S04-Ansage nach Pokal-Klatsche: "Werden zurückschlagen"
Auch die Kräfte eines "Magiers" haben Grenzen. Miron Muslic hat auf Schalke in seinen ersten Monaten einen besonderen Zauber versprüht und aus einem Krisenklub einen Aufstiegskandidaten geformt. Eine wundersame Wandlung, doch den Pokal-Fluch konnte auch Muslic nicht brechen.
02.12.2025 | 18:00 Uhr
Das krachende 0:4 beim Liga-Konkurrenten aus Darmstadt bedeutete nicht nur das Ende des blau-weißen Höhenflugs, sondern war auch bereits das fünfte Zweitrunden-Aus in Folge für die Königsblauen.
Schalke und Pokal - das passt schon lange nicht mehr!
Ein Fakt, der für den aktuellen Zweitliga-Spitzenreiter doppelt ärgerlich ist, schließlich ist für die Gelsenkirchener jeder Cent goldwert.
Der Einzug ins Achtelfinale wäre mit einer Prämie von rund 850.000 Euro verbunden gewesen, doch dieses Geld ist zum wiederholten Male auf das Konto des Kontrahenten gewandert. Dabei waren die Hoffnungen auf die willkommene Finanzspritze in diesem Jahr so groß wie selten zuvor, schließlich steht Schalke so gut wie lange nicht mehr da.
Karius schlägt Alarm
Der DFB-Pokalsieger von 2011 war mit fünf Siegen in Folge ans traditionsreiche Böllenfalltor zu dem Gegner gereist, der am Freitag in der heimischen Arena noch mit 1:0 bezwungen worden war. Und der Flow sollte fortgesetzt werden, schließlich verzichtete Trainer Miron Muslic auf eine umfassende Rotation.
Einzig Linksverteidiger Vitalie Becker wurde eine Pause eingeräumt, ansonsten setzte der gebürtige Bosnier mit österreichischem Pass auf seine Erfolgself der vergangenen Wochen. Das Problem: Schalke konnte dieses Mal sein nicht so gefürchtetes Power-Pressing aufziehen und ging mit 0:4 unter. "Wir haben heute vieles von dem vermissen lassen, was wir zuletzt Woche für Woche abgerufen haben", resümierte Muslic.
So sprach auch Torhüter Loris Karius am Sky Sport Mikro von einem "gebrauchten Tag". Der 32-Jährige musste gleich vier Mal hinter sich greifen und damit fast so oft wie in der gesamten bisherigen Saison (fünf Gegentore).
"Wir haben unsere Aggressivität vermissen lassen, sind nicht gut angelaufen, die Abstände haben nicht gepasst und dann funktioniert unser Spiel nicht", brachte es der Keeper auf den Punkt.
S04-Kader stößt an die Grenzen
Dazu konnten sich die Knappen auch nicht auf das in den vergangenen Wochen vorhandene Spielglück verlassen. Kurz vor dem 0:1 hatte Kenan Karaman die Führung auf dem Fuß, doch Keeper Marcel Schuhen verhinderte mit einer starken Parade den Einschlag.
"Wenn man nicht 100 Prozent auf den Platz bringt, dann reicht es nicht im Pokal und auch nicht in der Liga, dann kommst du unter die Räder", mahnte Muslic. Eine Erfahrung, die finanziell schmerzhaft, aber für den weiteren Saisonverlauf noch wertvoll sein könnte. Schließlich wartet am Samstag mit dem Gastspiel beim Karlsruher SC (ab 13 Uhr live auf Sky) der nächste unangenehm zu bespielende Gegner.
"Ich kenne den starken Charakter von den Jungs und wir werden zurückschlagen", kündigte Muslic umgehend nach der Pokal-Klatsche an. Der Auftritt in Darmstadt zeigt allerdings, dass Schalke mit dem in der Breite qualitativ nicht ausreichend besetzten Kader an seine Grenzen stößt.
Rechtsverteidiger Adrian Gantenbein wirkte zuletzt überfordert und könnte eine Pause gebrauchen, der etatmäßige Sechser Jannik Bachmann ist auf der für ihn ungewohnten Position als Zehner im offensiven Mittelfeld Fehl am Platz. "Wir kämpfen mit Ausfällen und müssen schauen, dass wir unseren Kader zuammenhalten", so Karius.
Muslic geht voran
Doch auch wenn die Personalsituation derzeit etwas angespannt ist, macht Muslic das, was ein Cheftrainer nach herben Niederlagen tun muss: vorweg gehen.
"Wir richten den Blick wieder nach vorn. Die Jungs investieren seit Monaten sehr viel und performen stark, haben viele Punkte in der Meisterschaft geholt, das war kein Zufall, sondern hart erarbeitet und genau in diesen Modus werden wir am Samstag wieder zurückkehren", sagte der 43-Jährige.
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