Union Berlin: Negativ-Serie und Spieler-Zündstoff - ein Kommentar

Union Berlin in der Champions-League-Falle

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Sky Reporterin Lisa de Ruiter berichtet über die respektlose Auswechslungssituation von Fofana, sowie über Bonucci, der wohl italienische Reporter über seine Unzufriedenheit bei Union informiert hat.

Leonardo Bonucci beschwert sich darüber, dass er gegen Neapel nicht eingesetzt wird. David Fofana verweigert Urs Fischer demonstrativ den Handschlag. Union Berlin hat die letzten neun Pflichtspiele verloren. Gegen Bremen sind die Eisernen schon fast zum Siegen verdammt. Es rumort in Köpenick.

Es sind neue Probleme für die Eisernen. Probleme, die man wohl nur hat, wenn man erfolgreich ist. Vielleicht zu schnell erfolgreich. Das Märchen aus Köpenick, es nimmt gerade eine beachtliche Wendung. Mit dem Erfolg kamen im Sommer namhafte Transfer zustande - und jetzt auch Zündstoff, den es so in den letzten Jahren nicht gab.

Union Berlin befindet sich gerade in einer wegweisenden Phase für die Zukunft. Es ist die Champions-League-Falle, die in der Vergangenheit auch schon Vereine wie Schalke, Bremen und Stuttgart in ihre Schranken verwies. Selbstverständlich passt man, wenn man sich für die Königsklasse qualifiziert, den Kader an. Die finanziellen Mittel sind da und trotz Understatement und "Abenteuer international" will man sich gut präsentieren. Ein natürlicher Reflex.

Union Berlin verändert sich

Natürlich ist aber auch, dass man mit großen Namen wie Bonucci, Gosens, Volland und Fofana auch die Strukturen im Verein verändert, die ihn vorher vielleicht ausgezeichnet haben. Gehälter verändern sich, Ansprüche ebenfalls. Bonucci holen und gegen den italienischen Meister auf die Bank setzen? Gefährlich. Auch für den inneren Frieden, wie sich aktuell zeigt.

Der verweigerte Handschlag von Fofana - ein Sinnbild der aktuellen Situation. ABER: Auch das gab es schon in den letzten Jahren. Sheraldo Becker ließ eine Zeit lang fast wöchentlich seinen Frust öffentlich ab, wenn er von Fischer 20 Minuten vor Abpfiff ausgewechselt wurde. Jetzt schmecken diese Bilder nur eben anders. Bitter.

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Urs Fischer kann verstehen, dass Leonardo Bonucci nicht zufrieden damit ist, auf der Bank zu sitzen. Alle seine Spieler sollen es unbedingt wollen, immer zu spielen. Bereuen tut er seine Startelf-Entscheidung jedenfalls nicht.

Wende gegen Werder Bremen?

Union muss schnellstmöglich die Wende schaffen. Das Spiel gegen Bremen am Samstag (ab 14 Uhr LIVE & EXKLUSIV bei Sky) ist schon eine Art Endspiel. Verlieren die Unioner auch dieses Spiel, wird auch Urs Fischer nicht mehr unantastbar sein. Um den Trainer des Jahres 2023 wird es dann erste laute Diskussionen geben.

Noch hält man zusammen, bekundet immer wieder Demut, verweist darauf, wo man herkommt. Das ist aber Spielern wie Bonucci egal. Denn er weiß, wo ER herkommt - und das kann am Ende zum Problem werden.

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Union steht am Scheideweg

Ja, die Probleme sind hausgemacht, wenn du solche Stars holst. Andererseits hätten Oliver Ruhnert auch viele für verrückt erklärt, wenn er sich im Sommer in Fürth oder Paderborn nach Verstärkung umgeschaut hätte. Das hätte eben auch nicht gepasst.

Für Union ist es gerade ein Ritt auf der Rasierklinge: Das Gesicht nicht verlieren und sich trotzdem mit dem Erfolg der letzten Jahre entwickeln. Vielen Vereinen hat eben das das Genick gebrochen. Union Berlin steht gerade an diesem Scheideweg - und die nächsten Wochen werden entscheidend sein.

Mehr zum Autor Lisa de Ruiter

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