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VfB Stuttgart News: Wehrle über Klassenerhalt, Investor Mercedes & Co.

Wehrle exklusiv: "Werden alles dem Klassenerhalt unterordnen"

Der neue Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle spricht im Interview mit Sky über die Situation des VfB Stuttgart.
Image: Der neue Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle spricht im Interview mit Sky über die Situation des VfB Stuttgart.  © DPA pa

Alexander Wehrle ist nach neun Jahren zurück beim VfB Stuttgart. Am Mittwoch wurde er offiziell als neuer Vorstandschef vorgestellt. Mit Sky spricht er unter anderem über die größten Baustellen und Gerüchte um einen möglichen Rückzug von Investor Mercedes Benz.

skysport.de: Sie sind nach neun Jahren zurück beim VfB. Was hat sich verändert, was ist gleich geblieben?

Alexander Wehrle: Das ist erstmal ein besonderer Tag. Wenn mir das jemand vor neun Jahren gesagt hätte, dass ich als Vorstandsvorsitzender zum VfB zurückkehre hätte ich ein Fragezeichen dahinter gemacht. Natürlich hat sich viel verändert. Viele neue Mitarbeiter. Der NLZ-Bereich ist verändert worden. Auch innerhalb des Gebäudes gab es Veränderungen. Aber ich habe festgestellt, dass vieles professionell umgesetzt worden ist.

skysport.de: Wo sehen Sie die größten Baustellen beim VfB und was wollen Sie als Erstes angehen?

Wehrle: Wir werden die nächsten zwei Monate alles dem Klassenerhalt unterordnen. Ich habe auch mit den sportlich Verantwortlichen gesprochen. Die sind voller Selbstbewusstsein, entschlossen, fokussiert, aber auch gelassen. Das ist eine gute Voraussetzung. Ich habe sehr gutes Vertrauen entwickeln können. Ich werde jetzt viele Gespräche mit den leitenden Angestellten führen, dann werden wir einige Veränderungen für die kommende Saison vornehmen, auch was die Geschäftsverteilung angeht. Aber dafür werde ich mir die nötige Zeit nehmen.

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Der neue VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle lobt im Gespräch mit Sky Trainer Pellegrino Matarazzo und Sportdirektor Sven Mislintat (Videolänge: 0:44 Minuten).

skysport.de: Sportdirektor Sven Mislintat und Pellegrino Matarazzo stehen maximal eng zusammen. Bisher war der klare Tenor: Mit den beiden gehen wir auch in die 2. Liga. Wie stehen Sie dazu?

Wehrle: Ich habe mit beiden wirklich sehr, sehr gute Gespräche geführt und habe einen guten Eindruck. Sie haben einen Plan, was sie die nächsten Wochen machen wollen. Sie haben mir auch die Maßnahmen vorgestellt. Wichtig ist, dass wir Ruhe, Geschlossenheit und Zusammenhalt haben. Beim letzten Spiel haben wir gesehen, dass auch die Fans mitgehen. Es wird noch ein langer und schwieriger Weg, aber ich bin mir sicher, dass er über dem Strich enden wird.

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skysport.de: Vor allem von zwei ihrer ehemaligen Weggefährten - Horst Heldt und Armin Veh - wurde immer wieder die Machtfülle von Mislintat kritisiert. Sehen Sie das auch so?

Wehrle: Ich mag beide. Das sind beides Fußballexperten, aber ich habe mit ihnen nicht drüber gesprochen. Ich mache mir lieber mein eigenes Bild. Meine Gespräche mit Sven Mislintat waren sehr gut. Wir werden die nächsten Wochen miteinander verbringen und dann zur neuen Saison noch intensiver miteinander sprechen.

skysport.de: Wollen Sie sich noch auf die Suche nach einem externen Sportvorstand machen?

Wehrle: Ich werde mir alles anschauen und am Ende werde ich zusammen mit meinen Vorstandskollegen eine Empfehlung abgeben, was das Beste für den VfB Stuttgart ist. Nicht, was das Beste für Alex Wehrle oder Sven Mistlintat ist, sondern es geht um den VfB Stuttgart. Ich bin mir auch sicher, dass wir da die beste Entscheidung treffen werden. Aber jetzt lassen Sie uns mal ein paar Wochen Zeit, dann werden wir sehen.

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Soll es einen zusätzlichen Sportvorstand für den VfB Stuttgart geben? Der neue Vorstandschef Alexander Wehrle hat sich noch nicht festgelegt (Videolänge: 28 Sekunden).

skysport.de: Ein anderes großes Thema ist die Investorensuche beim VfB. Es gab Gerüchte, dass Daimler sich überlegt, auszusteigen. Wie planen Sie denn an der Front?

Wehrle: Alles was ich von Mercedes gehört habe war, dass sie mit diesem Gedanken überhaupt nicht spielen. Natürlich werden wir über den auslaufenden Vertrag der Mercedes-Benz Bank als Trikotsponsor sprechen. Das ist auch legitim. Da müssen wir auch festlegen, welche Schwerpunkte es über 2023 hinaus geben wird. Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite gibt es gar kein Fragezeichen. Die halbe Liga beneidet uns über den Ankerinvestor Mercedes. Unser Nachbar als Weltmarktführer. Da können wir so viele gemeinsame Projekte entwickeln. Was das Thema Innovation angeht, Digitalisierung, Nachhaltigkeit - wir wollen einer der nachhaltigsten Klubs werden. Da geht es um Elektromobilität, um Mobilitätskonzepte. Da ist Daimler stark drin, das wollen wir gemeinsam bespielen.

skysport.de: Also wenn ich Sie richtig verstehe, wird sich am Ankerinvestor Mercedes nichts ändern?

Wehrle: Nein.

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Verlässt Mercedes Benz den VfB Stuttgart als Investor? Der neue Vorstandschef Alexander Wehrle hat sich zu den Gerüchte gegenüber Sky deutlich geäußert (Videolänge: 1:10 Minuten).

skysport.de: Zum Sportlichen: Sie wechseln vom Tabellensiebten zum Tabellen-14. in den Abstiegskampf. Klingt erstmal verrückt. Warum dieser Schritt?

Wehrle: Es ist eine Herzensangelegenheit. Ich habe sehr gute Gespräche mit dem Aufsichtsrat geführt. Wir haben über die Zukunfts- und Entwicklungsmöglichkeiten mit dem VfB gesprochen. Ich habe einen Vierjahresvertrag unterschrieben. In dieser Zeit wollen wir den VfB so entwickeln, dass er sich dauerhaft in der Bundesliga etabliert, da spielt für mich eine Momentaufnahme überhaupt keine Rolle. Es waren neun sehr intensive, schöne und lehrreiche Jahre in Köln. Ich werde alle Erfahrungswerte nach Stuttgart mitnehmen.

skysport.de: Können Sie eigentlich noch schwäbisch?

Wehrle: Ich rede doch die ganze Zeit schwäbisch.

skysport.de: Bisher geht das noch ...

Wehrle: Wenn Sie mit den Kölnern sprechen, sagen die: Du kommst aus dem Schwabenland. Ich habe auch nie versucht, mich zu verstellen. Ich bin hier geboren und liebe meine Heimat. Von daher werde ich immer schwäbisch schwätzen.

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skysport.de: Eine persönliche Frage: Ich habe gelesen, sie sind mitten in die Stadt gezogen. Was war da der Hintergrund der Entscheidung?

Wehrle: Ich bin noch gar nicht ungezogen, sondern ich wohne noch im Hotel und werde dann nach der Saison umziehen. Ich bin einfach gerne mittendrin. Ich gehe auch gerne in ein Restaurant, ich kann nämlich nicht kochen. Von daher macht es Sinn, nicht kilometerweit fahren zu müssen, sondern auch fußläufig in ein Restaurant gehen zu können. Ich bin gerne mittendrin. Das war der Hintergrund.

Das Interview führte Dennis Bayer.

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