Als Mann des Tages hat Nationalspieler Kai Havertz den FC Chelsea mit seinen drei ersten Toren im neuen Trikot ins Achtelfinale des englischen Ligapokals geführt.
Der Zugang von Bayer Leverkusen traf beim 6:0 (2:0) gegen den überforderten Zweitligisten FC Barnsley zum 2:0 (28.), 4:0 (55.) und 5:0 (65.).
Lampard kündigt Großes mit Havertz an
"Das war der erste von vielen großartigen Abenden für ihn", sagte Teammanager Frank Lampard über Havertz. Das Spiel sei eine "ausgezeichnete Erfahrung" für den Neuen gewesen.
Der glänzend aufgelegte Havertz schob bei seinem ersten Treffer aus kurzer Distanz cool ein, kurz vor dem 3:0 durch Ross Barkley (49.) eroberte er durch eine Grätsche den Ball. Beim 4:0 traf der Offensivspieler zentral aus gut zwölf Metern, bei seinem dritten Streich tunnelte Havertz den herausgeeilten Torhüter, schoss ins leere Tor und durfte sogleich vom Platz.
Havertz mit Startschwierigkeiten
"Es ist für mich persönlich ein sehr großes Ding", sagte der 21 Jahre alte Nationalspieler mit einem Lächeln auf den Lippen. Als der frühere Leverkusener vom Reporter des Vereins-TV gefragt wurde, ob sein erster Dreierpack als "Big News" in Deutschland wahrgenommen werde, antwortete er: "Ich denke ja. Ich hoffe es doch."
Als teuerster deutscher Spieler der Geschichte ist sein Schaffen in England für die heimische Öffentlichkeit natürlich interessant. Doch auch auf der Insel wird ihm sehr genau auf die Füße geschaut. Die Ablöse war selbst für englische Verhältnisse enorm, und sie floss in einen Spieler, der eben noch keine absolute Weltklasse verkörpert. Entsprechend mürrische Kommentare waren nach den ersten Auftritten zu hören und zu lesen. "Wir sitzen hier und stellen Havertz infrage, der seit zwei Minuten hier ist?", echauffierte sich TV-Experte Harry Redknapp kürzlich.
Platzt der Knoten auch in der Liga?
"Die ersten zwei Spiele waren schwierig für mich", gab Havertz nun zu. Er habe "keine richtige Vorbereitung" gehabt, hinzu kam die Umstellung auf ein neues Leben, eine neue Sprache, ein neues Umfeld. Schon an seiner Körpersprache war abzulesen, dass er sich in der neuen Rolle noch nicht richtig wohlfühlt.
Doch das änderte sich im Spiel gegen Barnsley mit jedem Tor und mit jeder gelungenen Aktion. "Dieses Spiel", sagte das Ausnahmetalent, "war sehr gut für mein Selbstbewusstsein. Ich hoffe, dass ich am Samstag da anknüpfen kann."