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Premier League: Englischer Fußball vor Reform - Super-League-Verbot

Investoren, Fan-Rechte, Super League: Englischer Fußball vor Reform

Der Premier League und dem englischen Fußball steht eine Reform bevor.
Image: Der Premier League und dem englischen Fußball steht eine Reform bevor.  © DPA pa

Dem englischen Fußball steht eine Reform bevor, die die finanzielle Stabilität englischer Profiklubs sichern soll. Zudem sollen Fans mehr Mitspracherechte erhalten.

Verabschiedet ist noch nichts und dennoch sorgt die sich anbahnende Fußball-Reform in England für Aufsehen. Nachdem die Regierung unter Ex-Premierminister Boris Johnson 2021 als Folge der Super-League-Pläne eine Untersuchung des Profifußballs in Auftrag gegeben hatte, folgt in den kommenden Wochen das Ergebnis, eine Art Weißbuch für die Zukunft des englischen Fußballs. Der englischen Boulevardzeitung The Sun soll dieses Papier bereits vorliegen.

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Die Reform soll hauptsächlich dazu dienen, die Klubs in den obersten fünf Ligen wirtschaftlich zu stabilisieren und sie vor der Übernahme durch unlautere Investoren zu schützen. Zudem dürfen sich Klubs aus den unteren Ligen über mehr finanzielle Unterstützung aus der Premier League freuen. Durchgesetzt werden soll die Reform von einer neu eingesetzten Regulierungsbehörde.

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Einige Maßnahmen im Überblick

Finanzierung der Regulierungsbehörde: Alle betroffenen Teams finanzieren die Regulierungsbehörde mit einer jährlichen Gebühr. Diese Behörde spricht auch Strafen aus, sollten sich Teams nicht an die vereinbarten Regeln halten.

Umverteilung: Die Premier League gibt Geld ab, um Klubs der unteren Ligen zu unterstützen. Schon der Meister der EFL, der zweiten englischen Liga, kassiert nur ein Bruchteil des Tabellenletzten der Premier League. Dem soll Rechnung getragen werden, um das Ungleichgewicht zu verringern.

Tiefergehende Überprüfung der Investoren: Potenzielle Eigentümer müssten im Falle der Reform künftig die Herkunft ihres Vermögens nachweisen. Damit sollen Investoren, die ihr Vermögen illegal erworben haben aus dem englischen Fußball herausgehalten werden. Dem Bericht zufolge sei dies auch eine Antwort auf Ex-Chelsea-Eigentümer Roman Abramowitsch und andere Oligarchen, die versuchten in den Fußball zu drängen.

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Nachweis finanzieller Stabilität: Um Insolvenzen vorzubeugen sollen Vereine nachweisen, dass sie finanziell stabil aufgestellt sind. Sollten unterklassige Vereine in wirtschaftliche Bedrängnis kommen, behalte sich die neue Behörde vor, finanziell auszuhelfen, damit kurzfristige Übernahmen durch Investoren verhindert werden können.

Super-League-Verbot: Englischen Klubs soll es verboten werden, neugegründeten, sich abspaltenden Ligen beizutreten. Die Teams dürfen nur an Turnieren teilnehmen, die von der Aufsichtsbehörde genehmigt wurden. Aus der Premier League unterstützten 2021 der FC Arsenal, der FC Chelsea, der FC Liverpool, Manchester City, Manchester United und Tottenham Hotspur die Gründung der Super League. In England regte sich ein großer Fan-Widerstand. Alle englischen Klubs zogen daraufhin ihr Interesse zurück. Aus dem Dutzend der Gründungsmitglieder verfolgen derzeit nur noch Real Madrid, der FC Barcelona und Juventus Turin weiterhin öffentlich das Interesse an einer Neugründung.

Mehr Mitsprache für die Fans: Die Anhänger englischer Klubs sollen künftig mehr gehört werden. Dementsprechend sollen die Fans auch Rechte in Bezug auf die Führung ihres Vereins erhalten, um zu verhindern, dass ein neues Management die Identität des Vereins zerstört. Dem Bericht zufolge dürften Vereinsfarben oder Logos nicht mehr einfach so ohne Zustimmung geändert werden. Es sollen Mindeststandards eingeführt werden, damit Fans bei allen wichtigen Entscheidungen, die ihren Verein betreffen, konsultiert werden. Änderungen der Eintrittspreise sollen beispielsweise aber nicht dazugehören.

Premier League Tabelle
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Unklar ist, in welchem Umfang und zu welchem Zeitpunkt die Maßnahmen in Kraft treten werden. Von Seiten mancher Klubs regte sich in der Vergangenheit bereits Widerstand. Kommende Woche soll der vollständige Bericht veröffentlicht werden. Eine Untersuchung des englischen Frauenfußballs soll im zweiten Schritt im Laufe des Jahres erfolgen.

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