Tuchel übernimmt PSG: Analytiker trifft Super-Egos

Ex-BVB-Trainer Tuchel unterschreibt bei PSG

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PSG-Stars kennen Tuchel nicht

Thomas Tuchel hat einen neuen Arbeitgeber gefunden. Der 44-Jährige wird in der neuen Saison Cheftrainer bei Frankreichs Serienmeister Paris St. Germain. Sky Reporter und Frankreich-Experte Max Bielefeld zeigt die Aufgaben und Ziele des Ex-Dortmunders auf.

Thomas Tuchel lässt sich endgültig auf eine Liaison mit Paris St. Germain ein: Der ehemalige Trainer von Borussia Dortmund und des FSV Mainz 05 übernimmt mit dem französischen Meister einen der ambitioniertesten Klubs in Europas Topligen und wird künftig unter anderem neuer Chef von 222-Millionen-Mann Neymar sowie der deutschen Nationalspieler Julian Draxler und Kevin Trapp.

"Mit großer Freude, Stolz und Ehrgeiz schließe ich mich diesem großen Verein an", sagte Tuchel nach der Vertragsunterzeichnung: "Ich kann es kaum erwarten, mit der Arbeit mit diesen großartigen Spielern, die zu den besten der Welt gehören, zu beginnen." Paris habe ein "enormes Potenzial" und sei für ihn die "aufregendste Aufgabe im Fußball".

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Die Aufgabe mit zahlreichen Topstars zu arbeiten, wird keine einfache werden. Sky Reporter Max Bielefeld sieht besonders im Umgang mit den Südamerikanern eine große Herausforderung auf Tuchel zukommen: "Der Umgang mit den Megaegos wird eine seiner größten Aufgabe sein. Jetzt muss er zeigen, dass er mit den absoluten Megastars der Szene arbeiten kann."

Tuchel gilt als Taktiker und Analytiker

Tuchel, der als großer Taktiker und Analytiker gilt, tritt die Nachfolge des Spaniers Unai Emery an und unterschrieb einen Zweijahresvertrag. Der 46-Jährige Emery führte Paris in zwei Jahren zu fünf nationalen Titeln, in der Champions League aber scheiterte Paris zweimal frühzeitig im Achtelfinale. Ähnlich groß wird der Erfolgsdruck für den deutschen Fußballlehrer sein, denn der mit Millionen-Summen aus Katar alimentierte Klub kennt nur ein Ziel: den Triumph in der Königsklasse!

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Genau diesen Titel soll nun Tuchel in die französische Hauptstadt bringen. Am Geld soll das Unterfangen nicht scheitern. 2017 lockte Präsident Nasser Al-Khelaifi den brasilianischen Superstar Neymar nach Paris. Die Ausstiegsklausel von 222 Millionen Euro, die Neymar in seinem Vertrag beim FC Barcelona verankert hatte, erwies sich nur als geringe Hürde.

"Thomas ist einer der besten und wettbewerbsfähigsten europäischen Trainer der letzten Jahre", lobte Al-Khelaifi seinen neuen Coach: "Sein Wettbewerbsgeist, seine Vorliebe für offensiven Fußball und sein starker Charakter entsprechen dem, was wir schon immer für Paris wollten."

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PSG präsentierte sich schwach und naiv

Trotz schwindelerregender Investitionen in neues Spielermaterial präsentierte sich Paris auf der großen Bühne bislang schwach bis naiv. In der vergangenen Saison scheiterte Paris trotz eines 4:0-Vorsprungs aus dem Hinspiel im Achtelfinale der Champions League an Barcelona (1:6). Ein Jahr später war gegen Real Madrid ebenfalls bereits in der ersten K.o.-Runde Endstation.

Emery, der vor seinem Engagement bei Paris dreimal in Folge die Europa League mit dem FC Sevilla gewonnen hatte, blieb den Nachweis schuldig, eine Gruppe von Individualisten auf höchstem Niveau zu einer Einheit formen zu können. Stattdessen gab es interne Streitereien, Neymar und Stürmer Edinson Cavani gerieten aufgrund der Ausführung eines Elfmeters sogar handfest aneinander.

Nun darf sich Tuchel an dieser Aufgabe versuchen. Für den 44-Jährigen, der trotz des DFB-Pokalsiegs 2017 beim BVB gehen musste, ist Paris die erste Trainerstation im Ausland. Lange galt er als Kandidat als Nachfolger von Jupp Heynckes bei Bayern München, weil der Rekordmeister aber zu lange zögerte, gab Tuchel schließlich Paris sein Wort. In München hatte man offenbar Zweifel an der sozialen Kompetenz des Fußballlehrers.

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Tuchel genießt hervorragenden Ruf

Fachlich genießt Tuchel international einen hervorragenden Ruf. Mit Pep Guardiola traf sich Tuchel zu gemeinsamen Bundesliga-Zeiten abends in Restaurants und diskutierte über taktische Inhalte.

Zudem verfügt Tuchel auch über Champions-League-Erfahrung. Er gilt als Perfektionist, sucht immer wieder nach Ansätzen, seine Spieler und sein Team besser machen zu können. Dabei lässt sich Tuchel allerdings von seinen Vorgesetzten nicht reinreden. Ob und wie er es allerdings schaffen wird, die zahlreichen Egoismen in der Pariser Mannschaft in ein erfolgreiches Kollektiv zu verwandeln, bleibt abzuwarten. (sid)