BVB-Kapitän Can trotz Pleite optimistisch: "Alles offen!"
10.04.2024 | 23:40 Uhr
Dank Sebastien Haller und einer Leistungssteigerung nach der Pause darf Borussia Dortmund auf den Einzug ins Halbfinale der Champions League hoffen. Nach der knappen Niederlage bei Atletico Madrid äußerten sich die Protagonisten u.a. zu den Chancen aufs Weiterkommen.
Es war sogar noch mehr drin. Mit dem Schlusspfiff traf der eingewechselte Julian Brandt nur die Latte. Doch auch so darf Borussia Dortmund auf das Champions-League-Halbfinale hoffen. Dazu muss der BVB am kommenden Dienstag eine 1:2-Niederlage gegen Atletico im heimischen Signal Iduna Park wettmachen.
Fehler wie vor den beiden Gegentoren durch Rodrigo De Paul (4.) und Samuel Lino (32.) sollte der Tabellenfünfte der Bundesliga dabei aber nach Möglichkeit verhindern. Dank Joker Sebastien Haller (81.) reicht aber auch ein knapper Sieg immerhin schon zur Verlängerung. Nach dem Spiel standen BVB-Kapitän Emre Can und Coach Edin Terzic Rede und Antwort:
… über das Spiel: "Wir müssen damit leben. Es ist noch alles offen. Es ist nicht einfach, hier Fußball zu spielen, weil sie sehr, sehr gut verteidigen. Am Ende war das Tor sehr wichtig für uns in der zweiten Halbzeit. Wenn du in der ersten Halbzeit 0:2 hinten liegst, kannst du auch hier untergehen. Aber wir haben Moral bewiesen, waren da in der zweiten Halbzeit und haben finde ich ein gutes Spiel gemacht. In der letzten Minute hätten wir vielleicht noch das 2:2 machen können. Leider ist es uns nicht gelungen. Aber nächste Woche ist noch alles offen."
…über die schwache erste Halbzeit mit vielen individuellen Fehlern: "Ich glaube viele Spieler spielen das erste Mal Viertelfinale Champions League. Hier ist es extrem schwer, extrem laut. Es ist normal und menschlich, dass einige Spieler vielleicht ein bisschen nervös waren. Man muss ehrlich sagen: Die haben uns in den Zweikämpfen in der ersten Halbzeit aufgegessen, das haben wir uns aber in der zweiten Halbzeit nicht mehr gefallen lassen, das haben wir in der Halbzeit angesprochen. Dann sind wir rausgekommen und haben ein anderes Gesicht gezeigt. Wenn wir so spielen, wie in der zweiten Halbzeit, dann kann es nächste Woche auf jeden Fall was sehr, sehr Gutes werden."
…worauf es ankommen wird und wie groß die Chancen stehen: "Nicht so schlecht, wenn ich ehrlich bin. Wir müssen das Spiel gewinnen. Wir wissen das und werden alles versuchen. Es wird nicht einfach. Atletico ist keine einfache Mannschaft. Die stehen nicht umsonst im Viertelfinale, aber wir glauben an uns. Ich glaube schon, dass wir das schaffen können."
... über das Spiel: "Wir haben es uns natürlich ganz anders vorgestellt ins Spiel zu kommen. Die ersten 30 Minuten waren einfach nicht gut genug. Wenn du so viele Fehler machst auf diesem Niveau, dann ist es sofort schon vorbei. Das haben wir aber nicht akzeptiert. In der 2. Halbzeit hat man deutlich gesehen, wozu wir in der Lage sind. Jetzt geht es darum, dass Positive aus der 2. Halbzeit mitzunehmen."
... über die gute zweite Halbzeit: "Wir haben explizit darauf hingewiesen, was hier los sein wird. Sie lauern auf Fehler und wir haben ihnen viel zu viele Fehler gegeben. Wir hatten ihnen zweimal die Möglichkeit gegeben, einfach vor unserem Tor zu kommen. Und das nutzten sie dann eiskalt aus. Wir haben auch sehr viele Jungs dabei, die zum ersten Mal auf diesem Niveau im Viertelfinale der Champions League stehen. Das ist uns bewusst, aber viel wichtiger war die Reaktion. Das Ziel war in der Halbzeitpause, dass wir die 2. Halbzeit in den Fokus rücken und die 2. Halbzeit gewinnen. Ich glaube, wir hätte es noch verdient gehabt, den Ausgleich zu erzielen."
... so schafft es der BVB ins Halbfinale: "Wir haben heute sehr viel gespürt. Gespürt, was sie wollen und wir haben gespürt, wie es funktioniert, wenn wir klar bleiben und uns nicht aus dem Rhythmus bringen lassen. Wenn wir das jetzt über 90 Minuten und sogar über 120 Minuten aufrecht erhalten können, dann wird es nächste Woche in Dortmund sehr spannend."
… über die Partie: "Das es intensiv wird, wussten wir. Das Stadion war da, da musst du dann dem Druck standhalten. Wenn du fast mit zwei Eigentoren startest, dann ist es nicht einfach. Wir haben versucht, uns irgendwie zurückzukämpfen. Zweite Halbzeit haben wir etwas mehr Kontrolle und Struktur drin gehabt. Dann kommen wir zurück mit dem 2:1. Dann haben wir super Glück, das Greg (Gregor Kobel, Anm.) super hält. Solche Momente brauchst du auch im Spiel. Dann zweimal Latte hinten raus ist unglücklich."
… über die Ausgangslage vor dem Rückspiel: "Hätte logischerweise besser kommen können. Aber wenn du nach 30 Minuten 0:2 hinten bist, dann hätte es auch deutlich schlechter ausgehen können. Von dem her nehmen wir das 1:2 erstmal mit und versuchen, mit unseren Fans im Rücken das Spiel zu drehen."
… über die Partie: "Da sind gemischte Gefühle. Aufgrund der ersten Halbzeit, die wir überhaupt nicht gut gespielt haben. Da nimmt man das Ergebnis dann eher mit. Wenn man die zweite Halbzeit betrachtet, ärgert man sich fast, dass man nicht das 2:2 macht. Dementsprechend gemischte Gefühle."
… über Erkenntnisse aus dem Spiel: "Eine Sache hat uns das Spiel heute extrem gelehrt. Und zwar, dass auf diesem Niveau Fehler bestraft werden. Das ist ganz klar, dass haben wir zwei mal gespürt. Zum anderen hat man sehen können, dass wir sicher vor jeder Mannschaft in Europa Respekt haben. Das sollte man auch haben. Aber uns auf gar keinen Fall verstecken müssen. Oder Angst haben müssen vor irgendwas. Mit mehr Mut wäre das sicherlich anders ausgegangen. Und das müssen wir für das Rückspiel einfach mitnehmen."
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