Schneider verteidigt am Sky Mikro Trennung von Mitarbeitern
15.06.2020 | 13:27 Uhr
Wieder Unruhe bei Schalke 04: Der Klub trennt sich vom Fahrdienst der Nachwuchsabteilung. Am Sky Mikro bestätigt Sportvorstand Jochen Schneider den Vorgang, bezieht zu dem Thema aber genauer Stellung.
"Ich habe mich letzte Woche entschuldigt für das Thema Härtefallantrag. Und das nehmen wir voll auf die Kappe des Vereins - ohne Wenn und Aber: kapitaler Fehler. Die Geschichte hier ist eine andere. Hier gibt es zwei Komponenten: Das eine, ist die betriebswirtschaftliche und unternehmerische. Und da ist es mehr als vertretbar, diesen Bereich an einen externen Dienstleister zu vergeben. Da gibt es genügend Gründe: Mehr Flexibilität, andere Anforderungen mittlerweile, auch bedingt durch Corona, dass Spieler einzeln gefahren werden müssen, und so weiter. Das ist eine unternehmerische Entscheidung. Und die ist ganz klar richtig", sagte Schneider vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen Bayer Leverkusen am Sky Mikro.
Und Schneider weiter: "Es wurde mit jedem einzelnen Mitarbeiter gesprochen. Es wird für jeden einzelnen Mitarbeiter eine Lösung gesucht. Es gab auch schon bei dem ein oder anderen eine Lösung, dass er in andere Bereiche des Vereins oder in andere Gesellschaften des Vereins übergeht."
Zudem versichert Schneider: "Jeder - von diesen 24 Leuten - dessen Existenz an dem Job hier bei Schalke 04 hängt, für den werden wir eine gute Lösung finden."
Da Schalke sportlich nicht abliefert, müssen Gelder anderweitig generiert werden. "Im Moment müssen wir damit leben, weil wir hier [auf dem Platz, Anm. d. Red.] nicht liefern. Deshalb müssen wir damit leben, dass es dann auch solche Schlagzeilen gibt. Aber wir sollten schon bei der Wahrheit bleiben."
Zuvor hatte die Westdeutsche Allgemeine Zeitung über diesen Fall berichtet. Schalke hatte nach Angaben der WAZ insgesamt 24 Fahrdienstkräften, die überwiegend auf 400- oder 450-Euro-Basis angestellt waren, gekündigt.
Für die Fahrer, die als Mini-Jobber für den Klub arbeiteten, soll nun laut Schneider "eine gute Lösung" gefunden werden. Manche Mitarbeiter sollen "in andere Bereiche des Vereins oder in andere Gesellschaften des Vereins übergehen".
Der Betriebsrat der Schalker kritisierte das Vorgehen als "sozial verantwortungslos", so Betriebsratsvorsitzende Martina Lenz gegenüber der dpa.
Schalke 04 hatte erst kürzlich für Empörung gesorgt, nachdem der Verein bei der Rückerstattung des Ticketpreises vor 2022 Härtefallanträge von seinen Fans verlangte, in denen begründet werden muss, warum der Kunde sein Geld früher erhalten will. Für die Art und Weise ernteten die Königsblauen heftige Kritik eines einflussreichen Fanklubs. Daraufhin entschuldigte sich der Verein.
Zudem hatte Finanzvorstand Peter Peters nach 27 Jahren in verantwortlicher Position um die Auflösung seines Vertrags gebeten.