VfL Wolfsburg nach Handelfmeter im DFB-Pokal mit Kritik an Schiedsrichter Reichel

Ein Handelfmeter erhitzt mal wieder die Gemüter: Nach dem Pokal-Aus des VfL Wolfsburg muss Schiedsrichter Tobias Reichel reichlich Kritik einstecken.

Wolfsburgs Mattias Svanberg (l.) diskutiert mit Schiedsrichter Tobias Reichel.
Image: Wolfsburgs Mattias Svanberg (l.) diskutiert mit Schiedsrichter Tobias Reichel.  © Imago

Kurz vor Mitternacht brodelte es im Bauch der Leipziger Red Bull Arena, keiner beim VfL Wolfsburg wollte diesen Handspiel-Pfiff verstehen.

Torwart Marius Müller hätte "Haus, Hof und Kind verwettet", dass der so umstrittene wie folgenreiche Elfmeter nicht gegeben würde. Dennoch zeigte Schiedsrichter Tobias Reichel auf den Punkt, der VfL Wolfsburg schied aus dem DFB-Pokal aus - und ging mit dem Referee hart ins Gericht.

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"Ausscheiden ist immer scheiße. Aber mit so einer Entscheidung ist es schwierig", sagte Müller nach dem bitteren 0:1 (0:0) im Pokal-Viertelfinale bei RB Leipzig am Sky Mikrofon und fügte an: "Wenn du es auf dem Platz in der realen Geschwindigkeit siehst, ist es niemals ein Handelfmeter. Was soll Kilian machen? Soll er sich den Arm abschneiden?" Wieder einmal erzürnte das leidige Dauerthema Handspiel die Gemüter.

Reichel erklärt sich nach Abpfiff

Vor dem letztlich spielentscheidenden Elfmetertreffer von Leipzigs Stürmer Benjamin Sesko (69.) hatte der Slowene dem Wolfsburger Kilian Fischer den Ball im Strafraum an den ausgestreckten Arm geschossen. Reichel entschied auf Strafstoß und blieb auch nach Rücksprache mit dem Videoassistenten dabei. Selbst schaute sich der Unparteiische die Szene nicht noch einmal an.

Nach dem Spiel erklärte Reichel sich. Fischer habe "eine klare Sicht auf den Ball" gehabt, sagte der 39-Jährige: "Die Distanz war kurz, er versuchte aber auch mit zwei Spreizschritten, sich in den Weg zu stellen, der Ball war erwartbar. Er ist mit der ausgestreckten Hand in den Ball gegangen." Zwar habe Fischer versucht, den Arm wegzuziehen, dies sei jedoch erst geschehen, "nachdem der Ball an der Hand war". Als Fischer den Ball berührte, sei "noch eine gewisse Spannung im Arm" gewesen.

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Wolfsburg hadert mit Entscheidung

Im Wolfsburger Lager haderten sie dennoch mit Reichel. Die Elfmeter-Entscheidung habe "das Spiel nicht verdient", befand Sportdirektor Sebastian Schindzielorz, während er der Meinung war, dass "es sich so ein bisschen abzeichnete". Reichel habe "aus meiner Sicht kein richtiges Gefühl für das Spiel bekommen", so der frühere Bundesliga-Profi. Schon bei vorangegangenen Situationen habe der Schiedsrichter unglücklich agiert. Auch für Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl bleibe nach dem Aus ein "sehr fauler Beigeschmack".

Der Österreicher kritisierte vor allem eines: "Was ich nicht akzeptieren kann, ist die Tatsache, dass vom VAR dann keine Aufforderung kommt, sich das anzugucken. Dafür haben wir das Ding." Dies sah Reichel anders. Freilich habe er sich mit VAR Pascal Müller ausgetauscht, jener habe jedoch keine Bilder vorliegen gehabt, die Reichels Entscheidung widerlegt hätten. "Ich hatte die Wahrnehmung so auf dem Feld, deswegen habe ich so entschieden", sagte Reichel: "Wir wollen ja starke Schiedsrichter-Persönlichkeiten auf dem Feld."

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SID

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