FCB erobert Kolumbien
14.07.2017 | 13:12 Uhr
Der FC Bayern landet mit der Verpflichtung von James Rodriguez den Transfercoup der Bundesliga. Die Investition in den Kolumbianer zahlt sich nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich aus.
Von den sportlichen Qualitäten des 26-jährigen offensiven Mittelfeldspielers ist Trainer Carlo Ancelotti vollends überzeugt - schließlich ist James der Wunschtransfer des Italieners. Aber auch die Führungsetage und Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen klatschen freudestrahlend in die Hände.
Vor allem im Bereich der Umsatzzahlen durch Trikotverkäufe mit der Rückennummer 11 kann der deutsche Rekordmeister einen zweistelligen Millionenbetrag erwarten.
Sky Sport gibt eine kurze Einordnung, was in den nächsten Tagen auf die Bayern-Fan-Shops zukommen und was den Münchnern an Einnahmen in die Taschen spülen könnte: Vor drei Jahren zog Real Madrid James Rodriguez an Land - für eine stolze Ablösesumme in Höhe von 75 Millionen Euro. Zwei Tage nach der Unterschrift des WM-Stars von 2014 gingen bereits 345 000 Trikots über den Ladentisch.
Ein James-Trikot kostete zwischen 95 und 100 Euro. Die 345 000 verkauften Trikots brachten Real damit bei einem Durchschnittspreis von 97,50 Euro einen Umsatz von 33,6 Mio. Davon gingen 40 Prozent an den Verein, 60 Prozent an Ausrüster Adidas. Machte 13,4 Mio Umsatz auf dem Real-Konto innerhalb von nur zwei Tagen!
Für die großen Klubs in Europa wird es immer wichtiger namhafte Spieler nicht nur nach sportlichen Kriterien zu verpflichten, sondern auch aus rein wirtschaftlichen Gründen. Für den Bereich Internationalisierung und Strategie ist beim FC Bayern Jörg Wacker (49) zuständig.
"Internationalisierung ist alternativlos. In unserem Heimatmarkt kommen wir an Grenzen. Wir müssen die neuen Märkte besetzen, um auch in Zukunft erfolgreich sein zu können. Wer auf diesen Zug nicht aufspringt ist irgendwann nicht mehr wettbewerbsfähig", sagt der ehemalige Journalist in der Welt.
James Rodriguez ist nicht nur wegen seinen sportlichen Leistungen ein Superstar: Der Kolumbianer sammelte zahlreiche Titel: Der WM-Torschützenkönig von 2014 ist spanischer Meister, mehrfacher portugiesischer Meister und Champions-League-Sieger.
Auch bei Social Media gehört der Kolumbianer zu den absoluten Sportgrößen: Sagenhafte 32,2 Millionen Fans hat James eingeheimst. Damit ist er der viert-erfolgreichste aktive Fußballer der Welt. Nur Cristiano Ronaldo (122,1 Mio.), Lionel Messi (89,0 Mio.) und Neymar Jr. (59,8 Mio.) stehen in der Rangliste vor ihm. Zum Vergleich: Der bisherige stärkste Bundesliga-Spieler ist Marco Reus mit 13,6 Millionen Fans.
Auch Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge ist der Hype um den Südamerika-Star nicht verborgen geblieben: "Wir hatten über Nacht einen sechsstelligen Zufluss über Instagram und Facebook. Die Fans scheinen sich mit dem Transfer zu identifizieren. James steht dem FC Bayern offensichtlich gut zu Gesicht", zeigt sich der 61-Jährige tief beeindruckt.
"Vor allem aus Südamerika und Spanien haben wir eine riesige Resonanz. Wir stoßen jetzt in Regionen vor, wo wir noch bekannter werden und das dank James", ergänzte Rummenigge bei der Präsentation des 26-Jährigen.
Aufgrund seiner wenigen Einsatzzeiten in den letzten zwölf Monaten unter Trainer Zinedine Zidane bei Real Madrid kann man durchaus gespannt sein, ob der Kolumbianer für den FC Bayern sportlich die "Granate" darstellt. Hinsichtlich seiner wirtschaftlichen Bedeutung für den 27-fachen Meister steht es außer Frage.
Bei einer Ausleihgebühr von zehn Millionen Euro könnte sich James Rodriguez für den FC Bayern quasi "selbst" finanzieren.