Niko Kovac ist zurück in der Bundesliga: Der neue Wolfsburg-Coach spricht im exklusiven Interview mit Sky Sport über seine Ziele mit den Wölfen und bewertet das Trainerbeben in der Bundesliga.
Niko Kovac ist neuer Trainer des VfL Wolfsburg. Im exklusiven Sky Interview verrät der 50-Jährige, warum er einen Dreijahresvertrag bei den Wölfen unterschrieben hat: ''Ich hatte sehr gute Gespräche mit Jörg und Marcel. Was sie mir erzählt haben, hat mich wirklich überzeugt. Was für mich wichtig war: Die Zusammenarbeit. Ich kenne Jörg noch aus Leverkusener Zeiten, wir haben zusammen gespielt und hatten immer einen sehr guten Draht. Auch Marcel war selbst Fußballer, hat mit dem VfL die Meisterschaft geholt. Es ist ein kleiner Kreis von Menschen mit Fußball-Know-how.''
Kovac will Wolfsburg wieder in die Spur bringen
Mit dem Wolfsburger Geschäftsführer Sport, Jörg Schmadtke, und Sportdirektor Marcel Schäfer teilt er die gleiche Philosophie: ''Ich glaube, dass man als Trainer nur so stark ist, wie man von seinen Vorgesetzten gemacht wird. Welchen Stellenwert und welche Entscheidungsgewalt hat man: Kann man mitreden oder ist man eigentlich immer nur ausführendes Organ? Ich wollte mitgenommen werden, Verantwortung übernehmen. Das haben mir beide klipp und klar mit auf den Weg gegeben.''
Gegenüber Sky erklärt Kovac auch, wie er den ambitionierten Klub nach einer enttäuschenden Saison wieder in die Spur bringen will: ''Ich glaube, dass eine Mannschaft wie wir vom Kollektiv kommen muss. Wenn man eine gute Einheit hat, kann man Sachen erreichen, die man ohne Einheit nie erreichen wird. Das gilt es nächste Saison wieder in den Vordergrund zu stellen. Es geht darum, dass wir erfolgreich sind und da muss sich jeder unterordnen. Jeder Spieler, die Staffmitglieder, ich als Trainer. Wir müssen etwas kreieren, das uns stark macht. Es darf nicht einfach sein gegen uns Punkte zu holen. Ordnung und Disziplin sind für mich Voraussetzung. Aber es ist für mich auch wichtig, dass Spieler gewisse Freiheiten haben. Ich drücke gerne mal ein Auge zu, vielleicht auch zwei. Aber es muss alles in den Kontext passen: Wir müssen abliefern.''
Trainerbeben in der Bundesliga ''keine gute Entwicklung''
Obwohl auch er vom Trainerbeben in der Bundesliga profitiert und nach der VfL-Trennung von Ex-Coach Florian Kohfeldt wieder einen Job in der Liga hat, sieht er die Entwicklung der vielen Trainerentlassungen kritisch: ''Natürlich macht man sich darüber Gedanken. Das ist eine Tendenz, die meiner Meinung nach in eine falsche Richtung geht. Das ist nicht üblich, dass man Erfolge erwartet und jedes halbe oder ganze Jahr die Spieler oder den Trainer wechselt. Der Trainer ist immer das schwächste Glied in der Kette.''
Kovac betont: ''Ich glaube, das Kontinuität ein sehr wichtiger Faktor ist. Wenn man sich viele erfolgreiche Klubs anschaut - nicht nur in Deutschland - sieht man dass Kontinuität sehr wichtig ist und dass man den Trainer stärken muss in der heutigen Zeit, weil er für alles verantwortlich gemacht wird. Man muss alle in die Pflicht, die Verantwortung nehmen. Wenn verloren wird, ist es immer der Trainer. Das ist keine gute Entwicklung.''