Sky exklusiv || Wehrle: "Können nicht einfach so weiter machen"
07.06.2023 | 18:49 Uhr
Im exklusiven Interview mit Sky Reporter Dennis Bayer hat der Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart, Alexander Wehrle, unter anderem über die vergangene Saison, Bruno Labbadia und die Zukunft des VfB geredet.
... das Saisonfazit:
"Es war keine erfolgreiche Saison, wenn man sich über die Relegation rettet. Aber wir haben am Ende das Ziel erreicht. Wir werden in eine Analyse gehen und können nicht einfach so weiter machen. Zwei Jahre hintereinander Klassenerhalt am letzten Spieltag oder über die Relegation, da kann man nicht zur Tagesordnung übergehen. Natürlich habe ich die Gesamtverantwortung. Deswegen sage ich, dass wir ein paar Sachen verändern müssen, um langfristig wieder Erfolg für den VfB zu erwirken. Als Erfolg sehe ich nicht den Klassenerhalt, sondern wir sollten ein etablierter Bundesligist sein und nicht gedanklich zwischen erster und zweiter Liga pendeln.''
… Bruno Labbadia:
"In elf Spielen sechs Punkte zu holen, ist zu wenig. Allein von der Punkte-Ausbeute war es also nicht die richtige Entscheidung. Die haben wir korrigiert. Es wird auch zu wenig darüber gesprochen, dass Sebastian Hoeneß die richtige Entscheidung war, sondern immer darüber, dass Bruno Labbadia die falsche Entscheidung war. (…) Es ist immer schwierig, sich zu trennen, aber am Ende war es die richtige Entscheidung.''
… die Struktur des VfB Stuttgarts in der sportlichen Führung:
"Für die Kaderplanung ist Fabian Wohlgemuth als Sportdirektor zuständig. Da hat er unser volles Vertrauen. Ich habe immer gesagt, wir sollten uns breiter aufstellen, gerade wenn es um Neuverpflichtungen geht, wenn es um das Innenleben der Mannschaft geht. Dann ist es gut, verschiedene Perspektiven zuzulassen. Sami Khedira und Philipp Lahm haben diese Perspektiven einfließen lassen. Es gilt in der Struktur das eine oder andere zu verändern. Ich habe da eine klare Vorstellung. Wenn wir intern mit der Diskussion durch sind, werden wir es auch veröffentlichen.''
… die Frage, ob Spieler unverkäuflich sind:
"Es gibt Spieler, die wir nur sehr ungern ziehen lassen würden. Wir haben es ja auch im Januar ganz klar gezeigt. Da gab es Angebote für Sosa, Mavropanos und Ito in einem Gesamtvolumen von über 40 Millionen Euro und wir haben gesagt: Nein, wir verkaufen keinen der drei Spieler, weil wir hier im Kampf um die Klasse bestehen müssen. Genauso werden wir auch in diese Transferperiode gehen. Es hängt davon ab, was der Spieler will und ob wir bereit sind, den Preis zu akzeptieren. Dann müssen wir mal schauen. Unverkäuflich ist schwierig, weil es würde bedeuten, egal was geboten wird, wir sagen nein. Das können wir in unserer Situation sicherlich nicht sagen.''
… notwendige Transferüberschuss:
"Wir werden natürlich Transferüberschüsse erwirtschaften müssen. Wie fast jeder Bundesligaverein. Das gehört zum Geschäftsmodell ein Stück weit dazu. Aber das Gute ist, wir haben jetzt nicht die eine Zahl, die wir unbedingt erzielen müssen, sondern haben immer Kompensationsmöglichkeiten. Es ist auch ein natürlicher Prozess, dass es immer wieder Spieler gibt, die sagen: Wir wollen den nächsten Schritt machen, und dann muss der Preis stimmen, dann sind wir auch bereit zu sprechen.''