Ex-Dortmund-Spieler spricht Klartext
11.06.2018 | 22:23 Uhr
Ex-BVB-Publikumsliebling Neven Subotic kickt seit Januar in der französischen Liga beim AS Saint-Etienne - und fühlt sich dort "auf einem neuen Zenit", wie er dem kicker in einem Interview verriet. Im reiferen Fußball-Alter von 29 Jahren geht er mit seiner Branche und Ex-Trainer Thomas Tuchel hart ins Gericht.
Angesprochen auf die Fälle seiner Ex-Dortmund-Kollegen Ousmane Dembele und Pierre Emerick Aubameyang, die sich beide aus dem Vertrag streikten, sagte Subotic dem Fußball-Magazin: "Fußball ist eben ein mieses Geschäft, wenn es den Vereinen oder Spielern nur noch ums Geld geht."
Damit hat der Innenverteidiger offenbar auch seine eigenen Erfahrungen gemacht: "Ich hätte in Dortmund auch darauf hinweisen können, dass ich einen Vertrag habe und trotzdem benachteiligt werde. Das ist auch kein unseriöses Thema", deutete Subotic internen Zwist an.
Für den 209-maligen Bundesligaspieler gefährden Profitgier und die damit verbundenen Skandale den Ruf des Fußballs. Auch international betrachtet. "Zumindest der Verdacht besteht, dass die WM 2006 in Deutschland gekauft worden ist. Auch das beweist: Fußball ist ein mieses Geschäft."
Weniger mies blickt Subotic auf seine Zeit bei Borussia Dortmund. Hier gerät der Serbe regelrecht ins Schwärmen: "Ich war null-neun Jahre beim BVB. Das war die prägendste, die schönste Zeit meines Lebens." Er sei aus vielerlei Gründen weiter an den Klub gebunden. "Wenn ich an die Meisterfeier oder den Moment nach dem Köln-Spiel denke, dann ist klar, dass der Verein immer in meinem Herzen sein wird."
Mit Ex-Trainer Thomas Tuchel, auf den er in der französischen Liga in der kommenden Saison bei den Partien gegen Paris St. Germain treffen wird, war die Zeit offenbar nicht ganz so romantisch: "Von der Punkteausbeute her war sie sehr gut. Dass sein Engagement nach zwei Jahren endete, dafür gab es Gründe, die der BVB gut geschildert hat."
Subotic weiter: "Ich hätte mir einen besseren Draht gewünscht. Ich war es gewohnt, mit einem Trainer zusammenzuarbeiten, der ehrlich mit mir umgeht, der mir klare Signale gibt und mir auch vertraut. Das unter Tuchel nicht gegeben."