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Premier League News: Duell Liverpool und Chelsea in 3 Blickpunkten

Clash zwischen Klopp und Tuchel: Zwei Top-Klubs auf unterschiedlichen Wegen

Auf der Insel richten sich am Samstag alle Blicke auf das Duell der ungeschlagenen Titelanwärter zwischen Liverpool und Chelsea - dem Battle der deutschen Star-Trainer Jürgen Klopp und Thomas Tuchel. Sky Sport macht den großen Check zum Premier League Match of the Week.

Zwei Spiele, zwei Siege, 5:0 Tore - das sind die beeindruckenden Bilanzen der beiden Premier-League-Mitfavoriten FC Liverpool und FC Chelsea vor dem direkten Aufeinandertreffen am Samstag (ab 18 Uhr live auf Sky Sport 1 und im Liveticket auf skysport.de). "Das ist definitiv ein Must-Watch-Game", sagte Liverpool-Trainer Jürgen Klopp am Freitag.

Die Ambitionen beider Teams sind klar: Sie möchten um Titel mitspielen, haben dafür sich dafür aber für unterschiedliche Wege entschieden: Während sich der FC Chelsea das fehlende und millionenschwere Puzzle-Teil auf dem Transfermarkt gesichert hat, gehen die Reds einen Sonderweg und verlassen sich auf Kontinuität.

Sky Sport nimmt die beiden Teams vor dem Giganten-Duell genauer unter die Lupe.

Blickpunkt 1: Transferpolitik 2021/22

FC Liverpool: Während die Blues ordentlich auf dem Transfermarkt tätig gewesen sind, gehen die Reds in diesem Sommer einen eigenen Weg. Mit Ibrahima Konate wurde nur ein millionenschwerer Transfer getätigt - er kam für rund 40 Millionen Euro von RB Leipzig und soll die Defensive der Klopp-Elf verstärken. Auf seine ersten Pflichtspielminuten muss er jedoch aufgrund der Rückkehr der Leistungsgaranten um Virgil van Dijk, Joel Matip und Joe Gomez weiterhin warten. Sie haben einen Großteil der Vorsaison verletzungsbedingt verpasst.

Während die vermeintlichen Top-Klubs alle über 100 Millionen Euro ausgegeben haben, ist Liverpool mit "nur" 40 Millionen Euro Transferausgaben im ligaweiten Ranking auf Platz zehn zu finden. In der Offensive sah Klopp keinen Handlungsbedarf, da sämtliche Leistungsträger der vergangenen Jahre gehalten werden konnten. Auch im Mittelfeld ist Liverpool nach Aussagen des Trainers weiterhin gut aufgestellt.

Verkäufe von Harry Wilson (FC Fulham), Taiwo Awoniyi (Union Berlin) und Xherdan Shaqiri (Olympique Lyon) spielten noch einmal 27,50 Millionen Euro in die Kassen. Lediglich mit Georginio Wijnaldum hat Liverpool einen Schlüsselspieler ablösefrei an Paris Saint-Germain verloren.

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Statt millionenschweren Neuzugängen lautet die Devise, die etablierten Stammkräfte langfristig zu halten. Mit Virgil van Dijk, Alisson Becker, Fabinho, Trent Alexander-Arnold und Andrew Robertson haben sich gleich fünf Leistungsträger langfristig an den Klub gebunden und neue Arbeitspapiere erhalten.

Zum Transfer Update: Alle Wechsel, alle Gerüchte
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FC Chelsea: Mit Romelu Lukaku hat Tuchel seine Wunschlösung für das Angriffszentrum bekommen. Der 28 Jahre alte Rückkehrer unterschrieb acht Jahre nach seinem Weggang aus London einen Vertrag bis 2026. Im Gegenzug sind 115 Millionen Euro nach Mailand zum italienischen Meister Inter geflossen. Nie gab der FC Chelsea mehr Geld für einen Transfer aus.

Der Belgien soll Soforthilfe schaffen und den Fluch des Chelsea-Neuners brechen. Denn es sind gerade die Angreifer mit Lukakus Rückennummer 9, die seit 2006 durch die Bank weg enttäuschen. Fans und Verein sind sich jedoch sicher, dass dieser "Fluch" mit der Lukaku-Verpflichtung ein Ende nimmt.

Seine Leistung bei seinem Chelsea-Debüt nach acht Jahren war schon einmal vielversprechend: Nicht einmal 15 Minuten brauchte Lukaku beim 2:0-Sieg im London-Derby gegen den FC Arsenal, ehe er nach einer Vorlage von Reece James zur Führung einnetzte und die Fans im Emirates verstummen ließ. Sein Trainer kam nach dem Spiel ins Schwärmen: "Das war ein super Start für ihn."

Durch die Verkäufe von Tammy Abraham (AS Rom), Fikayo Tomori (AC Mailand), Davide Zappacosta (Atalanta Bergamo) und Victor Moses (Spartak Moskau) nahm der Klub rund 85 Millionen Euro ein und spielte damit einen Großteil der Lukaku-Millionen ein. Mit Kurt Zouma könnten weitere Millionen dazukommen. Der Innenverteidiger steht vor einem Wechsel zu West Ham United.

Blickpunkt 2: Unterschiedliche Stürmer-Typen

FC Liverpool: Eine Sturmkante a la Lukaku wird in Klopps Elf aktuell nicht gebraucht - der 54-Jährige setzt weiterhin auf die schnelle und wendige "Fab 3" - bestehend aus Mo Salah, Sadio Mane und Roberto Firmino, beziehungsweise Diogo Jota, der aktuell auf der Mittelstürmerposition den Vorzug erhält. Die offensiven Superstars zeigen sich wie gewohnt treffsicher - teilen sich die fünf erzielten Tore der laufenden Saison untereinander auf.

FC Chelsea: Im Gegensatz zu den Reds baut Tuchel mit der Lukaku-Verpflichtung auf eine echte Sturmkante, die pro Saison im Schnitt in jeder zweiten Partie trifft. In 520 Profi-Spielen kommt "Big Rom" auf beeindruckende 260 Tore, bereitete 85 weitere vor. Eine Konstanz, die die Blues in den vergangenen Jahren vermisst hat.

Tuchel freut sich über neue Optionen im Sturm: "Romelu gibt uns die Möglichkeit, direkt in die Spitze und hinter die Kette zu spielen. Er war das ganze Spiel über gefährlich, weil er auch bei Kontern funktioniert. Er gibt unserem Spiel etwas, das wir vorher nicht hatten", sagte er nach dem 2:0-Erfolg gegen den FC Arsenal. Dabei habe er "hervorragend mit Kai Havertz und Mason Mount harmoniert." Ein Angriffstrio, das sich auch in Zukunft etablieren könnte.

Für Timo Werner blieb dagegen nur die Zuschauerrolle. Er wurde erst in der 90. Minute für Kai Havertz eingewechselt. Dem gebürtigen Stuttgarter droht der Verlust seines Stammplatzes. Auch gegen Liverpool wird er wohl zunächst auf der Bank Platz nehmen müssen.

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Blickpunkt 3: Verschiedene Spiel-Systeme

FC Liverpool: Jürgen Klopp baut weiterhin auf sein 4-3-3 Erfolgssystem, mit dem er 2019 die Champions League und ein Jahr später die Premier League gewonnen hat. Vor Torhüter Alisson Becker stabilisieren van Dijk und Matip die Viererkette, die Außenverteidiger Trent Alexander-Arnold und Kostas Tsimikas sollen neben der Absicherung für Torgefahr sorgen.

Der Grieche vertrat zuletzt den am Sprunggelenk verletzten Robertson, der sich allerdings für den Clash mit den Blues fitgemeldet hat. "Ich bin wieder voll im Training. Ich werde bereit sein, zu spielen und hoffe, für den Rest der Saison fit zu sein", sagte er auf liverpoolfc.com. In der Offensive ist alles beim Alten, lediglich im Mittelfeld stellt sich die Frage, wer neben Kapitän Jordan Henderson auflaufen wird. Gegen Burnley erfüllten Ex-Leipzig-Star Naby Keita und England-Juwel Harvey Elliott einen guten Job.

Vor allem beim 18-jährigen Elliott kommt Klopp regelrecht ins Schwärmen: "Er ist alles andere als ein Spätentwickler. Schon mit 16 hat er in Fulham Erwachsenenfußball gespielt. Nun hat er bei uns noch einmal einen großen Schritt gemacht und gezeigt, dass er auch robust genug für größere Herausforderungen ist."

FC Chelsea: Mit der Installation von Trainer Thomas Tuchel hat sich auch das 3-4-2-1-System etabliert. Neben drei Innenverteidigern setzt der 47-Jährige auf zwei Schienenspieler, die über die Außen gehörig Druck machen sollen. Diese Positionen wurden zuletzt von Marcos Alonso und Reece James hervorragend besetzt.

Vor den defensivorientierten Sechsern bildet sich das Angriffstrio, bestehend aus zwei offendenkenden Achtern und einem Stoßstürmer. Ein System, mit dem sich die Blues die Champions-League-Krone aufgesetzt haben. Folgt nun der große Wurf in der Premier League?

Motto beider Teams: Defensive ist Trumpf

Zwischen der Kontinuität in Liverpool und der neuen Sturmhoffnung im Westen Londons gibt es allerdings einen Punkt, der beide Teams eint: Die Systeme beider Teams verlassen sich auf eine kompakte Defensive mit einer funktionierenden Balance zwischen Angriffs-Trio und Abwehr-Kette. "Beide Teams sind sehr gut organisiert", sagte Klopp einen Tag vor dem Spiel und weiter: "Das wird ein großer Kampf, da bin ich mir sicher."

Auch bei den Blues ist die Defensive Trumpf. In der Tuchel-Ära kassierten die Blues in 33 Spielen wettbewerbsübergreifend gerade einmal 17 Gegentreffer, holten sich mit einer felsenfesten Dreierkette um den deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger den Champions-League-Titel und sicherten sich die erneute Qualifikation für die Königsklasse.

Doch auch Klopp sich kann mit der Rückkehr von van Dijk, Matip, Gomez und Robertson auf eine funktionierende Viererkette verlassen. Vor allem die Rückkehr des Abwehrchefs stellt Tuchel vor große Herausforderungen: "Liverpool mit van Dijk ist ein ganz anderes Kaliber, das ist die Realität, vor der wir uns nicht verstecken dürfen." In der Vorsaison mussten die Reds noch Großteils auf ihre Stammverteidigung verzichten und mit einer Notdefensive bestehend aus dem Schalker Ozan Kabak, dem ehemaligen VfB-Profi Nathaniel Phillips und Youngster Rhys Williams auflaufen.

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Wer hat die Nase vorn?

Nun ist die etablierte Defensivreihe wieder komplett - Ergebnisse haben sich prompt sehen lassen. Sowohl gegen Norwich als auch gegen Burnley blieb die Abwehr um Virgil van Dijk ohne Gegentor. Diesen Trend wollen Klopp und Co. nun auch beim "Stresstest" gegen offensivstarke und ebenfalls makellose Blues fortsetzen. Ob das wirklich gelingt und wer in diesem Giganten-Duell die Nase vorn hat, erfahrt ihr am Samstag ab 18 Uhr live und exklusiv im Premier League Match of the Week auf Sky Sport 1 und im Liveticker auf skysport.de.

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