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Niederländische Nationalmannschaft setzt Zeichen gegen Rassismus

Nach Liga-Eklat: Niederlande verlässt bei Rassismus das Spielfeld

Die niederländische Nationalmannschaft positioniert sich gegen Rassismus.
Image: Die niederländische Nationalmannschaft positioniert sich gegen Rassismus.  © DPA pa

Die niederländische Nationalmannschaft hat vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Estland in Amsterdam deutlich Stellung bezogen.

Nach einem Rassismus-Vorfall im Ligaspiel zwischen dem FC Den Bosch und Excelsior Rotterdam (3:3) am vergangenen Sonntag will die niederländische Nationalmannschaft ein Zeichen setzen. "Ich habe es nicht für möglich gehalten, dass so etwas in den Niederlanden passieren könnte. Wenn so etwas bei uns passieren würde, würde ich sofort das Spielfeld verlassen", sagte Liverpool-Star Georginio Wijnaldum.

Laut Nationaltrainer Ronald Koeman sei man in den Niederlanden beim Thema Rassismus zu bequem: "Jedesmal wird er (der Rassismus, Anm. d. Red) mit Samthandschuhen angepackt. Man muss das Feld verlassen. Das würden wir als niederländisches Team machen."

Erste Spielunterbrechung der Geschichte

Zum ersten Mal im niederländischen Profifußball unterbrach ein Schiedsrichter ein Spiel wegen Rassismus. Zehn Minuten vor der Pause entschied sich der Schiedsrichter dazu, die Partie vorläufig abzupfeifen, nachdem Excelsior-Spieler Ahmad Mendes Moreira, wenn er den Ball berührte, von den Tribunen aus mit Affengeräuschen und Liedern über den "Zwarte Piet" beleidigt wurde.

Moreira litt sichtlich unter diesen Anfeindungen, sodass der Schiedsrichter das Spiel auf Wunsch des Excelsior-Kapitäns unterbrach. Nach Beratungen erklärte sich Excelsior bereit, das Spiel zu Ende zu bringen. Kurz vor dem Pausenpfiff revanchierte sich Moreira mit einem Tor zum 1:2-Halbzeitstand. Das Spiel endete 3:3.

Wijnaldum: "Das ist etwas für die Politik"

"Als Spieler kann man nichts dagegen tun. Es ist ein gesellschaftliches Problem. Das ist etwas für die Politik. Auf derartige Aktionen muss knochenhart reagiert werden", sagte Wijnaldum.

Der niederländische Fußballverband KNVB und der FC Den Bosch haben eine Untersuchung angekündigt. "Es ist Wahnsinn, was hier passierte. Scheußlich", sagte KNVB-Direktor Erik Gudde.

Sport-Informations-Dienst (SID)

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