Terzic: "Wie lange ich hier bin, entscheide nicht ich"
19.12.2023 | 23:41 Uhr
Die Hoffnung auf einen erlösenden Sieg erwies sich als Wunschdenken. Nach dem 1:1 gegen Mainz droht dem BVB eine unruhige Winterpause. Kapitän Emre Can stellt sich vor Trainer Edin Terzic - dieser gibt sich kämpferisch. Die Stimmen.
... mit welchen Worten er sich von der Mannschaft in die Weihnachtspause verabschiedet hat: "Wir haben wieder beide Gesichter gezeigt. Sowohl in der ersten Halbzeit, die Art und Weise, wie wir uns Fußball vorstellen, wie viel Power wir entwickeln können, wie griffig wir sein können im Pressing, wie griffig wir sein können im Gegenpressing. Und das alles haben wir in der zweiten Halbzeit vermissen lassen. Das ist ein Spiegelbild unserer bisherigen Saison, dass wir es nicht geschafft haben, heute wieder 90 Minuten konstant guten Fußball zu spielen. Wir haben uns jetzt verabschiedet in die Winterpause, haben unseren beiden Jungs, die beim Afrika-Cup sind, trotzdem alles Gute gewünscht. Besonders bei Sebastien Haller hoffen wir, dass die Verletzung nicht so schlimm wird. Von der Seitenlinie sah es so aus, wie wenn er so ein bisschen zwischen zwei Spieler geraten ist und sich dabei am Sprunggelenk verletzt hat. Er war jetzt gerade dick bandagiert in der Kabine."
... warum Reus heute kein Thema war als Einwechselspieler und er stattdessen Bamba gebracht hat: "Wir hatten das Gefühl, dass wir besonders über die Flügel gefährlich waren. Da wollten wir immer wieder Eins-gegen-Eins-Situationen kreieren. Marcos Position ist im Zentrum am stärksten. Wir hatten bis dato das Gefühl, dass Marcel Sabitzer, Gio Reyna und auch Julian Brandt für viel Gefahr auf diesen Positionen sorgen können. Sammy ist schon gegen Augsburg sehr gut hereingekommen, jetzt wollten wir es wieder mit ihm versuchen."
... mit welchen Themen er nun in das Gespräch mit Watzke und Kehl geht: "Wir haben eine Menge Themen. Das sind Themen, die sich leider wiederholen. Das sind Themen, die wir im letzten Sommer besprochen haben, im letzten Winter besprochen haben und die uns schon sehr lange begleiten. In den Pausen machen wir das immer, dass wir Dinge offen und ehrlich besprechen."
... wie er nun Weihnachten verbringt: "Wir haben uns das alles anders vorgestellt. Jetzt ist es bei uns Realität und Teil unseres Wegs. Wir haben es bewiesen, dass wir aus diesen Rückständen in der Winterpause die richtigen Schlüsse ziehen können. Das ist der klare Auftrag an uns. Ich kenne die Verantwortung, die ich habe und ich weiß auch um die Größe des Vereins. Wenn die Ergebnisse nicht passen, kann es sehr unruhig werden. Aber das ist genau jetzt die Aufgabe, die ich bewältigen muss. Und das werde ich dann ab morgen wieder in Angriff nehmen."
... über seine Zukunft (bei SAT.1): "Ich habe einen Vertrag unterschrieben bis 2025, und damit habe ich dokumentiert, wie gerne und lange ich bei diesem Verein bleiben möchte. Wie lange ich hier bin, das entscheide nicht ich. Das entscheiden natürlich die Führung und das Ergebnis. Und die Ergebnisse in den letzten Wochen waren einfach nicht gut, das wissen wir."
... warum der Stecker in der zweiten Halbzeit völlig gezogen war: "Schwierig. Wir haben wieder zu viele Fehler gemacht. Dann haben wir ein bisschen die Kontrolle über das Spiel verloren." (Wieder kein BVB-Sieg gegen Mainz! War's das für Terzic?)
... warum das Bundesliga-Gesicht überhaupt nicht zu dem passt, was der BVB in der Champions League zeigt: "Es läuft einfach nicht. Wir schießen ein Tor, dann ist es knapp Abseits. In der ersten Halbzeit springt der Ball an die Latte und dann an die Linie. Das sind die entscheidenden Momente, die zurzeit nicht auf unserer Seite sind. Ich kann den Jungs nichts vorwerfen. Sie geben alles, sie wollen siegen, erfolgreich sein, aber zurzeit klappt es nicht."
... wie das Verhältnis zum Trainer ist: "Gut. Wir sind weiter in der Champions League. Es liegt nicht immer alles am Trainer." (Spieler-Zweifel an Terzic wachsen)
... woran es aber dann liegt? "Das habe ich ja gerade erklärt, oder? Mit der Latte und alles? Das hat ja nichts mit dem Trainer zu tun, wenn der Ball an die Latte geht."
... ob Sebastian Kehl oder Hans-Joachim Watzke in der Kabine waren? "Kehl wie immer, aber Watzke nicht."
... wie er nun Weihnachten verbringt: "Ich werde mich ausruhen, den Kopf freikriegen und dann mit voller Energie wieder zurückkommen."
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