Offiziell: Real Madrid entlässt Trainer Julen Lopetegui

Nach Fiasko im Clasico bei Barca

Julen Lopetegui ist nicht mehr Trainer von Real Madrid.
Image: Julen Lopetegui ist nicht mehr Trainer von Real Madrid.  © Getty

Jetzt ist es offiziell: Champions-League-Sieger Real Madrid hat auf die sportliche Talfahrt reagiert und Trainer Julen Lopetegui mit sofortiger Wirkung entlassen.

Der 52-Jährige, ehemaliger spanischer Nationalcoach, war erst seit Saisonbeginn bei Real tätig gewesen. Am Sonntag hatte Real den Clasico beim Meister FC Barcelona mit 1:5 verloren.

Solari übernimmt interimsweise

Zur allgemeinen Überraschung präsentierte der kriselnde Champions-League-Sieger allerdings nicht den ehemaligen italienischen Nationaltrainer Antonio Conte als neuen Trainer.

Stattdessen soll zunächst Reservecoach Santiago Solari, der auch als Spieler für Real aktiv war, die Königlichen als Interimscoach zurück in die Erfolgsspur führen. Am Dienstag wird der 42-Jährige erstmals das Training leiten.

Mit der Entlassung Lopeteguis, der erst im Sommer das Erbe des überaus erfolgreichen Zinedine Zidane antrat, wolle man "die Dynamik der ersten Mannschaft verändern, da alle Saisonziele noch erreichbar sind", teilte der spanische Rekordmeister mit und führte aus: "Es besteht ein Missverhältnis zwischen der Qualität des Personals, das mit acht Spielern für den Goldenen Ball nominiert ist - etwas, das in der Klubgeschichte noch nie passiert ist - und den bisherigen Ergebnissen."

Der ehemalige Nationaltrainer Spaniens saß nur bei insgesamt 14 Spielen auf der Trainerbank bei den Königlichen. Lediglich Jose Antonio Camacho coachte bei Real weniger Spiele - nur sechs Spiele hielt er als Coach 2004 durch.

Lopetegui, berichteten spanische Medien, habe sich noch am Sonntagabend im Camp Nou von der Mannschaft verabschiedet. Der allmächtige Klubpräsident Florentino Perez hatte den Schauplatz des Debakels derart verärgert verlassen, dass er auf den obligatorischen Kabinenbesuch verzichtete.

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Dass Lopetegui tags darauf zum Training erschien, änderte nichts daran, dass seine Tage bei Real gezählt waren. Sein Aus und das Engagement Antonio Contes sollten am Montagabend beim Direktorentreffen beschlossen werden. Doch lediglich einer dieser Pläne wurde in die Tat umgesetzt.

Conte sagt wohl ab

Am Nachmittag nämlich stellte sich Conte nach übereinstimmenden Angaben der gut informierten Sportblättern AS und Marca quer. Demnach habe der 49-Jährige den Königlichen in letzter Minute abgesagt. Dem stolzen Disziplinfanatiker habe missfallen, wie seine nahende Berufung von einflussreichen Teilen der Real-Mannschaft aufgenommen worden sei.

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"Respekt verdient man sich, man kann ihn nicht erzwingen", hatte Kapitän Sergio Ramos erklärt: "Die Art, wie ein Trainer mit der Kabine umgeht, ist wichtiger als sein Fachwissen." Auch der Klubheilige Jorge Valdano kritisierte den autoritären Ansatz Contes. Nun wird wohl ein anderer den Champions-League-Sieger zurück zu alter Stärke führen müssen.

In der Tabelle der Primera Division belegt Real nach vier Saisonpleiten den enttäuschenden neunten Rang. Der Rückstand auf Tabellenführer Barca beträgt sieben Punkte. (sid)