Riberys neue Rolle beim FC Bayern
Kovac testet den Routinier auf der Zehner-Position
30.07.2018 | 17:31 Uhr
Die Marketingreise in die USA endete für den FC Bayern mit zwei Niederlagen gegen Juventus und Manchester City. Trainer Niko Kovac konnte dennoch viele Erkenntnisse sammeln und Spieler auf "neuen" Positionen testen - auch den Publikumsliebling Franck Ribery.
Beim Aufeinandertreffen im Rahmen des International Champions Cups unterlag der FC Bayern dem englischen Champion Manchester City 2:3. Im ersten Spiel auf der USA-Reise hatten sich die Bayern bereits Italiens Rekordchampion Juventus geschlagen geben müssen (0:2).
Trainer Niko Kovac war vor allem gegen ManCity gezwungen zu improvisieren. "Wir waren dem ausgeliefert - wollten viele erfahrene Profis spielen lassen. Franck war auf der zehn - er war damit einverstanden und hat das toll gemacht. Tor vorbereitet und gut gespielt. Mit seinem Speed und seiner direkten Art nach vorne zu spielen, hat er sehr viele gute Aktionen eingeleitet", zeigte sich der 46-Jährige vom Auftritt des "Oldies" begeistert.
Robben ist begeistert von Ribery
Auch sein "Bruder im Herzen", Arjen Robben, war mit der Leistung des Franzosen in seiner ungewohnten Rolle sehr zufrieden: "Wir haben uns oft gefunden und gute Angriffe gezeigt. Dass war positiv", so Robben am Sky Mikro.
Ribery als zentraler Spielmacher ist beim FC Bayern keine ganz neue Idee. Bereits Louis van Gaal und Pep Guardiola wollten den Franzosen nach innen ziehen. Doch Ribery hatte andere Vorstellungen und setzte sich durch. Die linke Flanke der Bayern ist seit jeher die Ribery-Seite.
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Gibt es im Herbst der Karriere nun ein Umdenken bei Ribery? Nicht unbedingt. Zwar ist die zentrale Rolle für Ribery weniger laufintensiv, allerdings ist offen, ob Kovac Ribery als Dauerlösung auf dieser Position sieht.
Als Alternative könnte laut Kovac nämlich auch die "neue" Generation die Rolle übernehmen: "Serge Gnabry kannte das aus Hoffenheim. Er kann das auch. Wir brauchen in der Bundesliga viel Offensivpower, wissen aber, dass wir die Defensive nicht vernachlässigen dürfen."
Der Konkurrenzkampf im Bayern-Mittelfeld ist so groß wie nie. Sportdirektor Hasan Salihamidzic will und muss reagieren. Es sei "die Pflicht des Vereins, dem Trainer einen Kader zur Verfügung zu stellen, in dem keine Unzufriedenheiten vorprogrammiert sind", sagte Salihamidzic in der Süddeutschen Zeitung. Und weiter: "Wir haben - Stand jetzt - neun mehr oder weniger zentrale Mittelfeldspieler für wahrscheinlich nur drei Positionen."
Verlässt Vidal die Bayern?
Ein Kandidat für einen Wechsel wäre der "Krieger" Arturo Vidal: "Da muss man auch schauen. Arturo ist ein toller Spieler, der sehr viele Anfragen hat und da muss man schauen, was überhaupt zustande kommt. Was realisiert wird, steht auf einem anderen Blatt", sagte Kovac nach dem Spiel gegen Manchester City exklusiv bei Sky Sport.
In der Abwehr wird seit Wochen zudem über ein möglichen Weggang von Jerome Boateng spekuliert. Der Abwehrchef hatte den Vereinsverantwortlichen nach der vergangenen Saison mitgeteilt, dass er sich durchaus vorstellen könnte, den Verein zu verlassen.
Karl-Heinz Rummenigge hat zum aktuellen Stand deutliche Worte gefunden: "Wir hatten, Stand heute, keinen Kontakt mit Paris Saint-Germain!", sagte der FCB-Vorstandsboss am Sonntag. Auch Niko Kovac kann die Gerüchte über einen Transfer des 29-Jährigen zu PSG nicht bestätigen: "Ich höre genau das Gegenteil, dass es überhaupt noch nicht so weit ist. Von daher gibt es hier nicht nichts zu sagen."
Erfolgsdruck lastet auf Kovac
Aber auch dem neuen Bayern-Coach ist durchaus bewusst, dass es bei einem zu großen Kader viele unzufriedene Spieler geben kann. "Grundsätzlich ist es so, wir haben 22 Feldspieler, mit Torhütern 25 Mann. Jeder weiß auch, jeder möchte beim FC Bayern spielen. Jeder hat den Anspruch hier zu spielen. Aber wir werden sehen, was passiert. Ich kann klar sagen, sechs Spieler werden immer auf der Tribüne sitzen", berichtet der gebürtige Berliner:
"Nicht immer dieselben, aber es werden sechs sein müssen. Ich weiß, dass es unzufriedene Spieler geben wird. Wir haben uns da Gedanken gemacht. Es ist auch die Frage, wer im Markt gefragt ist und wer nicht. Wir wollen natürlich keinen verschenken. Werden sehen, was noch passiert."
Viele Stars um sich zu scharren, kann natürlich auch nützlich sein, um seine Ziele zu erreichen. Und beim Deutschen Rekordmeister hängen die Trauben traditionell hoch. Kovac will sich den Druck aber nicht auferlegen:
"Damit gehe ich nicht in die Saison. FC Bayern ist 1900 gegründet worden - sind 118 Jahre alt - wie oft haben wir Triple geschafft? Also von daher muss man das locker sehen und nicht so verkrampft. Wie viele haben das in Europa sonst geschafft? Das ist marginal. Das sollte die Öffentlichkeit mal reflektieren."