Reals blankziehende Bestie - Bayern zittert vor Ronaldo
Reals Superstar wieder in Top-Form
24.04.2018 | 17:33 Uhr
Mit fünf Toren erledigte Cristiano Ronaldo den FC Bayern im Vorjahr fast im Alleingang. Vor dem Wiedersehen im Halbfinale der Champions League ist der Weltfußballer von Real Madrid sogar noch besser drauf.
Cristiano Ronaldo verbrachte den kurzen Liebesurlaub mit seiner Georgina standesgemäß im eigenen "CR7"-Hotel.
In Lissabon schöpfte der Weltfußballer noch einmal Kraft für das große Duell mit seinem Lieblingsgegner.
Im Halbfinal-Hinspiel der Champions League am Mittwoch (ab 19:30 Uhr live auf Sky und im LIveblog auf skysport.de) soll die gefürchtete Tormaschine wieder auf Hochtouren laufen - wie zuletzt immer gegen den deutschen Rekordmeister aus München.
Nur gegen ein Team traf er häufiger
Im Viertelfinale der vergangenen Saison schoss Ronaldo die Bayern mit fünf der sechs Real-Tore fast im Alleingang aus dem Wettbewerb. In den jüngsten drei Duellen traf er sieben Mal, neun Tore in sechs Aufeinandertreffen sind es insgesamt - ein Tor alle 65 Minuten. Nur gegen Juventus Turin (zehn Tore) war er häufiger erfolgreich.
"Er schießt so viele Tore, das ist Wahnsinn. Ich treffe nicht mal im Training so oft", sagt Bayern-Stürmer Sandro Wagner. Jupp Heynckes nennt Ronaldos Killerinstinkt "überragend" - kein Wunder, dass der Münchner Trainer-Routinier hofft, "dass er gegen uns nicht seine besten Tage erwischt".
Mal wieder in der Form seines Lebens
Doch damit ist kaum zu rechnen, mit 33 Jahren ist Ronaldo - mal wieder - in der Form seines Lebens. Er hat in den jüngsten zwölf Pflichtspielen getroffen (20 Tore), eine längere Serie hatte er bei Real nie.
Er traf in zehn Champions-League-Spielen 15 Mal, als erster Spieler in jeder Begegnung. Allein in der K.o.-Phase gegen Paris St. Germain und Turin war er sechsmal erfolgreich, Madrids Klubpräsident Florentino Perez adelte ihn kürzlich als "unseren neuen Di Stefano".
"Er ist wieder in Form, das ist nicht gut für die Bayern", sagte Sky Reporter Uli Köhler.
Woher kommt diese unglaubliche Stärke im reifen Fußballer-Alter? Ronaldo pflegt seinen Körper intensiver denn je.
Vergangene Woche postete er zwar ein Bild, das ihn auf einer Liege ausruhend zeigte, "aber man darf sich von dem Foto nicht täuschen", sagte Uli Köhler: "Ich glaube, es gibt keinen Fußballer, der professioneller lebt als er."
Der Portugiese trainiere im Kraftraum "wie eine Maschine", berichtet Ronaldos Teamkollege Casemiro.
Das war zu bestaunen, als Ronaldo nach dem entscheidenden Tor gegen Juve im Viertelfinal-Rückspiel in typischer Pose seinen gestählten Oberkörper präsentierte.
"Ich finde, er ist der Beste der Welt, auch wenn er mir mit seinem Gehabe auch auf den Keks geht", meint Köhler, "aber er darf das, weil er alles dem Fußball unterordnet. Er wird sich auf dieses Spiel wie kein anderer vorbereiten."
Noch besser durch veränderten Spielstil
Und: Ronaldo hat seinen Spielstil verändert, agiert ökonomischer. Auf Läufe aus der Tiefe oder über die einst geliebte linke Seite verzichtet er nahezu komplett, lauert stattdessen an der Abseitslinie oder im Sechzehner.
"Er verbraucht weniger Energie, macht das sehr intelligent", lobte Juve-Torwart Gianluigi Buffon.
"Er weiß immer vorher, was er machen wird, ist immer den Abwehrspielern voraus", sagt Uli Köhler: "Er springt zudem aus dem Stand so hoch wie ein Hochspringer."
Trainer Zinedine Zidane hat Ronaldo außerdem beigebracht, dass eine Auswechslung keine Majestätsbeleidigung ist, Pausen vielmehr wertvoll sein können. Diese befähigen ihn zu gnadenloser Effizienz. "Er ist eine Tormaschine", sagte Bayern-Star James ehrfürchtig der "tz".
Mann für die wichtigen Tore
Und Ronaldo ist der Mann für die wichtigen Tore, das zeigt ein Vergleich mit seinem ewigen Rivalen Lionel Messi. Während dieser seit 2011 mickrige fünf Tore ab dem Viertelfinale der Champions League zustande brachte, sind es bei Ronaldo 30.
Im Hinspiel gegen Juve traf er per Fallrückzieher, in unglaublichen 2,38 Metern Höhe erwischte er den Ball. "Ohne Zweifel mein schönstes Tor", schwärmte Ronaldo.
Die Tore und Rekorde verdrängen die schlechten Nachrichten um die Anklage wegen Steuerhinterziehung aus den Nachrichten, wegen der Ronaldo sogar eine Haftstrafe droht. Real, so ist zu hören, wolle im Sommer sogar sein Gehalt aufbessern. Von 21 auf 30 Millionen Euro im Jahr. Netto, versteht sich. Ohne Prämien. (sid/Sky Sport)