RB Leipzig meistert XL-Umbruch dank cleverer Transfers - ein Kommentar

Was war das für ein anspruchsvoller Transfersommer im vergangenen Jahr für RB Leipzig? Der XL-Umbruch stand ins Haus - und die Sachsen haben ihn gemeistert. Ein Kommentar.

Mit Christopher Nkunku, Josko Gvardiol, Dominik Szoboszlai, Konrad Laimer und Marcel Halstenberg verließen gleich fünf Säulen aus allen Mannschaftsteilen den Klub auf einen Schlag. Im Winter gesellte sich Emil Forsberg zu den Abgängen hinzu. Der eigentliche Statement-Transfer Timo Werner verließ Leipzig in Richtung London.

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So ein Umbruch, insbesondere der im Sommer, lässt sich nicht problemlos auffangen. Das dank der Einnahmen prall gefüllte Leipziger Konto wurde zur Reinvestition genutzt.

Mit Lois Openda tätigte RB den vereinsinternen Rekordzugang. Castello Lukeba, El Chadaille Bitshiabu und Nicolas Seiwald sollten mittelfristige Verstärkungen und langfristige Versprechen in die Zukunft sein. Mit Christoph Baumgartner wechselte ein erfahrener Bundesligaprofi im besten Fußballer-Alter zu den Roten Bullen, während die Winter-Verpflichtung von Eljif Elmas als Vorgriff für diesen Sommer zu verstehen war.

Xavi - ein Perfect Match für alle

Ach, und dann war da noch ein Leihdeal, der eher RB-untypisch war. Xavi wurde für ein Jahr ohne Kaufoption zu den Sachsen transferiert. Bei manchen Klubs normal, in Leipzig eine eher ungewöhnliche Vereinbarung. Vom Niederländer waren die RB-Verantwortlichen aber vollkommen überzeugt. So sehr, dass das intern ungeschriebene Gesetz "Keine Leihe ohne Option" über den Haufen geworfen wurde.

In Leipzig spürte man, dass Xavi DER X-Faktor werden kann. 25 Torbeteiligungen in 43 Pflichtspielen sprechen eine unmissverständliche Sprache. Xavi identifizierte sich von Tag eins mit seinem Leihklub, trägt darüber hinaus positiv mit seinen acht Millionen Followern auf Social Media zur Vermarktung des Hauptsponsors Red Bull und der des Vereins bei. Passend dazu: Seit diesem Sommer werden die Sachsen von Puma ausgerüstet - der 21-Jährige ist seit längerer Zeit Puma-Athlet. Ein Perfect Match für alle Parteien.

Zauberwort Konstanz

Fakt ist aber auch: Ein Spieler allein holt dir weder Titel noch die Champions-League-Qualifikation. Umso wichtiger ist die Leipziger Konstanz innerhalb des Kaders. In der Vergangenheit brachen häufig Unterschiedsspieler weg. Umbrüche und Rotationen standen an. Die jüngsten Beispiele sind oben im Text zu finden. Doch diesmal ist alles anders.

Benjamin Sesko? Vertragsverlängerung trotz diverser Anfragen. Benjamin Henrichs? Vertragsverlängerung trotz anderer Möglichkeiten. Lois Openda? Dachte zu keinem Zeitpunkt an einen Transfer. Castello Lukeba? Sieht RB weiterhin als optimale Entwicklungsmöglichkeit. Mohamed Simakan? Hatte zwar lose Anfragen, Anfang August ist aber noch nichts konkret. David Raum? Fühlt sich in Leipzig pudelwohl. Und Xavi? Erneute Leihe zu RB!

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Olmo-Abgang kann RB kompensieren

Zwar müssen die Roten Bullen den Abgang von Dani Olmo kompensieren, doch nach viereinhalb Jahren gemeinsamer Zeit ist der Transfer so verschmerzbar wie zu erwarten. Am Cottaweg kippte ob des Olmo-Wechsels niemand vor Schreck vom Stuhl. Darauf war man vorbereitet.

Mit Rayan Cherki (Olympique Lyon), Francisco Conceicao (FC Porto) und Johan Bakayoko (PSV Eindhoven) haben Rouven Schröder und Co. äußerst talentierte Eisen im Feuer. Viele Leipziger gehen in die zweite Saison. Bis auf Olmo hat kein Unterschiedsspieler den Klub verlassen. Mit diesem eingespielten Kader müssen sich die RB-Verantwortlichen durchaus den Anspruch gefallen lassen, in der kommenden Saison mehr als nur die CL-Quali als Saisonziel zu formulieren.

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Konstanz auch dank Rose

Konstanz lautet das Zauberwort für sämtliche Meistertitel. Konstanz trifft nach längerer Zeit mal auf den eigenen Kader und seine Unterschiedsspieler zu. Und Konstanz beschreibt vor allem auch die Arbeit von Cheftrainer Marco Rose. Der gebürtige Leipziger ist seit Bundesliga-Aufstieg erfolgreichster RB-Coach mit einem Punkteschnitt von 2,01.

Damit weist Rose, der seinen Vertrag ebenfalls verlängerte, eine bessere Ausbeute als Julian Nagelsmann oder Ralf Rangnick vor. Die aktuelle Verletzungsmisere der Roten Bullen wirft möglicherweise ein anderes Licht auf die gegenwärtige Situation.

Xavi will mit RB angreifen

Dennoch sollte RB mit Xavi, Sesko, Openda & Co. den eigenen Anspruch hochschrauben. Da ist definitiv mehr drin als Rang vier. Das weiß auch Xavi, der bei seiner zweiten Vorstellungs-PK sagte: "Jetzt wollen wir gemeinsam angreifen und die Zeit ist gekommen, um abzuliefern. Es gibt keine Ausreden mehr." Na endlich sagt's mal einer!

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Mit diesem brodelnden Potenzial muss man sich weder hinter Bayer 04 Leverkusen noch hinter dem FC Bayern oder Borussia Dortmund verstecken. Konstanz - das Zauberwort in allen Belangen.

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