Trainersuche beim FCB: Darum haben es Nagelsmann und Co. schwer
Wer wird Nachfolger von Jupp Heynckes?
06.12.2017 | 10:24 Uhr
Viel spannender als der Kampf um die Meisterschaft ist derzeit die Trainerfrage beim FC Bayern München. Bei "Wontorra – der KIA Fußball-Talk" diskutiert die Runde über mögliche Nachfolger für Jupp Heynckes. Dabei kristallisiert sich ein Favorit heraus.
Es ist Anfang Dezember, Weihnachten rückt immer näher und der FC Bayern steht für die kommende Saison immer noch ohne Trainer da. Journalist Freddie Röckenhaus glaubt den Grund für die langwierige Suche zu kennen.
"Ich glaube, dass es eine Sehnsucht gibt, die Trainerfrage so lange wie möglich herauszuschieben", sagt der Redakteur der Süddeutschen Zeitung bei "Wontorra - der KIA Fußball-Talk".
Röckenhaus sieht dabei auch eine Parallele zum BVB, der nach dem 1:1 gegen Bayer Leverkusen weiter am umstrittenen Peter Bosz festhält. Beide Vereine würden auf Zeit spielen, weil sie den jüngeren Trainern wie Julian Nagelsmann oder Niko Kovac diese Aufgabe noch nicht zutrauen würden.
Jung und aufstrebend - das reicht nicht
Das Anspruchsprofil bei einem Verein wie dem FC Bayern sei nämlich enorm hoch. Jung und aufstrebend - diese beiden Eigenschaften allein reichen nicht, um einen der größten Klubs Europas erfolgreich trainieren zu können.
"Den Bayern geht es nicht darum, einen deutschsprachigen oder heimatverbundenen Trainer zu verpflichten", stellt Volker Finke klar und ergänzt: "Die Bayern wollen möglichst jedes Jahr im Finale der Champions League stehen. Dafür hat man mit der Verpflichtung von ausländischen Top-Trainern in den vergangenen Jahren alles versucht."
Der ehemalige Trainer des SC Freiburg glaubt deshalb, dass Uli Hoeneß und Co. nach einer großen Lösung fahnden. Bei der Suche spiele auch Ex-Coach Pep Guardiola eine Rolle. "Auch wenn man sich mit ihm nicht ganz so wohl gefühlt hat: Ich bin mir sicher, dass man mittlerweile anders über seine Zeit denkt."
Finke glaubt an Tuchel
Er lasse international den besten Fußball spielen und zeige das nun auch wieder mit Manchester City. Entscheidet sich der deutsche Rekordmeister für einen ähnlichen Trainertypen, dann habe Thomas Tuchel nach Ansicht von Finke aussichtsreiche Chancen: "Er kommt Guardiola sehr nahe."
Dieser Meinung ist auch Julien Wolf. Ideal wäre "eine Mischung aus Heynckes und Nagelsmann. Und das wäre Tuchel", so der Bayern-Reporter der Welt.
Der Ex-BVB-Trainer sei noch jung und zugleich erfahren genug für diese Herausforderung. Zudem habe er bereits mit Stars zusammengearbeitet und das könnte bei dem glanzvollen Kader der Bayern von Vorteil sein.
Zeitplan steht
Eine Entscheidung in der Trainerfrage rückt näher. Mittlerweile gibt es auch einen Zeitplan. "Ende Januar, Anfang Februar werden wir schon etwas bekannt geben", sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic vor der Partie gegen Hannover 96 gegenüber Sky Sport.
Finke ist sich sicher, dass die Bayern den besten Trainer holen werden, der auf dem Markt ist. Man darf gespannt sein, wer die Ideallösung sein wird.