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Sky Reporter Torben Hoffmann: "Bayern taktisch immer schlechter"

Rekordmeister in der Krise

Der FC Bayern hat noch nie zuvor an zwei Spieltagen in Folge eine Zwei-Tore-Führung verspielt.
Image: Der FC Bayern hat noch nie zuvor an zwei Spieltagen in Folge eine Zwei-Tore-Führung verspielt.  © Getty

Der Trainer ist weg, die sportliche Misere bleibt. Der FC Bayern spielt die schlechteste Saison seit sieben Jahren. Sky Reporter Torben Hoffmann sieht bei den Münchnern "viele Baustellen". 

"Es ist auffällig, dass der Mannschaft das Selbstverständnis, wie sie Fußball spielt, verlorengegangen ist", sagt Hoffmann und kritisiert vor allem des Defensivverhalten der Bayern: "Sie kriegen viele Gegentore, weil sie Räume offen lassen und nicht schnell genug umgeschaltet wird, das ist eklatant."

Das belegen auch die Zahlen: Die Münchner haben nach sieben Spieltagen bereits sieben Gegentore kassiert - mehr gab es zu diesem Zeitpunkt zuletzt in der Saison 2010/11 (8). Der FC Bayern hat zudem noch nie zuvor an zwei Spieltagen in Folge eine Zwei-Tore-Führung verspielt.

Ancelotti ließ die Zügel schleifen

"Das hängt mit der Kommunikation zusammen, aber auch mit Trainingsinhalten - und sie sind auch nicht richtig fit", erklärt Hoffmann. Der Sky Reporter konnte das Training der Bayern über Jahre hinweg beobachten und stellte in Ancelottis Training "sehr große Unterschiede" zu Vorgänger Pep Guardiola fest. "Zum einen was die Intensität, zum anderen was die Trainingsinhalte angeht. Es war schon sehr eindimensional, was man unter Ancelotti trainiert hat", berichtet der ehemalige Fußball-Profi.

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Ancelotti habe nach dem strengen Regiment von Guardiola die Zügel locker gelassen. "Man war froh, dass man aus diesen Zwängen rauskommt, aber es wurde taktisch immer schlechter", kritisiert Hoffmann. Der Italiener habe kaum ins Spiel eingegriffen, das System oder die Taktik verändert.

Führungs-Machtkampf belastet den Verein

Neben den sportlichen Defiziten rumort es beim FC Bayern zudem in der Führungsetage. Vor allem in der Außendarstellung des Vereins ziehen Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß nicht an einem Strang: "Ein Beispiel dafür ist, wie man mit dem Interview von Lewandowski umgegangen ist. Da hat man am selben Tag in derselben Fachzeitschrift zwei unterschiedliche Meinungen vertreten", sagt Hoffmann.

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"Es ist nicht so, dass Müller das Tor nicht trifft oder Lewandowski über den Ball haut, weil sich die beiden Alphatiere nicht einig sind", so der Sky Reporter. Aber es seien diese Nebengeräusche, die den Verein zusätzlich belasten.

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Auf den Baustellen des FC Bayern wartet in den nächsten Wochen viel Arbeit auf alle Beteiligten.

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