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M'gladbach und Wolfsburg vertrauen österreichischem Schmäh

Die Europa-Anwärter der Bundesliga im Check, Teil III

Aus Österreich kommen zwei neue Trainer in die Bundesliga: Oliver Glasner (l.) und Marco Rose.
Image: Aus Österreich kommen zwei neue Trainer in die Bundesliga: Oliver Glasner (l.) und Marco Rose.  © Getty

Gleich sechs Teams duellierten sich in der vergangenen Saison hinter dem Top-Trio Bayern, BVB und Leipzig um die internationalen Plätze. Sky Sport nimmt die Teams unter die Lupe und betrachtet deren Chancen, in diese Phalanx einzubrechen. Teil drei mit Borussia Mönchengladbach und dem VfL Wolfsburg.

Borussia Mönchengladbach blickt auf eine erfolgreiche Saison zurück. Nach zwei Spielzeiten in Folge auf Platz neun, beendeten die Fohlen die Saison 2018/19 auf einem Europa-League-Platz. Zeitweise stand der fünfmalige Deutsche Meister sogar vor dem FC Bayern, verspielte allerdings in der Rückrunde einen Zwölf-Punkte-Vorsprung auf Platz fünf.

Die Gladbacher reagierten und präsentierten im Sommer mit Marco Rose einen neuen Trainer. Der 42-Jährige feierte mit seinem Ex-Klub RB Salzburg große Erfolge (zwei Meisterschaften, ein Pokalsieg). Diese Erfolgsgeschichte und Euphorie soll Rose auch auf Gladbach übertragen.

Wir arbeiten jeden Tag hart und machen kleine Schritte in die richtige Richtung, dann machen wir wieder einen Schritt zurück. Die Konstanz, die wir brauchen, auch was die Ergebnisse angeht, müssen wir uns erarbeiten. Dieser Prozess wir noch eine Weile dauern.
Marco Rose, Trainer Borussia Mönchengladbach

Rose steht für dynamischen Spielstil

Rose, seit 2013 in Österreich im Trainergeschäft, steht für einen dynamischen, aggressiven und energiereichen Spielstil. In der Analyse der bisherigen Vorbereitungsspiele sieht der gebürtige Leipziger seine Mannschaft auf einem guten Weg, jedoch mit viel Luft nach oben.

"Wir arbeiten jeden Tag hart und machen kleine Schritte in die richtige Richtung, dann machen wir wieder einen Schritt zurück. Die Konstanz, die wir brauchen, auch was die Ergebnisse angeht, müssen wir uns erarbeiten. Dieser Prozess wir noch eine Weile dauern."

Der Fußballlehrer, der für sein Pressing bekannt ist, wird die Taktik bei den Fohlen umstellen. Bei seinem 4-4-2-System entfallen die Außenstürmer - diese Aufgabe sollen im Angriffsmodus die Außenverteidiger übernehmen.

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Um den Ansprüchen und Erwartungen an die neue Saison gerecht zu werden, sieht Rose vor allem in einem Mannschaftsteil weiteren Handlungsbedarf. "Wir wollen auf höchstem Niveau bereit sein, weil wir Europa League spielen und in der Bundesliga etwas vorhaben. Dafür brauchen wir eine gesunde Konkurrenzsituation, die tut jedem Verein gut. Die haben wir dann, wenn für vorne noch jemand kommt", fordert der 42-Jährige einen Offensivspieler für die neue Saison.

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Borussias Prunktsück ist die Defensive

Einen Neuzugang präsentierten die Fohlen bereits auf dem Platz: Marcus Thuram streifte sich im Testspiel gegen den französischen Erstligisten SCO Angers (2:1) zum ersten Mal das Trikot der Borussia über und ließ in der einen oder anderen Szene seine Dynamik aufblitzen. Der 21-jährige französische U21-Nationalspieler kam für neun Millionen Euro Ablöse aus der Ligue 1, von EA Guingamp.

Der Youngster soll den etablierten Offensivspielern um Lars Stindl, Raffael, Patrick Herrmann und Alassane Plea Druck machen - genauso wie ein weiterer Neuzugang vom FC Schalke 04: Breel Embolo. Der Schweizer Nationalspieler konnte sein großes Potenzial bei den Königsblauen allerdings noch nicht vollends entfalten.

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Auch in der Defensive rüstete Mönchengladbach auf. Rose brachte für zwölf Millionen Euro Rechtsverteidiger Stefan Lainer aus Salzburg mit an den Niederrhein. Damit glänzt das Prunkstück der Vorsaison noch heller. Die Fohlen beendeten die Saison 2018/19 auch auf Platz fünf, weil sie die drittbeste Defensive (42 Gegentore) der Bundesliga stellten.

Mit Blick auf die Testspielergebnisse zeichnet sich auch unter dem neuen Trainer eine positive Tendenz ab. In sieben Spielen kassierten die Borussen insgesamt nur sechs Gegentore. Einzig beim 0:2 gegen Athletic Bilbao offenbarte die Defensive ein paar größere Lücken.

Auch Wolfsburg setzt auf österreichischen Schmäh

Der österreichische Schmäh des Marco Rose scheint bei der Gladbacher Elf Anklang und Gehör zu finden. Auch Ligakonkurrent VfL Wolfsburg startet mit einem neuen Trainer aus Österreich in die Saison. Aus Linz lotsten die Wölfe Oliver Glasner in die Bundesliga. Der 44-Jährige war seit 2015 sportlicher Leiter und Trainer des LASK.

Nach zwei chaotischen Wolfsburger Spielzeiten, die jeweils in der Relegation gipfelten, hatte sein Vorgänger Bruno Labbadia den Klub nicht nur stabilisiert. Der sechste Platz war angesichts der Vorgeschichte eine der positiven Überraschungen der Vorsaison.

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"Glasner übernimmt eine intakte Mannschaft, die keine Stützen verliert und in der abgelaufenen Saison eine stabile Gewinnermentalität entwickelt hat", sagt Sky Reporter Sven Töllner.

Wolfsburg feiert siegreiche Vorbereitungsphase

Mit Xaver Schlager (21, Salzburg), Kevin Mbabu (24, Bern) sowie den beiden Brasilianern Joao Victor (25, Linz) und Paulo Otavio (24, Ingolstadt) kommen frische Kräfte, die den Konkurrenzdruck verschärfen und die Breite im Kader auf hohem Niveau erweitern.

"Im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden. Wir haben die Spieler sowohl körperlich als auch mental an die Grenzen geführt und das wollten wir auch. Wie die Spieler mit dieser Situation umgehen und trotzdem Freude daran haben, obwohl sie in vielen Bereichen am Anschlag sind, stimmt mich zuversichtlich", lautet Glasners Fazit des Trainingslagers in der Steiermark.

Die Ergebnisse in der Vorbereitung untermauern die Einschätzung des Trainers: Mit Siegen gegen Hansa Rostock (2:1), SM Caen (2:1), PSV Eindhoven (2:0), Unentschieden gegen VVV Venlo (2:2) und Union Berlin (1:1) blieben die Wölfe ungeschlagen.

Wolfsburg und Gladbach sind ebenso wie Bayer Leverkusen und RB Leipzig auf dem Weg, Dortmund und die Bayern in der Bundesliga unter Druck setzen zu wollen. Mit konstanten Leistungen wollen beide Klubs auch ganz vorne mitmischen - allerdings können sie es (wohl) noch nicht in dieser Saison.

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