Bundestrainer intensiviert Analyse des WM-Desasters
18.07.2018 | 19:43 Uhr
Joachim Löw hat die Analyse des WM-Desasters deutlich früher als erwartet intensiviert.
Der Bundestrainer kam am Mittwoch überraschend in der Frankfurter DFB-Zentrale mit Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff und seinen Assistenten Thomas Schneider sowie Marcus Sorg zusammen, um die Aufarbeitung der historischen Vorrunden-Pleite voranzutreiben.
"Die sportliche Leitung hat sich getroffen, um ihre Abstimmung und Besprechungen mit Schwerpunkt WM-Analyse fortzusetzen", bestätigte Nationalmannschaftssprecher Jens Grittner auf Anfrage: "Das ist nicht das erste Treffen, und es wird auch nicht das letzte sein. Die Verantwortlichen sind mitten in der Arbeit."
Wie der SID aus gut informierten Kreisen erfuhr, ist Löw in seiner Analyse drei Wochen nach der Katastrophe von Kasan gegen Südkorea (0:2) inhaltlich schon sehr weit gekommen. Eigene Fehler, der Neuaufbau der Mannschaft, die Veränderung des Spielsystems - bei all diese Themen liegen wichtige Erkenntnisse vor.
Auch erste personelle Konsequenzen sollen bei dem Treffen bis Donnerstag diskutiert, aber noch nicht beschlossen werden. Für Freitag ist beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) überdies eine turnusmäßige Präsidiumssitzung angesetzt.
Löw fuhr am Mittwoch um 11.45 Uhr an der DFB-Zentrale in der Otto-Fleck-Schneise 6 vor. Der Bundestrainer erschien im Freizeit-Look mit dunklem Shirt und dunkler Hose, er trug weiße Sneaker und eine schwarze Tasche.
Die abschließende, von der DFB-Spitze um Grindel eingeforderte WM-Analyse des Bundestrainers soll weiterhin am 24. August in München vorgelegt werden. Nach dem WM-Desaster hatte Löw selbst "tiefgehende Maßnahmen" angekündigt. Bierhoff sprach von Veränderungen "auf allen Ebenen". (sid)