Pochettino vs. Klopp – wer beendet seine Durststrecke?
Trainer-Duell im Champions-League-Finale
02.06.2019 | 00:34 Uhr
Mauricio Pochettino und Jürgen Klopp sind hervorragende Trainer, doch bei ihren aktuellen Vereinen sind sie noch ohne Titelgewinn. Für einen der beiden wird sich das nun ändern.
Deutschland gegen Argentinien im Champions-League-Finale (Sa., ab 19:30 Uhr live auf Sky Sport 1 HD). Jürgen Klopp gegen Mauricio Pochettino lockern diese rein englische Angelegenheit im Endspiel um den Henkelpott ein wenig auf - und könnten nicht nur für ihre Klubs einen Meilenstein erreichen, sondern auch in ihrer ganz persönlichen Trainerkarriere.
Besiegt Klopp seinen "Final-Fluch"?
Jürgen Klopp ist schon lange auf den Spuren des Henkelpotts, konnte ihn aber, man glaubt es kaum, bis jetzt noch nicht gewinnen. Nun hat der 51-Jährige erneut die Gelegenheit, seinen ersten Europapokal einzuheimsen. Versucht hat er es schon mehrmals: 2013 hatte er mit dem BVB im Finale von Wembley das Nachsehen gegen den FC Bayern. 2016, im Europa-League-Finale, verloren seine Reds mit 1:3 gegen den FC Sevilla. Und in der vergangenen Saison war Real Madrid eine Nummer zu groß für Liverpool und Loris Karius.
Überhaupt, Jürgen Klopp scheint das Glück in Endspielen verlassen zu haben. Nach dem Sieg über Bayern im DFB-Pokalfinale 2012 hat er die darauf folgenden sechs Finals allesamt verloren. Sollte Liverpool gegen Tottenham nun das Nachsehen haben, wäre Klopp nach Marcello Lippi erst der zweite Trainer in der Historie, der drei Champions-League-Endspiele verliert.
Aber auch in der Liga blieb Klopp und den Reds der Titel verwährt: Der FC Liverpool spielte eine herausragende Premier-League-Saison, sammelte 97 von möglichen 114 Punkten. Manchester City um Pep Guardiola holte einen Zähler mehr. Liverpool verpasste die erste Meisterschaft seit 29 Jahren.
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Pochettino: Ein heiß umworbener Coach
Doch im Duell Deutschland gegen Argentinien hat der Südamerikaner Pochettino mit einem Blick auf die Statistik keine guten Aussichten: Seit der Champions-League-Gründung 1992 verloren alle vier Argentinier ihre Finals. Hector Cuper 2000 und 2001 mit dem FC Valencia, Diego Simeone 2014 und 2016 mit Atletico Madrid. Doch Pochettino wird nicht so viel auf Statistiken geben, als Beweis dient diese Champions-League-Saison. Die Spurs gingen nach der Gruppenphase jedes Mal als Außenseiter in die K.o.-Duelle - und konnte überraschen. Pochettino schaltete mit seinem Team den BVB, Manchester City und Ajax Amsterdam aus.
Pochettino kam vor sechs Jahren in die Premier League, ohne ein Wort Englisch zu sprechen. Er formte aus dieser Spurs-Mannschaft seit seinem Amtsantritt 2014 einen Champions-League-Finalisten. Argumente, die den internationalen Erfolg der englischen Teams rein auf die hohen finanziellen Möglichkeiten reduzieren, gelten für Tottenham nicht. Im vergangenen Sommer gaben sie an der White Hart Lane nicht einen müden Cent für Neuzugänge aus, und erreichten trotzdem das größte Finale im Klubfußball. Auch dank der intelligenten taktischen Herangehensweise ihres Trainers.
Pochettino ist von seinen Spielern überzeugt. Für ihn ist das konsequente Entwickeln junger Spieler keine Floskel, sondern gelebte Überzeugung. Die Frage, die sich Pochettino nun stellt, ist, ob der Verein schnell genug weiterwachsen kann, um mit seiner persönlichen Entwicklung Schritt zu halten. Denn der Argentinier gilt nicht ohne Grund als Wunschkandidat auf den Trainerposten bei vielen europäischen Topklubs. Real Madrid, Manchester United und auch die Bayern sollen bei ihm angefragt haben.
Wer krönt sich mit dem Champions-League-Titel?
England stellt alle Europapokalfinalisten. Liverpool, Tottenham, Arsenal und Chelsea. Doch die Trainer der vier Teams kommen aus Deutschland, Argentinien, Spanien und Italien. Klopp und Pochettino gehören zu den besten ihrer Zunft. Das steht außer Frage. Und einer der beiden kann sich ab Samstagabend dann auch verdientermaßen den Titel in der Königsklasse in seinen Lebenslauf aufnehmen.