Sky Kolumne von Wolff Fuss über Jürgen Klopp
Das sagt viel über Klopps Persönlichkeit aus
28.01.2024 | 21:21 Uhr
Samstagabend ist Topspiel-Abend. Und so, wie das Topspiel zur Bundesliga gehört, gehört auch die Stimme von Kommentator Wolff Fuss zur Übertragung dazu. In seiner Kolumne "Mein Topspiel" macht Fuss diese Woche einen Exkurs und blickt auf den bevorstehenden Abschied von Jürgen Klopp beim FC Liverpool im Sommer.
Liebe Fußball-Fans,
Jürgen Klopp wird den FC Liverpool zum Saisonende verlassen. Weltklasse auch im Abgang. Das ist Jürgen Klopp, das war Jürgen Klopp. Er hat seine Vereine gelebt. Das war in Mainz, in Dortmund und jetzt auch in Liverpool. 24/7 komplette Hingabe für den jeweiligen Verein.
Er hat sein Privatleben jeweils den Vereinsinteressen untergeordnet. Jetzt hat er festgesellt, dass es mit den Kräften zu Ende geht und dass er mindestens ein Jahr braucht, um die Akkus wieder aufzuladen, vielleicht länger. Es verbietet sich eine Diskussion über das, was dann kommt meiner Meinung nach. Ich empfinde diese Spekulation fast als unanständig, weil es an dem vorbeiführt, was Klopp eigentlich möchte. Er möchte eigentlich nicht weg vom FC Liverpool, aber er weiß, dass er mit seinen Kräften haushalten muss und verordnet sich ein Jahr Pause. Mindestens. Vielleicht wird er auch keinen Klub mehr trainieren. Das sagt viel über die Persönlichkeit von Klopp aus, weil er sich eben nicht über sein Trainerdasein definiert. Schon gar nicht ausschließlich.
Klopp hat eine Busspur auf Lebenszeit
Er definiert sich über seine Werte, die er in die jeweiligen Fußballklubs eingebracht hat. Über seine Ideen. Und wenn er merkt, dass er nicht mehr alles geben kann, dann macht er eben von sich aus Schluss. Das verdient allergrößten Respekt. Bis es soweit ist, wird er so wie er es vorher getan hat, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, alles dafür geben, dass der FC Liverpool, die vier Titel gewinnen kann, die in dieser Saison möglich sind. Denkmalstatus hat er ohnehin bei den Reds. Eine Busspur auf Lebenszeit hat er in Liverpool. Und sich möglich titelreich zu verabschieden, hätte fast etwas Romantisches. Das hätte er sich eigentlich in seiner Amtszeit verdient.
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Er hat die erste Meisterschaft nach 1990 nach Liverpool geholt. Allerdings ohne dass Zuschauer ins Stadion durften. Der ganz große Traum ist es einmal mit Zuschauern im Stadion, in Anfield englischer Meister zu werden. Er liegt aussichtsreich im Rennen, ist im Liga-Pokal-Finale, ist im FA Cup noch dabei und gehört in der Europa League zu den Top-Favoriten. Und danach, da bin ich mir sicher, wird er einmal groß feiern. Auch das kann er nämlich und sich dann komplett aus der Öffentlichkeit rausziehen und ein möglichst normales Leben führen. Sofern das für einen wie Klopp möglich ist.
Ich glaube, Alonso wird irgendwann Trainer von ...
Ich glaube, er wird sich wundern, dass sein Bekanntheitsgrad nicht wesentlich kleiner wird in einem Sabbatjahr. Und ob er dann zurückkommt, dass wird er sich wohl überlegen. In Liverpool geht's jetzt allerdings um die Nachfolgeregelung und diese Diskussion ist absolut statthaft und professionell. Eine Name der gehandelt wird ist Xabi Alonso. Von dem glaube ich, dass er irgendwann Trainer von Real Madrid wird. Jetzt hat Ancelotti noch Vertrag bis 2026.
Insofern stellt sich die Frage, ob eine Amtszeit in Liverpool noch reinpasst. Er bringt alles mit, lässt spektakulären Fußball spielen und hat eine große Vergangenheit als Liverpool-Spieler. Das wird also spannend wie und wann sich Liverpool entscheidet. Klopp wird sich aus diesen Prozessen raushalten und sein Leben die letzten Monaten einem Fußballklub unterordnen. Möglichst erfolgreich abschließen und dann in die wohlverdiente Pause gehen. Wie lange auch immer die dauern wird.
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