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Paris St. Germain News: Eric Maxim Choupo-Moting wird zum PSG-Helden

Mr. Umsonst - die kuriose Karriere von Eric Maxim Choupo-Moting

Er ist der unwahrscheinliche Held eines historischen Pariser Abend: Eric Maxim Choupo-Moting schießt Paris Saint-Germain ins Halbfinale der Champions League.

Das Superstar-Ensemble feiert einen Arbeiter, der so gar nicht zum glamourösen Paris zu passen scheint. Das Kapitel Paris schien vor einem Monat für Choupo-Moting unrühmlich zu enden. Letzter Einsatz? Anfang Januar. Champions League? Von Paris im Februar abgemeldet.

Vertrag? Läuft in wenigen Wochen aus. Doch statt eines leisen Abschieds bot sich dem Kameruner eine Chance: Altmeister Edinson Cavani verlängerte sein auslaufendes Papier nicht für die Königsklasse, plötzlich war ein Platz frei für Choupo-Moting. Die Corona-Pandemie hat dem Angreifer eine weitere Möglichkeit in Paris verschafft. Kein Spieler von PSG hat die sonst übliche Spielpraxis und Fitness, was Choupo-Moting zur echten Alternative gemacht hat.

Personifizierter Plan B

Der Wechsel zu Paris hat Fans und Fachwelt verwundert. Was will ein Fußballarbeiter in Paris? Geholt hat ihn sein alter Wegbegleiter Thomas Tuchel, die sich aus Mainzer Zeiten kennen. Tuchel weiß, was er an Choupo-Moting hat: einen kopfballstarken, robusten und lauffreudigen Spieler.

Im divenreichen Paris ist das eine Ausnahmeerscheinung. Von Anfang an war klar, dass der Angreifer ein Backup für Cavani und mittlerweile Mauro Icardi ist, als Stürmer Nummer drei. Gebraucht wird Choupo-Moting, wenn die Kreativen versagen und Plan B wie Brechstange rausgeholt wird. Von seinen 18 Einsätzen für Paris waren 15 Einwechslungen. Die Rolle des Kameruners ist klar, aber er hat sie auch immer voll angenommen.

Mr. Umsonst

Dass es überhaupt zur Verbindung Choupo-Moting und Paris gekommen ist, grenzt an ein Wunder. Ausgebildet in der HSV-Jugend, etablierte sich der Mittelstürmer in der Bundesliga. Erst in Hamburg, dann Nürnberg. Seine beste Zeit hatte er in Mainz und auf Schalke, wo er jeweils 22 Tore erzielte. Vor seinem Wechsel nach Mainz schrieb er unrühmliche Schlagzeilen mit der "Fax-Panne": 2011 sollte Choupo-Moting nach Köln ausgeliehen werden, ein Last-Minute-Transfer am Deadline Day.

Ein zickiges Faxgerät hatte etwas dagegen und streikte im falschen Moment: Der Vertrag kam zwölf Minuten zu spät bei der DFL an und Choupo-Moting blieb zwangsweise beim HSV. In seiner gesamten Karriere hat noch kein Verein eine Ablöse für ihn bezahlt, Choupo-Moting wechselte stets zum Nulltarif. Auch Schalke verließ er 2017 umsonst für Stoke City. Mit den Potters stieg er direkt ab, dennoch wechselte er nach Paris - natürlich ablösefrei. Und Mr. Umsonst wurde zum Trophäensammler.

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Offene Zukunft

Zwei Meisterschaften und zwei Pokalsiege hat Choupo-Moting schon, der Königsklassen-Triumph könnte noch dazukommen. Die Dankbarkeit in Paris ist momentan groß für den Kameruner, Superstar Neymar schenkte ihm sogar die Trophäe als "Man of the Match" nach dem Atalanta-Spiel.

Aber wie groß ist die Wertschätzung bei den Bossen? Vor dem CL-Finalturnier schien Choupo-Motings Abschied beschlossene Sache. Als Rollenspieler hat er aber seinen Wert bewiesen, eine Verlängerung scheint wieder möglich. Zum vielleicht ersten Mal in seiner Zeit in Paris steht Choupo-Moting im Rampenlicht. Der Kameruner will weiter Argumente sammeln, um sein persönliches Paris-Märchen doch noch fortzuführen.

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