So kurios entstand der UEFA Supercup

Seit 45 Jahren treffen im UEFA Supercup Europas Titelträger aufeinander. Die Idee dazu hatte ein niederländischer Journalist.

Anfang der 1970er-Jahre dominierten niederländische Vereine den Europapokal der Landesmeister - die heutige Champions League. 1970 triumphierte Feyenoord, die drei folgenden Titel gingen an Ajax Amsterdam.

Daneben gab es noch den Europapokal der Pokalsieger, der 1999 mit dem UEFA-Pokal zusammengelegt und 2009 in Europa League umbenannt wurde. Seither treffen der Gewinner der Champions League und der Europa League aufeinander. Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung entstand in den Niederlanden 1972 die Idee, die Gewinner beider Wettbewerbe gegeneinander spielen zu lassen - die Geburtsstunde des heutigen Supercups.

Initiator war Anton Witkamp, Reporter der niederländischen Zeitung De Telegraaf. "Ich habe Ajax-Boss van Praag von meinem Plan erzählt, er hielt ihn für eine glänzende Idee", sagt Witkamp. Beide präsentierten die Idee bei der UEFA.

Der Verband lehnte den Vorschlag zunächst ab, da die Glasgow Rangers (Gewinner des Europapokals der Pokalsieger 1972) nach Fan-Ausschreitungen für ein Jahr vom europäischen Wettbewerb ausgeschlossen worden waren.

Der Superpokal wurde daraufhin von beiden Teams privat ausgetragen. Ajax gewann, damals noch mit Hin- und Rückspiel. Ein Jahr später übernahm die UEFA die Ausrichtung und erkannte die erste Austragung an. Wieder triumphierte Ajax.

1974 konnte der Superpokal nicht stattfinden, da sich der FC Bayern und der 1. FC Magdeburg nicht auf einen Termin einigen konnten. Ebenso 1981, als Liverpool und Dinamo Tiflis keinen Platz im Kalender frei hatten. Auch 1985 fiel der Wettbewerb aus: Der FC Everton durfte nicht gegen Juventus antreten. Das Team aus Liverpool war nach der Katastrophe von Heysel wie alle anderen englischen Klubs für fünf Jahre aus allen Europapokalwettbewerben ausgeschlossen worden.

Rekordsieger ist übrigens nicht Real Madrid, sondern der AC Mailand und der FC Barcelona mit je fünf Titeln. Für die Madrilenen könnte es heute Abend der vierte Triumph der Vereinsgeschichte werden, für Manchester United der zweite.