U21-EM: Atubolu, Krauß, Schade & Co: Deutschlands Hoffnungsträger 2023
Im Schatten von Moukoko: Deutschlands Shootingstars für die U21-EM
22.06.2023 | 14:12 Uhr
Als Titelverteidiger startet Deutschland am Donnerstag in die U21-Europameisterschaft. Der Kader ist gespickt mit erfahrenen Bundesliga-Profis wie Youssoufa Moukoko oder Josha Vagnoman. Doch wer könnte sich abseits der großen Namen in den Fokus spielen? Sechs Spieler, auf die man achten sollte.
Noah Atubolu: Freiburgs künftige Nummer eins
Sorgen um das deutsche Tor sind fehl am Platz. Mit Noah Atubolu steht der kommende Stammkeeper des SC Freiburg zwischen den deutschen Pfosten. Nach dem Abgang von Mark Flekken erhält der 21-Jährige das Vertrauen im Breisgau. Dem gebürtigen Freiburger mit nigerianischen Wurzeln wird eine große Karriere prophezeit. Seit 2017 spielt Atubolu beim Sport-Club, konnte sich in der abgelaufenen Saison in der zweiten Mannschaft beweisen und mit drei Profi-Einsätzen für höhere Aufgaben empfehlen.
Seine Stärken liegen im Positionsspiel und im Eins-gegen-eins. Er hat eine enorme Präsenz, mit der er seine Konkurrenten Christian Früchtl (Austria Wien) und Nico Mantl (Aalbork BK) ausstechen konnte. "Noah hat in diesem Rennen die Nase vorn", stellte U21-Nationaltrainer Toni Di Salvo klar. Seine fußballerischen Qualitäten hat er laut eigener Aussage vielen Stunden auf dem Bolzplatz zu verdanken. Mit sechs U21-Länderspielen ist Atubolu zudem der erfahrenste Keeper im Kader.
Yann Aurel Bisseck: Kapitän und bester Innenverteidiger Dänemarks
Für ihn dürfte die EM zum Sprungbrett werden. Yann Aurel Bisseck führt Deutschland als Abwehrchef und Kapitän an. Nach einer außergewöhnlichen Saison bei Aarhus GF wurde Bisseck zum besten Innenverteidiger Dänemarks gekürt. Sein Name steht europaweit in den Notizbüchern, so sollen Inter Mailand sowie Eintracht Frankfurt interessiert sein. Die Gründe liegen auf der Hand: Der gebürtige Kölner misst stattliche 1,96 Meter, ist in der Luft kaum zu bezwingen, brilliert mit starker Zweikampfführung und wächst immer mehr zum Führungsspieler heran.
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"Eine Persönlichkeit auf und neben dem Platz", adelte Trainer Di Salvo unlängst den 21-Jährigen, der seine Karriere einst im Kölner Stadtteil Dellbrück begann und bereits mit 16 Jahren sein Bundesliga-Debüt für den 1. FC Köln feierte. Ein steiler Aufstieg, dem allerdings mehrere Leihgeschäfte folgten. Wirklich glücklich wurde Bisseck bei Kiel, Roda Kerkrade und Vitoria Guimaraes nie. Nun scheint seine Zeit aber gekommen - die EM als große Bühne.
Luca Netz: Schienenspieler mit viel Tempo
Es soll sein Sommer werden: Luca Netz wurde bei den "Golden Boys"-Awards unter die besten U21-Spieler Europas gewählt (Platz 99). Nun soll der Durchbruch gelingen: Mit einer erfolgreichen Europameisterschaft will sich Netz auch für einen Stammplatz bei Borussia Mönchengladbach empfehlen. Der 20-Jährige denkt offensiv, bringt hohes Tempo und einen starken linken Fuß mit. Dass in Gladbach trotzdem Ramy Bensebaini meist den Vorzug erhielt, liegt aber wohl an Netz' Defensivverhalten. Hier hat der 20-Jährige, der in 20 Bundesliga-Spielen neun Mal in der Startelf stand, noch Potenzial, ebenso bei seiner Ausstrahlung. Di Salvo wird dennoch auf Netz setzen, der einst bei Hertha BSC mit 17 Jahren und 232 Tagen zum zweitjüngsten Bundesliga-Spieler der Vereinshistorie wurde. Ein mögliches Versprechen für die Zukunft deutscher Schienenspieler.
Tom Krauß: Auf Kimmichs Spuren
Einer der Lichtblicke in der erfolglosen Saison des FC Schalke 04. Der Mittelfeldspieler überzeugt durch sein aggressives Auftreten im Zweikampf und seine Dynamik im Spiel mit dem Ball. Häufiger wird der Vergleich mit Joshua Kimmich gezogen, der auch sein Vorbild ist. Legt Krauß mit Blick auf den letzten Pass und den Abschluss an Torgefährlichkeit und Effizienz zu, dann kann er in Zukunft auch abseits der U21 zur Elite einer deutschen Mittelfeldzentrale gehören. Im Gegensatz zu S04 wird der 22-Jährige jedenfalls weiter Bundesliga spielen.
Kevin Schade: Freiburgs Rekord-Verkauf
Von Babelsberg nach Brentford: Seine Karriere führte Kevin Schade einst von Brandenburg über Freiburg bis in die Premier League. Der steile Aufstieg des Flügelstürmers gipfelte diesen Sommer in einem Rekord-Deal: Mit einem Preisschild von 25 Millionen Euro Ablöse ist Schade der teuerste Verkauf der Freiburger Geschichte - und für Brentford der teuerste Einkauf jemals.
Dabei eilt Schade sein Ruf voraus. Als großgewachsener Flügelstürmer (1,85m) zeichnet Schade enormer Zug zum Tor, hohe Geschwindigkeit sowie Flexibilität aus. Rechts, links oder im Zentrum - sein Portfolio ist auch Bundestrainer Hansi Flick bereits aufgefallen. Bei den März-Länderspielen kam Schade zu zwei Kurzeinsätzen. In der Premier League will der 21-Jährige an seinen Aufgaben wachsen: In der vergangenen Saison kam er zwar zu 18 Einsätzen und stand einmal in der Startelf.
Nelson Weiper: Küken mit "Killer-Instinkt"
In ihm könnte das Stürmer-Problem des deutschen Fußballs eine Lösung finden: Nelson Weiper reist mit erst 18 Jahren als vielversprechendes Talent und jüngstes Kadermitglied mit nach Rumänien und Georgien. Weiper werden Qualitäten zugesprochen, die in deutschen Strafräumen nur allzu gefragt sind. Mit 1,92 Metern ein Hüne in der Box, dazu ein starker Abschluss inklusive "Killer-Instinkt". Im Oktober gab Weiper sein Debüt für Mainz 05, seitdem erzielte er in neun Spielen zwei Treffer. Der Deutsche mit albanischen Wurzeln findet im letzten Drittel immer wieder Räume und könnte mehr als nur ein Mann für die Schlussminuten sein.