Wegen Schlager: Leipzigs Credo wackelt
Xaver Schlager wird RB Leipzig erneut wochenlang fehlen. Diesmal setzt den Österreicher eine Muskelverletzung im linken Oberschenkel außer Gefecht.
27.03.2025 | 20:46 Uhr
Saisonaus? Noch offen, aber durchaus möglich. Auch die Zukunftsplanung wird damit durcheinandergewirbelt.
Schlagers RB-Vertrag läuft noch bis 2026. Das eigentliche Leipziger Credo seit Konrad Laimers ablösefreiem Abgang zum FC Bayern lautet: Mit Schlüsselspielern geht man am Cottaweg nicht mehr ins letzte Vertragsjahr - ergo: verlängern oder verkaufen. Doch der erneute Ausfall des 27-Jährigen lässt den sächsischen Leitfaden zumindest mal wackeln.
Die Karten sind neu gemischt. RB hat jetzt keinen akuten Vertragsdruck mehr. Wie Sky berichtete, laufen die Gespräche zwischen den Roten Bullen und dem Linksfuß schon länger. Zwar wurde zuletzt noch kein Durchbruch erzielt, beide Seiten befinden sich aber in konstruktiven Gesprächen.
Traum von der Premier League
Dass Schlager von der Premier League träumt, ist seit Jahren kein Geheimnis mehr. Ebenso wenig, dass die Champions League eine wichtige Zukunftsbedingung des Sechsers ist. Aber: Mit dem Blick auf Schlagers Horrorsaison, bestehend aus Kreuzbandriss, diffuser Knieblessur und der neuerlichen Muskelverletzung ist klar, dass Angebote im adäquaten zweistelligen Millionenbereich momentan unrealistisch erscheinen.
Welcher attraktive CL-Klub bietet jetzt 15 Millionen Euro oder mehr? Zumal die PL-Belastung noch mal deutlich höher ist. Der eine oder andere interessierte Verein wird jetzt mit geschärften und kritischen Blicken die Lage neu bewerten.
Nur knapp 200 Minuten
Es wäre ein finanzielles Risiko, wenngleich ein fitter Schlager zu den besten Zentrumsspielern der Bundesliga zählt. Matchfit war der geborene Linzer aber schon länger nicht mehr. Schließlich absolvierte der ehemalige Wolfsburger in dieser Spielzeit erst rund 200 Spielminuten. Somit ist für RB nach einem kurzen Moment des rationalen Nachdenkens klar: Sollte man sich bis zum Sommer nicht über ein neues Arbeitspapier einig werden, geht man mit Schlager auch notfalls ins letzte Vertragsjahr und bewertet die Situation anschließend erneut.
Klar ist jedoch auch, dass die Sachsen weiterhin bestrebt sind, mit dem 27-Jährigen zu verlängern. Die gegenseitige Wertschätzung ist groß und dennoch wackelt das Leipziger Credo. Jetzt liegt es vor allem an Schlager, ob er seine mittel- und langfristige Zukunft bei RB sieht und ein Vertragsangebot annimmt. Zuletzt zögerte die Spielerseite. Möglicherweise verändert der erneute Ausfall die Gemengelage, am Cottaweg weiß Schlager um seine Bedeutung. Unter (Markt-)Wert wird RB einen seiner Unterschiedsspieler im Sommer trotz bitterer Verletzungsakte nicht verkaufen.
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