Psotta-Kolumne: Egoist Aubameyang ist eine Schande!
Reingegrätscht - die Kolumne von Kai Psotta
26.11.2017 | 12:18 Uhr
Ich hoffe, dass Scouts, Manager und Trainer aus der halben Welt gesehen haben, wie Pierre-Emerick Aubameyang (28) wirklich tickt.
Ich hoffe, dass sie am Samstagnachmittag um 16:44 Uhr, also in der 56. Minute genau hingeschaut haben, um sich ein wahres Bild über den Gabuner zu machen, als sein Ego so sehr anschwoll, dass er den heraneilenden Mario Götze ignorierte und die große Chance zum vorzeitigen 5:0 für seine Dortmunder gegen Schalke im Duell gegen Ralf Fährmann leichtfertig vertändelte.
Und ich hoffe, dass all jene Entscheider um 17:01 Uhr, also in der 72. Spielminute, erneut hingeschaut haben, als Aubameyang Schalkes Amine Harit abräumte, und dafür zurecht vom Platz geschickt wurde.
Eine Unverschämtheit
Was er sich an diesem Spieltag gegenüber seinen Kollegen erlaubt hat, ist ungeachtet seines Tores und seiner Vorlage, eine Unverschämtheit. Dortmund hätte ein wahnsinniger Befreiungsschlag aus einer riesen Krise gelingen können, hätte Aubameyang mal ganz ausnahmsweise nicht in erster Linie an sich gedacht. Stattdessen endete das Spiel 4:4, gefühlt eine Wahnsinns-Klatsche für Dortmund.
Doch er wollte lieber seinen Bundesliga-Treffer Nummer 12 erzielen und schaltete sein Gehirn mal eben vollständig ab, als er gegen Harit einstieg. Auf seinem Rücken hat er einen riesigen Adler samt Umriss des afrikanischen Kontinents tätowiert.
Passender wäre es eigentlich, hätte er sich dort den perfekt zu seinem Gemüt passenden Songtext des österreichischen Sängers Falco († 6. Februar 1998) „Egoist" stechen lassen. Der lautet:
„Die ganze Welt dreht sich um mich, denn ich bin nur ein Egoist
Der Mensch, der mir am nächsten ist, bin ich, ich bin ein Egoist
Die ganze Welt dreht sich um mich
Ganz oben auf der Liste, ja, da stehe ich
Do musst mir schon verzeihen, aber ich liebe mich…"
Und so weiter.
Körpersprache, die eines Profis unwürdig war
Aubameyang versäumte in dieser Saison mehrfach den pünktlichen Trainingsbeginn. Er kam auch nach der Suspendierung gegen Stuttgart bereits wieder zu spät. Er hatte gegen Tottenham, trotz seines Treffers, eine Körpersprache, die eines Fußballprofis unwürdig war.
Mit hängenden Schultern trabte er am Dienstag über den Platz, schaute meist wie ein tieftrauriges Kind und bejubelte nicht mal richtig sein Tor. Aubameyang verkörpert derzeit nichts, was einen Führungsspieler ausmacht. Er verkörpert niemanden, der es verdient hat, von Scouts, Managern oder Trainern der größten Klubs der Welt bewundert zu werden.
Vom Maximum so weit weg wie Deutschland von einer Jamaika-Koalition
Er verdient es einfach nicht, dass er für seine derzeitige Performance aus Dortmund weggekauft wird. "Ich möchte aus meiner Karriere das Maximum herausholen. Fußball ist mein Leben", hat er einmal in einem Interview behauptet. Aktuell ist er so weit weg vom Maximum wie Deutschland von einer Jamaika-Koalition.
Ich würde mir wünschen, dass Aubameyang endlich aufhört, sich über seine Frisur Gedanken zu machen. Dass er sich eine 100-Euro-Uhr kauft, auf die er regelmäßig schaut, um rechtzeitig zum Training zu erscheinen. Ich wünsche mir, dass er sich bei allen Mitspielern entschuldigt. Und bei seinem Trainer Peter Bosz, den er sehr wahrscheinlich durch sein Ego und seine Dummheit, sorry, aber nichts anderes war es, "gekillt" hat.
Er wird wohl weiter auf Egoist machen
Aber wahrscheinlicher ist, dass er weiter auf Egoist macht, beleidigt durch die Gegend rennt, keinen Anstand hat, und am Ende woanders noch mehr Geld bekommt…