Zum Inhalte wechseln

Hofschneider nicht länger Cheftrainer von Union Berlin

Trainerwechsel beim Zweitligisten

Auch unter Neu-Trainer Andre Hofschneider findet Union Berlin nicht in die Erfolgsspur zurück.
Image: Andre Hofschneider wird Union Berlin nicht länger betreuen.  © Getty

Union Berlin räumt nach einer enttäuschenden Saison auf. Trainer Andre Hofschneider, Sportdirektor Helmut Schulte und Sportchef Lutz Munack wurden entmachtet.

Großreinemachen bei Union Berlin: Nach einer Saison voller Frust hat der mächtige Präsident Dirk Zingler beim Fußball-Zweitligisten zum großen Rundumschlag ausgeholt. Trainer Andre Hofschneider und Sportchef Lutz Munack wurden vereinsintern versetzt, Sportdirektor Helmut Schulte musste nach über zwei Jahren gehen.

Ziel klar verfehlt

"In der Lizenzspielerabteilung haben wir unser selbstgestecktes Ziel, den Aufstieg in die Bundesliga, klar verfehlt", räumte Zingler nach Platz acht in der 2. Liga ein. Stattdessen sei es erst "in der letzten Wochen und nach Mobilisierung aller Kräfte" gelungen, den Klassenerhalt zu schaffen. Die Nachfolger sollen in Kürze bekannt gegeben werden.

Hofschneider wird in Zukunft in einem anderen Bereich des Klubs als Trainer eingesetzt. Als Nachfolger wurde zuletzt Torsten Lieberknecht gehandelt. Der Coach von Eintracht Braunschweig hatte zwar schon dementiert, dass er zu Union gehen werde, nach dem Abstieg seiner Mannschaft aus der 2. Liga könnte ein Wechsel aber wieder ein Thema sein.

Hofschneider hatte die Mannschaft der Eisernen erst im Dezember 2017 von Jens Keller übernommen. Keller war entlassen worden, obwohl die Köpenicker auf Rang vier der Liga standen und den Aufstieg im Blick hatten. Offenbar hatte sich innerhalb des Kaders zu großer Widerstand gegen Keller formiert.

Fast-Abstieg

Unter Hofschneider, zuvor als U19-Trainer im Amt, wurden die internen Querelen zwar beseitigt, sportlich stürzte das Team jedoch ab. In 18 Spielen kassierten die Eisernen sieben Niederlagen und holten nur fünf Siege. Erst am vorletzten Spieltag wurde der Klassenerhalt perfekt gemacht.

Auch Schulte bewies bei seinen Transfers kein glückliches Händchen und wurde nach zweieinhalb Jahren entlassen. "Gemeinsam sind wir in den letzten Wochen zu der Überzeugung gekommen, dass ein Neuanfang in der Lizenzspielerabteilung nach dieser Saison richtig ist", sagte Zingler.

Mehr dazu

Neue Struktur gefordert

Schulte sah das wohl ähnlich. "Nach zwei derart unterschiedlichen Spielzeiten halte ich den Zeitpunkt für einen neuen Impuls für absolut richtig", sagte der Ex-Coach, der zuvor in unterschiedlichen Funktionen unter anderem bei Schalke 04, St. Pauli und Fortuna Düsseldorf tätig war.

Union will die sportliche Leitung in Zukunft neu strukturieren. Die Bereiche Profifußball und Nachwuchs/Amateurfußball werden voneinander getrennt. Lutz Munack, bislang als Geschäftsführer Sport gesamtverantwortlich für alle Abteilungen, ist neuer Geschäftsführer Nachwuchs/Amateure.

Wer in Zukunft als mächtiger Mann im Sport die Lizenzspielerabteilung leitet und damit die Führung des Trainer- und Scoutingteams inne hat, soll in Kürze bekannt gegeben werden. Offenbar will der Klub von seinen Zielen jedoch nicht abrücken und peilt in der neuen Saison erneut den Aufstieg an. (sid)

Hofschneiders Nachfolger soll bereits am Dienstag auf einer Pressekonferenz um 10 Uhr vorgestellt werden. Sky Sport News HD ist bei der Präsentation des neuen Trainers vor Ort.