Sporting-Star Viktor Gyökeres kann gegen den BVB der entscheidende Faktor sein

Zuvor wurde bereits Pep Guardiolas Manchester City fast im Alleingang vom Schweden besiegt.

Der FC Bayern beschäftigt sich mit Viktor Gyökeres.
Image: "Nobody cared until I put on the mask": Sturmstar Viktor Gyökeres ließ sich bei seinem Signatur-Torjubel vom Batman-Bösewicht "Bane" inspirieren.  © Imago

Der BVB steckt in einer tiefen Krise. Sieben der letzten zehn Pflichtspiele konnten die Schwarz-Gelben nicht gewinnen. Nun wartet mit Sporting ein Gegner, der einen der begehrtesten Neuner der Welt in seinen Reihen hat - keine guten Nachrichten für die gebeutelte Defensive der Borussia.

Von Jeremy Weitz

34 Tore und sieben Vorlagen in 34 Pflichtspielen - was klingt wie die Statistik einer kompletten Offensivabteilung, ist tatsächlich der Leistungsnachweis nur eines Mannes: Viktor Gyökeres. Als der mittlerweile 26-jährige Angreifer vor knapp zwei Jahren von Coventry City zu Sporting kam, galt er noch als unbeschriebenes Blatt. Damals schienen 24 Millionen Euro Ablöse für einen Zweitliga-Stürmer in seinem Alter schon als eine verhältnismäßig hohe Investition zu sein - gut angelegtes Geld, wie sich herausstellt.

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Viktor Gyökeres ist aufgrund seiner Topl-Leistungen in aller Munde. Klar, dass das auch dem FC Bayern nicht entgangen ist. Ein Transfer scheint aber unwahrscheinlich, da man mit Harry Kane auf der ''Neuner''-Position mehr als gut besetzt ist.

Skandinavische Superstürmer

Allein in der Liga liefert Gyökeres diese Saison bereits 22 Tore in 20 Spielen - so viele wie der gesamte BVB-Sturm zusammen. Natürlich ist das Niveau der Bundesliga ohne Frage ein anderes als in Portugal, doch der Bayern-Winter-Flirt hat auch schon auf allerhöchstem Niveau bewiesen, dass Europas Eliteklubs nicht umsonst ihre Fühler nach ihm ausstrecken. Beim 4:1-Sieg in der Champions League gegen ein kriselndes Manchester City steuerte der Knipser selbst drei Tore bei und ließ den eigentlichen Platzhirsch der europäischen Mittelstürmerszene Erling Haaland kurzzeitig in Vergessenheit geraten.

Der Playoff-Gegner Borussia Dortmund reist nun mit einer vergleichbaren Form-Delle im Gepäck nach Lissabon und steht direkt mächtig unter Druck. Seit dem 3:0-Erfolg bei Dinamo Zagreb Ende November hat der BVB in den 13 folgenden Spielen immer mindestens ein Gegentor kassiert - insgesamt 24. Bei diesen Statistiken ist es nicht die Frage, ob Gyökeres treffen wird - sondern wie oft.

BVB-Coach Niko Kovac lobte den 26-Jährigen auf der Pressekonferenz vor der Partie in höchsten Tönen: "Er ist der beste Stürmer der portugiesischen Liga." Seine Mannschaft müsse versuchen, den Schweden im Kollektiv zu stoppen: "Einer allein wird Probleme haben."

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Mr. Unberechenbar

In Europa gibt es in dieser Saison einige Stürmer, die mit einer ähnlich beachtlichen Torquote für Furore sorgen - Omar Marmoush, Robert Lewandowski und Harry Kane sind wohl die akutesten Beispiele. Doch kaum einer ist so vielseitig wie Gyökeres. Mit einem Gardemaß von 1,89-Meter bringt der wuchtige Neuner alle physischen Komponenten mit, um sich sowohl mit dem Rücken zum Tor als auch in der Luft behaupten zu können. Jedoch ist Gyökeres kein reiner Strafraumstürmer.

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Ähnlich wie Bayern-Star Kane lässt er sich häufig ins Mittelfeld, aber auch auf die Flügel fallen, um stets ins Kombinationsspiel seine Mannschaft eingebunden zu sein. Im Gegensatz zu Englands Kapitän ist der Schwede trotz seiner Körpergröße überraschend wendig und vor allem pfeilschnell.

Gelingt es ihm einmal Tempo mit dem Ball aufzunehmen, ist er im Grunde weg. Sobald das Leder in den Sechzehner kommt, kann er sich ebenso problemlos Raum verschaffen und jederzeitig beidfüßig oder per Kopf zum Abschluss kommen. Es ist eben jene Unberechenbarkeit, die den Ex-St.-Paulianer ausmacht.

Ultimativer Härtetest für Schwarz-Gelb

Für den BVB birgt das Duell mit Sporting und Gyökeres ebenso eine Chance wie ein Risiko. Durch die enttäuschende Debüt-Pleite für Kovac gegen den VfB Stuttgart steht der neue Übungsleiter bei seiner schwarz-gelben CL-Premiere direkt unter Druck. "Keep it simple", ließ der 53-Jährige vor dem Stuttgart-Spiel noch als Motto verlauten - die Antwort seiner Spieler waren ein Waldemar Anton, der kurzzeitig wieder für den VfB spielte (er traf ins eigene Tor) und ein Julian Ryerson, der sich vollkommen unnötig die Ampelkarte abholte.

Am heutigen Dienstag (21 Uhr) hat der schwächelnde Bundesliga-Riese wieder die Chance, die eigentlich namhafte Qualität in der Defensive gegen eine wahre Tormaschine unter Beweis zu stellen - und vielleicht sogar die Null zu halten.

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