Trotz Champions-League-Halbfinale hat Dortmund in der Bundesliga Hausaufgaben

BVB-Kampfansage an PSG, Bayer & RB: "Sind noch lange nicht fertig“

Julian Brandts Kampfschrei beim Sieg gegen Atletico: Auch in der Bundesliga muss Dortmund nun sein CL-Gesicht zeigen.
Image: Julian Brandts Kampfschrei beim Sieg gegen Atletico: Auch in der Bundesliga muss Dortmund nun sein CL-Gesicht zeigen.  © Imago

Der Sieg gegen Atletico Madrid hat gezeigt, was in der Mannschaft von Borussia Dortmund steckt. Damit der BVB auch nächste Saison sicher in der Champions League dabei ist, müssen zunächst die kniffligen Aufgaben in der Bundesliga erledigt werden - oder die in der Champions League.

Von der magischen Nacht werden alle, die am Dienstagabend im Signal-Iduna-Park dabei waren, wohl noch lange erzählen. Der 4:2-Sieg gegen Atletico Madrid war eine Achterbahnfahrt der Gefühle mit einem kollektiven Ausbruch der Freude am Schluss.

Rückblick: Der 27. Mai 2023: Mit einem dramatischen 2:2 gegen Mainz verpasst Dortmund am letzten Spieltag die Meisterschaft. Mannschaft, Trainer Edin Terzic, Verantwortliche und Fans sind in Schockstarre versetzt.

Dortmund zeigt zwei Gesichter

An diesem Tiefschlag hatte die BVB-Familie noch lange zu knabbern. In der Bundesliga folgten nach dem glücklichen 1:0 gegen Köln zu Saisonbeginn zwei Unentschieden in Bochum und gegen Heidenheim, in der Champions League waren die Schwarz-Gelben im Auftaktspiel in Paris beim 0:2 chancenlos. Nach dem 0:0 gegen Milan standen die Borussen schon vor dem Aus. Mit dem 1:0 in Newcastle gab der BVB ein Lebenszeichen ab und legte mit einem 2:0 im Rückspiel und einem 3:1 in Mailand nach, doch in der Liga zeigte die Mannschaft immer wieder ihr hässliches Gesicht.

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Julian Brandt stürmt mit Borussia Dortmund mit einem überzeugenden 4:2-Sieg über Atletico Madrid ins Halbfinale der Champions League-erstmals seit 2013. Danach spricht er über Druck als Antrieb, die weiteren Ziele und die EM.

Terzic stand in der Kritik

Vor allem Edin Terzic geriet in die Kritik. Namen von möglichen Nachfolgekandidaten machten bereits die Runde. Doch der Trainer durfte bleiben.

"Edin Terzic haben die Ergebnisse in der Champions League und Hans-Joachim Watzkes Aussage von vor einem halben Jahr gerettet", schrieb Sky Experte Lothar Matthäus kurz vor Weihnachten in seiner Kolumne. "Wenn man nur die Ergebnisse aus den nationalen Wettbewerben bewertet hätte, wäre die Entscheidung sicher nicht zugunsten von Terzic ausgefallen", erklärte Matthäus. In der Bundesliga und im DFB-Pokal habe der BVB nicht das gezeigt, was von der Qualität her in der Mannschaft stecke.

BVB-Trainer sammelt Pluspunkte

In der Champions League setzte man sich hingegen im Achtelfinale gegen PSV Eindhoven durch, am Dienstag spielte die Mannschaft gegen Atletico die mit Abstand beste Halbzeit der gesamten Saison und kam nach dem Ausgleich in beeindruckender Art und Weise zurück. Ein großer Pluspunkt auch für Terzic und seine Zukunft als BVB-Chefcoach.

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"Großes Kompliment an Mannschaft und Trainerteam", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl. "Wenn man überlegt, wie wir durch die Gruppenphase marschiert sind, welche Gegner wir geschlagen haben, das zeigt, dass die Mannschaft unglaublich viel Qualität hat. Es zeigt auch, dass die Mannschaft zusammengewachsen ist, reifer geworden ist und sich entwickelt hat."

Man wisse aber auch in Dortmund, "weil wir ein großer Klub sind und weil die Erwartungen groß sind, dass der BVB immer unter einem gewissen Brennglas steht, gerade dann, wenn es mal nicht so läuft. Aber in der Champions League haben wir eindrucksvoll bewiesen, dass wir eine richtig gute Mannschaft haben", so der ehemalige BVB-Kapitän, der mit Blick auf das Halbfinale eine Kampfansage in Richtung Paris schickte: "Wir sind deutlich verbessert, es steckt viel harte Arbeit drin, und das wird PSG hoffentlich spüren."

"Wir gehören in die Champions League"

Auch Terzic betonte die ansteigende Tendenz und die gewachsene Resilienz seines Teams. "Wenn man sieht, wie wir uns jetzt entwickelt haben in den letzten Wochen - wie gefestigt das jetzt wirkt, egal welche Rückschläge es gibt, das wollen wir jetzt natürlich auch nutzen", meinte der Coach und ergänzte: "Nicht nur in der Champions League - auch in der Bundesliga, um alle Ziele dann zu erreichen."

Am Sonntag kommt Meister Bayer 04 Leverkusen nach Dortmund, sechs Tage später steht in Leipzig das direkte Duell um Platz vier an.

Je nach Ausgang der internationalen Spiele könnte auch Rang fünf für die Teilnahme an der Königsklasse reichen. Dort wäre der BVB auch in der nächsten Saison vertreten, sichert sich die Bundesliga den zusätzlichen Startplatz oder sollte die Borussia im Mai in London den Henkelpott gewinnen.

"Wir gehören in die Champions League und wollen nächstes Jahr in diesem Wettbewerb dabei sein", kündigte Kehl an: "Wir haben noch wichtige Spiele vor uns, deswegen ist es zu früh, sich zurückzulehnen. Wir werden gleich wieder angreifen und sind noch lange nicht fertig."

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