Norwich City: "Team Bundesliga" fordert den FC Liverpool zum Premier-League-Auftakt
Premier League ist zurück bei Sky
14.06.2019 | 11:49 Uhr
Der FC Liverpool trifft zum Auftakt der neuen Premier-League-Saison auf Norwich City. Die Kanarienvögel sind kein gewöhnlicher Aufsteiger, denn in der Universitätsstadt im Osten Englands wird deutsch gesprochen.
Norwich und Huddersfield sind alles andere als Nachbarstädte, immerhin liegen sie rund 300 Kilometer auseinander. Sportlich sind die Parallelen allerdings unverkennbar. (Der komplette Spielplan der Premier League zum Durchklicken)
Als Meister der zweiten englischen Liga gelang Norwich City nach drei Jahren völlig überraschend die Rückkehr in die Premier League. Bauherr des Erfolgs ist mit Daniel Farke ein deutscher Trainer, der bis 2017 noch die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund in der Regionalliga trainiert hatte. Nun hat er Kultstatus erlangt.
In den Schaufenstern der Norwich-Fanshops hängen Schals mit seinem Namen. Wenig verwunderlich, ist dem 42-Jährigen in Windeseile der Vorstoß in kaum für möglich gehaltene Sphären gelungen.
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Vrancic: "Ein geiles Ding"
"Wir haben etwas Außergewöhnliches erreicht", sagte Farke. Statt Spielen gegen den SC Verl warten auf ihn nun Duelle gegen Manchester City oder den FC Chelsea. Handshakes mit den besten Trainern der Welt wie Pep Guardiola oder Jürgen Klopp. Das erste Highlight gibt es bereits am ersten Spieltag. Norwich City darf die Saison eröffnen. Am Freitagabend. An der Anfield Road beim FC Liverpool (Freitag, 9. August, ab 21 Uhr live auf Sky). Mehr geht nicht.
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"Ein harter Brocken, aber für mich persönlich ein geiles Ding, weil es gegen meinen Ex-Trainer geht", freut sich Ex-Bundesligaprofi Mario Vrancic im Gespräch mit Sky und weiter: "Wir werden uns nicht ergeben, sondern mit viel Freude da rangehen und versuchen, etwas Zählbares mitzunehmen."
Norwich als "Huddersfield-Kopie"
Punkte aus Liverpool entführen - davon hätten Vrancic und die Anhänger der Kanarienvögel vor einem Jahr nicht mal zu träumen gewagt. Norwich stand nur ein begrenztes Budget zur Verfügung, doch der Traditionsverein orientierte sich an ein Erfolgsmodell "made in Germany".
2017 sorgte Huddersfield Town mit zahlreichen Deutschen, Spielern mit Bundesliga-Vergangenheit sowie dem deutsch-amerikanischen Trainer David Wagner für Furore. Erste Sensation war der Aufstieg in die Premier League, die zweite der überraschende Klassenerhalt, ehe in der vergangenen Saison der Abstieg folgte. Nun schickt sich die "Huddersfield-Kopie" aus dem Osten Englands an, die Eliteliga aufzumischen.
Leitner und Pukki Leistungsträger
In der vergangenen Saison liefen acht Profis mit deutscher Staatsbürgerschaft in den grün-gelben Trikots auf. Spieler wie Moritz Leitner, Marco Stiepermann, Onel Hernandez, Christoph Zimmermann, Dennis Srbeny oder Tom Trybull hatten in Deutschland keine große Zukunft mehr und nutzten ihre Chance auf der Insel.
Den Fans gefällt das deutsche Konzept. Sie singen in Anlehnung an einen Song der britischen Rockband Blur: "All the Germans! So many Germans!" Hinzu kommen Akteure, die früher in der Bundesliga gespielt haben, wie Timm Klose oder Teemu Pukki. Der Ex-Schalker war mit 29 Toren und zehn Vorlagen der Topscorer des Aufsteigers.
Ob sich Norwich für das Ziel Klassenerhalt weiteres deutsches Know-how holen wird, ist offen. Bislang wurde mit der Leihe des Engländers Patrick Roberts erst ein Neuzugang fix gemacht. Aber noch ist das Transferfenster ja geöffnet.