barca war der Flügelflitzer der überragende Mann auf dem Platz. Ein Treffer und zwei Vorlagen gingen aufs Konto des 22-Jährigen und sorgten dafür, dass die Königlichen mit einem 4:0-Kantersieg die Hinspiel-Niederlage noch wettmachen konnten. Im Endspiel steuerte er beim 2:1-Sieg gegen Osasuna einen weiteren Assist bei.
Bei der Ballon-d'Or-Wahl ist er in diesem Jahr nur Außenseiter, aber bei dem Potenzial des Youngsters ist klar. Der erste goldene Ball ist nur eine Frage der Zeit.
Titel: Spanischer Meister, Torschützenkönig in La Liga
Nach seinem Wechsel im Sommer vom FC Bayern nach Barcelona schoss Lewy die Blaugrana zum ersten Meistertitel seit 2019 und sicherte sich zeitgleich auch seine erste Pichichi-Trophäe als bester Torjäger Spaniens. Insgesamt knipste er zwar etwas weniger als in den letzten Jahren in München, aber die 33 Pflichtspieltreffer sind durchaus beeindruckend, wenn man bedenkt, dass nur ein einziger Elfmeter dabei war.
Auch mit 34 Jahren hat der Pole damit bewiesen, dass er noch zu Höchstleistungen fähig ist und sich vielleicht noch steigern kann, wenn er sich mehr an das System von Xavi bei Barca gewöhnt hat.
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