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Newcastle United News: Trainer Eddie Howe soll neue Ära einleiten

No-Name trotz großer Erfolge: So will Howe Newcastle umkrempeln

Trainer Eddie Howe soll Newcastle United in eine goldene Zukunft führen.
Image: Trainer Eddie Howe soll Newcastle United in eine goldene Zukunft führen.  © DPA pa

Newcastle United hat sich für Eddie Howe als neuen Trainer entschieden. Mit dem 43-Jährigen wollen die Magpies eine goldene Ära einleiten. Zunächst einmal muss Howe allerdings den Klassenerhalt schaffen. Dafür setzt er auf einen offensiven Spielstil.

Mit Eddie Howe will Newcastle United eine neue Ära einleiten.

Der 43-Jährige wurde beim viermaligen englischen Meister offiziell als neuer Trainer vorgestellt und mit einem Vertrag bis 2024 ausgestattet. Damit ist Howe der erste Coach, der nach der Vereinsübernahme durch ein finanzkräftiges saudi-arabisches Konsortium Newcastle wieder zu altem Glanz verhelfen soll.

"Eddie hat uns während des Auswahlverfahrens unglaublich beeindruckt. Neben seinen großartigen Erfolgen beim AFC Bournemouth ist er als leidenschaftlicher und dynamischer Trainer bekannt, der klare Ideen mitbringt, wie er sein Team und seinen Klub nach vorne bringen will", sagte Newcastles Mitbesitzerin Amanda Staveley in einem öffentlichen Statement.

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Howe in Newcastle nicht erste Wahl

Dabei war Howe nach der Entlassung von Steve Bruce nicht die erste Wahl im Nordwesten Englands. Doch Wunschlösung Unai Emery schlug ein Angebot Uniteds aus und blieb seinem FC Villarreal treu. Auch zahlreiche andere Gerüchte um Trainer kursierten rund um die Stadt am Fluss Tyne. Letztendlich machte Howe das Rennen.

"Das ist eine großartige Möglichkeit für mich, aber es gibt sehr viel Arbeit zu tun. Ich kann es nicht erwarten, auf den Trainingsplatz zu kommen und loszulegen", erklärte der Auserwählte. Newcastle zu trainieren sei "eine große Ehre" für ihn. Seit August 2020 war der zweifache Familienvater ohne Job. Entsprechend hungrig wirkte Howe bei seiner Vorstellung.

Während Howe in Deutschland ein weitestgehend unbeschriebenes Blatt ist, hat sich der 43-Jährige in Großbritannien längst einen Namen gemacht. Als Spieler war Howe für Bournemouth, den FC Portsmouth und Swindon Town aktiv, konnte sich allerdings nicht für die ganz großen Aufgaben empfehlen und beendete im Alter von nur 29 Jahren seine Spielerkarriere aufgrund anhaltender Verletzungsprobleme. Dann startete er jedoch als Trainer durch.

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Howe überzeugt bei Bournemouth

Sein Jugendverein Bournemouth übernahm er zum Jahreswechsel 2009 und führte die Cherries innerhalb von fünfeinhalb Jahren von der vierten Liga bis in die Premier League. Zwischenzeitlich betreute Howe zudem den FC Burnley in der Championship. Allerdings kehrte er nach einem Intermezzo von 21 Monaten nach Bournemouth zurück.

Dort arbeitete er bis zum Sommer 2020 erfolgreich. Gleich viermal hielt der AFC unter Howe mit begrenzten Mitteln die Klasse, erst im fünften Jahr verpassten die Südengländer den Nichtabstieg - ein einziger Punkt fehlte zum Klassenerhalt. Daraufhin verlies Howe Bournemouth. Insgesamt coachte er die Cherries 457 Mal in Ligaspielen und holte dabei im Schnitt 1,48 Punkte pro Partie.

Für seine Leistungen wurde Howe zum Trainer des 2015 gewählt. Seine Erfolge machten auch Topteams aufmerksam. Unter anderem beim FC Arsenal und Tottenham Hotspur war der bekennende Everton-Anhänger immer wieder im Gespräch und auch die englische Nationalmannschaft streckte seine Fühler aus. Vergeblich. Howe hielt Bournemouth die Treue.

Eddie Howe: Derzeit ohne Verein, war bis zum 1. August 2020 als Trainer des AFC Bournemouth tätig - Quelle: Quelle: ''The Mirror'' (England) - gilt als aussichtsreicher Kandidat, sollte Newcastle einen Übergangstrainer bis Saisonende suchen.
Image: Eddie Howe trainierte den AFC Bournemouth insgesamt zehn Jahre lang.  © Getty

Attraktiver Offensivfußball

"Das ist es, was das Ganze so bemerkenswert macht. Howe hat bei einem Verein übernommen, der am Rande des Abgrunds stand. Doch er hat auf glorreiche Weise den Turnaround geschafft und anschließend große Erfolge gefeiert", analysierte Mark McAdam von Sky Sports UK und fügte an: "Wenn man sich die aktuelle Situation von Newcastle anschaut, wird die Aufgabe dort sehr ähnlich sein, wie zu Beginn bei Bournemouth."

Bei den Cherries etablierte Howe einen auf viel Ballbesitz ausgelegten Fußball. Der Engländer bevorzugt einen attraktiven Offensivstil und setzt in der Arbeit gegen den Ball auf hohes und intensives Pressing. Bei Ballgewinn geht es bei Howe häufig über die Flügel. Dabei agieren Howes Mannschaften in der Regel im 4-4-2- oder 4-4-1-1-System.

"Ich will attraktiven Fußball spielen und die Leute begeistern, die dafür bezahlen, meine Mannschaft zu sehen. Meine Philosophie ist immer zu versuchen, das Spiel zu gewinnen und nicht das Spiel nicht zu verlieren", erklärte Howe. Dazu will der neue United-Coach viele Einzelgespräche mit seinen Spielern führen und "das Beste aus jedem Einzelnen herausholen". Mit Callum Wilson, Ryan Fraser und Matt Ritchie hat der neue Trainer ein Trio im Kader, das er bereits aus gemeinsamen Zeiten in Bournemouth kennt.

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Phase bis zum Wintertransferfenster entscheidend

Der Spielansatz von Howe unterscheidet sich allerdings deutlich von dem von Vorgänger Bruce. Der Ex-Coach setzte auf eine kompakte Defensive und schnelles Konterspiel. Für seine Spielidee braucht Howe insbesondere im zentralen Mittelfeld und auf den Flügelpositionen im Winter Verstärkungen, um sein laufintensives Spiel umzusetzen.

"Er ist ein akribischer, junger und aufstrebender Manager, der schon einiges erlebt hat. Er ist sehr detailverliebt, hart arbeitend, ein Workaholic, der alles aus seinen Spielern herausholt. Bevor das Transferfenster öffnet, werden die kommenden Spiele entscheidend sein. Denn wer möchte schon im Winter zu einer Mannschaft kommen, die sich abgeschlagen auf einem Abstiegsplatz befindet", erklärte Ex-Premier-League-Profi Steve Sidwell bei BT-Sport.

Derzeit liegt Newcastle mit erst fünf Zählern aus elf Spielen auf Tabellenrang 19 - punktgleich mit Schlusslicht Norwich City. Die Magpies sind noch ohne einen Saisonsieg. Zumindest beim 1:1-Remis am vergangenen Spieltag bei Brighton and Hove Albion präsentierte sich der sechsmalige FA-Cup-Sieger verbessert. Howe saß im Amex bereits auf der Tribüne und machte sich sein eigenes Bild.

Hohe Erwartungen in Newcastle

"Sie haben einen Mann geholt, der die Liga kennt und der weiß, wie es im Abstiegskampf zu geht. Er weiß, was für ein großer Verein Newcastle ist und er wird mit voller Energie diese Aufgabe übernehmen. Diese Verpflichtung ist eine sehr weise", meinte Newcastle-Legende Alan Shearer gegenüber BBC Radio über Howe.

Die Erwartungen beim Traditionsverein sind groß. Der Nichtabstieg ist das erklärte Ziel für diese Saison, bevor dann im Sommer der Umbruch mit finanzkräftigen Mitteln und der Angriff auf die Topteams bevorstehen soll.

Doch zuerst muss der ersten Dreier eingefahren werden. Die erste Aufgabe nach der Länderspielpause Howe im heimischen St. James' Park heißt FC Brentford (20.11. um 16 Uhr). Ein Sieg gegen den Aufsteiger ist Pflicht für die Magpies.

Damit soll dann auch sportlich die neue Ära in Newcastle eingeleitet werden.

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