Nagelsmann, Götze, Burkardt: Jetzt spricht Toppmöller
Frankfurts Cheftrainer Dino Toppmöller spricht über die Bedeutung von Mario Götze, mögliche Abgänge im Sommer und das Interesse an Jonathan Burkhardt.
04.04.2025 | 12:44 Uhr
Toppmöller stellt sich den Fragen rund um Nagelsmann, Götze und Burkhardt. Der Cheftrainer spricht aber auch über mögliche Abgänge nach Marmoush und über seine eigene Zukunft.
Dino Toppmöller über …
… seinen Eindruck von seiner Mannschaft, Platz 3 in der Bundesliga und das Ziel Champions League: „Ich glaube, dass wir eine sehr stabile Saison spielen. Wir stehen jetzt auch schon lange auf diesen Plätzen, das ist auf jeden Fall ein gutes Zeichen. Und wenn man dann sieht, wie wir in diesem Jahr auch als Mannschaft zusammengewachsen sind, macht mich das zuversichtlich. Jeder weiß um seine Rolle. Wir spielen mit viel Intensität. Die offensiven Abläufe sind gut. Wir sind auf einem richtig guten Weg, aber wir wissen auch, dass wir auf der Hut sein müssen, gerade wenn man die Ergebnisse in den letzten Wochen sieht. In der Bundesliga ist einfach vieles möglich. Daher ist jedes Spiel extrem wichtig für uns. Wir wissen um die Bedeutung des Spiels in Bremen."
… das Topspiel in Bremen: „Wir erwarten eine tolle Stimmung im Weserstadion und eine Mannschaft, die sehr spielstark ist, eine brutal hohe Spielaktivität und gute Abläufe in der Offensive hat. Von meiner Mannschaft erwarte ich, dass wir an die Leistungen anknüpfen, die wir in den letzten Wochen gezeigt haben. Dass wir defensiv wirklich eine gute Stabilität haben, dass wir eine hohe Aktivität im Anlaufen haben und im Spiel mit Ball technisch sauber sind und unsere Räume finden, die wir bespielen wollen."
… die Bedeutung des zuletzt stark aufspielenden Mario Götze für ihn als Trainer: „Man kann schon sagen, dass Mario gemeinsam mit Robin (Koch) meine verlängerten Arme auf dem Feld sind, mit denen ich versuche ständig im Austausch zu sein. Natürlich ist es manchmal ein bisschen einfacher mit dem Spieler, der an der Linie spielt, aber Mario ist schon jemand, den ich mir rausziehe, wenn es um irgendwelche kleinen Änderungen taktischer Natur geht. Manchmal kommt er auch zu mir, wenn er das Gefühl hat, dass wir etwas anpassen müssen. Mit seiner Erfahrung und seiner sportlichen Qualität ist er ein brutal wichtiger Faktor für uns."
… Mittelfeldmotor Hugo Larsson: „Hugo ist dieser klassische Box-to-Box-Spieler, der dynamisch ist, gerne vorne reingeht und hungrig darauf ist, Tore zu erzielen. Er hat jetzt wieder seine Füße im Spiel gehabt beim 1:0 gegen VfB, als er den Ball an den Pfosten schießt und Mario ihn dann reinmacht. Das macht ihn so wertvoll. Er ist sehr fleißig, laufstark, geht immer auf die zweiten Bälle, spielt einfach zuverlässig. Deshalb macht es extrem viel Spaß, mit ihm zu arbeiten und ihm zuzusehen."
… mögliche Abgänge im Sommer von Leistungsträgern wie Larsson oder auch Hugo Ekitike, nachdem im Januar bereits Omar Marmoush den Verein verlassen hat: „Es ist natürlich nicht einfach, wenn dir mitten in der Saison so ein zentraler Baustein wie Omar wegbricht. Dann musst du dich anpassen - ohne richtige Vorbereitung im Winter. Klar, das ist nicht einfach! Aber ich glaube auch, dass es ein positives Zeichen ist, wenn man sieht, dass so viele Spieler von uns im Fokus anderer Vereine steht. Das heißt im Umkehrschluss ja auch, dass wir hier an allen Fronten gut arbeiten. Das macht uns auch stolz und ist ein Privileg. Natürlich würde ich mir als Trainer wünschen, dass diese Spiele alle bleiben. Aber am Ende gibt es natürlich auch andere Faktoren, wenn wir den Fall Omar betrachten. Wenn so ein Angebot kommt, willst man erst einmal dem Spieler nicht diesen Weg verbauen. Und zweitens kann man eine Summe einnehmen, die den ganzen Klub auf ein anderes Level heben kann. Wir haben viele Spieler in unseren Reihen, die sehr interessant sind oder sein können für Vereine aus der Premier League oder aus anderen Ligen. Und ganz ehrlich: Mir macht es total viel Spaß, diese Spieler zu entwickeln. Der Klub hat in den letzten Jahren eine sehr gute Plattform entwickelt, sowohl sportlich als auch infrastrukturell, die wiederum dafür sorgt, dass es für neue junge Top-Spieler ein Anreiz ist, hierherzukommen und sich zu entwickeln."
… die Auswirkungen des Marmoush-Abgangs auf die Mannschaft: „Wir hätten uns alle gewünscht, dass Omar bleibt - nicht nur aufgrund seiner sportlichen Qualität, sondern auch als Mensch, als Typ für die Kabine. Es hat immer gute Laune ins Team gebracht und das ist auch neben dem Platz dann einfach ein herber Verlust. Trotzdem macht es ein bisschen was mit einer Mannschaft. Wir wussten, dass wir einen absoluten Topspieler verlieren, wahrscheinlich einen oder sogar den besten der Bundesliga. Und das kann natürlich dazu führen, dass die Mannschaft dann sagt: „Wir wollen jetzt zeigen, dass wir stark genug sind, um an unsere Leistungen aus der Hinrunde anzuknüpfen. Wir wollen zeigen, dass wir das auch ohne Omar schaffen." So, wie die Jungs das im Moment machen, kann man schon sagen, dass sie nochmal ein Stück enger zusammengerückt sind und versucht, noch mehr über das Kollektiv zu machen. Natürlich haben wir auch ohne Omar eine hohe individuelle Qualität im Kader. Aber der Schlüssel dafür, diese Qualität am Ende auch auf den Platz zu bekommen, ist immer das Team. Und ich glaube, dass wir als Team herausragend gut harmonieren und funktionieren."
… ein mögliches Saison-Aus für Kevin Trapp, der nach wie vor Probleme mit dem Schienbein hat: „Er hat die Woche ein Training mit der Mannschaft absolviert und beim Spielen von langen Bällen im Großfeld-Training Probleme gehabt, seinen Fuß zu strecken. Er hatte zu viel Stress auf dem Schienbein und musste das Training dann leider abbrechen. Alle wissen, dass Kevin Trapp ein herausragend guter Torwart ist. Wenn er bei 100 Prozent ist, ist er ein Top-Torwart. Aber im Moment ist das eben leider nicht der Fall. Und von daher haben wir volles Vertrauen in Kaua Santos, der es jetzt richtig gut gemacht hat, aber auch in Jens Grahl, der ja auch in der Saison davor immer wieder mal zum Einsatz gekommen ist, als Trapp verletzt oder auch einmal gesperrt war."
… das Eintracht-Interesse an Nationalspieler Jonathan Burkardt: „Jonny steht bei Mainz 05 unter Vertrag und das auch noch ein paar Jahre. Von daher gebührt es den Mainzern Respekt, dass ich jetzt nicht großartig auf diese Frage antworte. Ich kann verstehen, dass das Interesse eurerseits da ist, aber er ist ein Spieler von einem anderen Klub und daher möchte ich jetzt nicht mehr sagen."
… seine eigene Zukunft und die Absicht der Eintracht-Bosse, seinen bis 2026 gültigen Vertrag zu verlängern: „Ja, wir sind in Gesprächen und wir werden mit Sicherheit irgendwann eine Entscheidung verkünden. Wann das der Fall sein wird, kann ich jetzt auch noch nicht sagen, aber wir arbeiten daran."
… seine Zusammenarbeit mit Markus Krösche und Timmo Hardung: „Wir kennen uns ja schon ein bisschen länger und haben hier eine gute Basis gefunden in der täglichen Zusammenarbeit. Es ist ein sehr homogenes Team. Wir sind mit der sportlichen Führung mit Markus als Vorstand Sport, mit Timmo und auch mit Pirmin Schwegler, der neu dazugekommen ist, permanent im Austausch. Das funktioniert sehr gut. Wir diskutieren natürlich auch immer wieder Dinge, auch mal kontrovers. Ich denke, dass es für jeden Trainer extrem wichtig ist, solche Leute um sich herum zu haben - mit einer sehr guten sportlichen Kompetenz, aber auch einer guten Sozialkompetenz, viel Fachwissen und auch einem Weitblick, was die strategische Ausrichtung angeht. Was Markus hier federführend in den letzten Jahren aufgebaut hat, ist einfach herausragend gut."
… die Frage, ob ihn sein früherer Trainer-Kollege Julian Nagelsmann schon wegen der U21-Überflieger Nene Brown und Nnamdi Collins kontaktiert habe: „Ich bin mit Julian im Austausch und natürlich sprechen wir über alle Spieler, die für ihn in Frage kommen. Aber ich will ihm nicht irgendwelche Dinge vorwegnehmen. Es ist schön, zu sehen, wie die Nationalmannschaft unter ihm spielt. Es macht echt Spaß, zuzuschauen. Die Ergebnisse stimmen auch. Und ich drücke ihm alle Daumen, dass es genauso weiterläuft. Ich habe es aber auch genauso vorhergesagt, weil ich Julian kenne und weiß: Er ist einfach ein herausragend guter Trainer, der eine Mannschaft und Spieler entwickeln kann. Und von daher glaube ich, dass alle Jungs - auch Ansgar Knauff und natürlich Nene und Nnamdi, die jetzt immer wieder auch mal genannt wurden - mit Sicherheit bei Julian und Sandro auf dem Schirm sind."
… das Duell mit Tottenham Hotspur im Viertelfinale der Europa League: „Europa-League-Viertelfinale - das ist total besonders, gerade gegen so einen Gegner aus der Premier League. Das ist eine eine Top-Challenge für uns, um zu zeigen, wie weit wir einfach sind. Die Vorfreude ist riesengroß."
… das Interesse der Eintracht an Bayern-Stürmer Mathys Tel vor dessen Wechsel zu den Spurs: „Mathys war in mehreren Transferperioden Thema, weil ich ihn kenne und eine Verbindung besteht. Leider hat es nicht so funktioniert, wie wir uns das gewünscht haben, aber am Ende muss er natürlich auch die Entscheidung für sich treffen. Mathys ist ein toller Spieler, ein guter Junge, ein guter Mensch, der mit Sicherheit einen tollen Weg gehen wird."
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