Nuri Sahin beim Dortmunder 2:0-Sieg gegen Hertha überragend

Auch Mario Götze auf einem guten Weg

Das war überzeugend. Völlig unbeeindruckt von den Turbulenzen der letzten Tage klettert Borussia Dortmund dank des 2:0 (1:0)-Erfolges gegen Hertha BSC an die Tabellenspitze. Und nicht nur wegen seines Hammertreffers zur Vorentscheidung stand Nuri Sahin im Blickpunkt - er war der Matchwinner.

Oft anspielbar, kluge Pässe, den Treffer von Aubameyang (15.) genial vorbereitet und dann noch das Traumtor zum 2:0 (57.) erzielt: Nuri Sahin strahlte nach dem Spiel bei Sky Reporter Patrick Wasserziehr - es läuft wieder beim BVB-Dirigenten.

Auf die Probleme im letzten Jahr möchte er nicht mehr groß zurückschauen. Sahin gibt zu, über seine Situation in Dortmund ernsthaft nachgedacht zu haben. Diese Zweifel sind vorbei.

Sahin über richtungsweisenden Punkt

"Es macht gar keinen Sinn, über die Vergangenheit zu reden. Ich stand im Sommer an einem Punkt, der für mich richtungsweisend war. Für mich war es wichtig, aus dem letzten Jahr die richtigen Schlüsse zu ziehen", so Sahin.

Aubameyang bekennt sich zum BVB
Aubameyang bekennt sich zum BVB

Nach dem unklaren Post vom Freitag verschafft Auba am Samstag Klarheit.

Dabei scheint vor allem der neue Trainer Peter Bosz ihm neues Selbstvertrauen eingehaucht zu haben: "Ich hatte ein Gespräch mit dem Verein und dem neuen Trainer. Danach hieß es für mich: arbeiten, arbeiten und arbeiten. Man sieht auf dem Platz, dass ich mein Niveau wieder erreicht habe."

Bosz will die Rebounds bekommen

An Sahins Knaller aus 25 Metern hatte Bosz einen gehörigen Anteil: "Wenn ich bei dem Tor nicht da stehen würde, hätte es Ärger vom Trainer gegeben - die Rebounds sollen wir bekommen."

Auch wenn der neue BVB-Trainer kein Sonderlob für Sahin aussprechen wollte, wies er nach der Partie eindringlich darauf hin, dass seine Mannschaft den Mittelfeldstrategen noch öfter suchen müsse. "Nuri war ganz oft frei. Das müssen wir noch besser nutzen."

Mehr dazu

Auch bei Götze läuft alles nach Plan

Bei einem weiteren "Rückkehrer" läuft bei der Wiedereingliederung ebenfalls alles nach Plan. Nach seinen 61 Minuten in Wolfsburg durfte Mario Götze auch gegen die Hertha wieder von Beginn an ran. Obwohl er wieder nach 63 Minuten mit hoch rotem Kopf für Kagawa weichen musste, ist der Nationalspieler mit seiner Entwicklung völlig einverstanden.

"Auf dem Platz ist es ein super Gefühl für mich. Ich brauche meinen Rhythmus und meine Spiele, um wieder zu meiner alten Fitness und zu 100 Prozent zu kommen. Das ist das Entscheidende. Ich bin dankbar, spielen zu können. Ab September wird es wieder über 90 Minuten gehen."

BVB ein Titelkandidat?

Während seiner Krankheit habe er nicht an sich gezweifelt: "Es gab nicht unbedingt Zweifel. Natürlich war es eine besondere und ungewohnte Situation für mich. Aber ich wusste, dass ich ein Ziel habe. Ich gehe jetzt Schritt für Schritt. Ich freue mich über jedes Spiel, das ich machen kann."

Die Frage, ob der BVB ein ernsthafter Titelkandidat sei, lächelte Götze charmant weg. Sein Trainer Peter Bosz - auch schelmisch grinsend - ging da schon einen Schritt weiter. Ob er sich über die aktuelle Tabellenführung denn auch freue? "Noch überhaupt nicht. Ich hoffe, dass wir uns nach 34 Spieltagen darüber freuen können."