Stimmen zum BVB-Remis auf St. Pauli mit Brandt, Kovac & Co.
BVB-Star Julian Brandt sieht die vielen Roten Karten, die Dortmund auch schon in der letzten Saison kassierte, als Problem an.
23.08.2025 | 22:02 Uhr
Trotz einer 3:1-Führung kurz vor Schluss, muss sich der BVB mit einem Punkt auf St. Pauli begnügen. Nach dem Spiel sprachen unter anderem Trainer Niko Kovac und Julian Brandt über das Spiel und die entscheidende Szene kurz vor dem Ende.
Julian Brandt ...
... warum der BVB das Spiel noch hergeschenkt hat: "Knackpunkt war am Ende natürlich der Elfmeter. Ich kann das jetzt schwer bewerten, weil ich es live nicht so mitbekommen habe. Wir lassen uns am Ende dann einfach ein Stück weit den Schneid abkaufen. Das 3:3 war ein schönes Tor, aber wir müssen das am Ende mit einer 3:1-Führung ganz klar besser über die Linie bringen."
... über sein Tor: "Erstmal grundsätzlich ist das ein sehr guter Ball vom Pascal [Groß, Anm. d. Red.]. Ich bettel da schon fast ein bisschen drum, dass Serhou den nicht annimmt, weil ich weiß nicht, ob er da vielleicht im Abseits stand. Am Ende gelingt mir der erste Kontakt ganz gut, das ist die Hälfte des Tores und dann hab ich mich auch schon gefreut, weil ich dachte beim 3:1, dass wir uns das nicht mehr nehmen lassen. Es war kein gutes Spiel von uns, das wir das noch aus der Hand geben, ist sehr schade."
... über das Problem des BVB: "Was ein großes Thema bei uns ist, und was letzte Saison schon bei uns war: wir haben super viele Rote Karten gesammelt. Wir haben super viele Punkte liegen gelassen aufgrund von Roten Karten. Das haben wir anscheinend heute mit in die neue Saison genommen und das tut einfach auf Dauer weh und das brauchst du den Leuten auch nicht mehr zu erklären. Wir müssen langsam mal lernen, in den wichtigen Momenten dann nicht mit einem Mann weniger zu spielen."
Gregor Kobel:
... über den Elfmeter: "Er [Filippo Mane, Anm. d. Red.] hält ihn auf jedenfall zu lange. Er bringt ihn ein bisschen aus der Balance, ich finde, er zieht ihn jetzt nicht brutal zurück, aber aufgrund der Dauer kann es sein, dass es ok ist."
...warum der BVB häufiger viele Rote Karten bekommt : "Es ist schwer zu sagen. Es war bei ihm [Filippo Mane, Anm. d. Red.] ein sehr angespanntes Spiel. Es ist keine einfache Atmosphäre hier auf St. Pauli und es war eines seiner ersten Spiele, von daher will ich jetzt gar nicht zu sehr auf dieser Roten Karte rumreiten. Er ist ein guter Junge und ich glaube, wir müssen ihn da unterstützen."
... was gefehlt hat: "Wir machen es uns schwerer als wir müssen. Am Ende ist das, was uns letzte Saison stark gemacht hat, die Intensität, die Laufbereitschaft und der Teamgedanke, von Anfang an alles zu bringen, einfach zu kämpfen und sich in die Zweikämpfe reinzuhängen und ich fand, da haben wir im Vergleich zur vorherigen Saison einen Step zurück gemacht, das muss jetzt nichts heißen, aber wir müssen uns damit auseinandersetzen. Wir schießen drei Tore, einfach weil wir eine extreme Qualität in dieser Mannschaft haben und wenn wir das als Mannschaft hinkriegen, als Kollektiv das regelmäßig auf den Platz zu kriegen, sieht so ein Spiel anders aus."
Niko Kovac:
... warum der BVB den Sieg aus der Hand gegeben hat: "Weil wir heute über 90 Minuten nicht so konzentriert waren, wie ich mir das vorstelle. Wir hatten die 3:1-Führung und haben aus unseren Qualitätsspielern das Maximum rausgeholt, was den Torabschluss angeht, aber wir haben unterm Strich den Kampf nicht so angenommen, wie wir den auf St. Pauli annehmen müssen und wir müssen mit diesem Punkt dann auch zufrieden sein."
... ob es ein Rückfall in alte Zeiten war: "So schnell geht das nicht, wir haben heute nicht gut gespielt, von daher müssen wir uns das wirklich ankreiden, aber das wir jetzt irgendwie von vergangenen Zeiten reden ist zu früh."
... zur Roten Karte: "Er will noch alles verhindern, aber er steht schon bei dem Schuss hinter dem Mann und nicht näher zum Tor und dadurch versucht er ihn zu halten, sogar länger zu halten. Das ist für mich ein klarer Elfmeter."
... wie es Mane geht: "Natürlich ist er geknickt, weil wenn man 3:1 führt und dann einen Elfmeter und eine Rote Karte gegen sich bekommt und man spielt 3:3 sieht er sich in der Mitschuld. Aber er alleine war es nicht, wir waren alle heute nicht so gut, als das wir heute drei Punkte hätten mitnehmen können. Wir kassieren danach noch ein Tor aus 18 Metern, wo wir genug Leute im Grunde genommen davor haben. Es ist heute ein Tag gewesen, wo wir nicht mehr als ein Punkt verdient haben."
... über die Diskussion zwischen Guirassy & Bensebaini nach Spielschluss: Die beiden haben das auf französisch ausdiskutiert. Es ging um das letzte Tor und wer da rausgehen muss. Die Jungs haben das noch nicht gesehen und im Spiel gedacht, der Serhou muss vielleicht blocken oder Ramy muss rausgehen, das haben sie diskutiert, aber das werden wir ihnen morgen auch zeigen. Wir wollen jedes Spiel gewinnen, das ist unser Anspruch. Wir als Spitzenmannschaft müssen nach einem 3:1 das Spiel nach Hause bringen."
... über die Joker-Rolle von Brandt: "Ich habe mit ihm gesprochen. Jule ist ein wichtiger Mann. Wir brauchten auch jemanden von der Bank, weil wir haben im Moment nicht so die Unterschiedsspieler auf der Bank. Unterm Strich haben wir dann alles richtig gemacht, in dem wir Jule gebracht haben, der dann das super Tor schießt."
Lothar Matthäus ...
... über die BVB-Leistung: "Kritik ist angebracht. Sie haben drei Gegentore kassiert und einige Chancen zugelassen, zu viele meiner Meinung nach sogar und einfach nicht voll nach vorne gespielt. Natürlich sieht man auch, dass wichtige Spieler in der Abwehr fehlen und dann kommt eben ein junger Spieler rein, der nicht das macht, was er soll und somit kippt das Spiel. Am besten ist es gleich, das Spiel offen und ehrlich zu analysieren, um aus diesen Fehlern zu lernen."
... was dem BVB gefehlt hat: "Die Dortmunder sind nicht aggressiv in die Zweikämpfe gekommen, weil sie stehen geblieben sind und den Gegner haben spielen lassen und genau diese Fehler haben sie auch im letzten Jahr gemacht, bevor Niko Kovac gekommen ist. Natürlich trifft er ihn toll [beim 3:3-Ausgleich, Anm. d. Red.], aber das kann man vorher unterbinden, dass er nicht zum Schuss kommt."
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