Videobeweis: DFB will Ex-Profis mit ins Boot holen
Ehemalige Spieler sollen Schiedsrichter schulen
31.12.2018 | 14:28 Uhr
Nach den jüngsten Diskussionen um den Video-Beweis in der Bundesliga will sich der Deutsche Fußball-Bund offenbar Rat von früheren Profis holen.
"Ehemalige Profis mit ins Boot zu nehmen, ist ein total sinnvoller Vorschlag. Ich bin dafür sehr offen, das werden wir diskutieren. Ehemalige Spieler haben noch mal eine andere Sichtweise auf Situationen, das kann uns weiterhelfen. Wir haben die Weisheit ja nicht mit Löffeln gegessen, versperren uns keinen neuen Ideen", sagte Jochen Drees, Projektleiter für den Bereich Video-Assistent beim DFB, der Bild.
DFB will Bereitschaft von Ex-Profis abklopfen
Die ehemaligen Profis sollen die Schiris zunächst mit Videos schulen. Im Kölner Video-Keller werden sie nach Bild-Informationen aber nicht eingesetzt. Der DFB befürchte zu viel Chaos und Diskussionen zwischen Video-Assistenten und Ex-Profis bei kniffligen Situationen. Ob der DFB mit den Schiri-Schulungen Anfang Januar im Portugal-Trainingslager startet, ist noch offen. Drees: "Viel Zeit ist bis dahin nicht mehr, aber wir werden die Bereitschaft ehemaliger Spieler mal abklopfen."
Heldt schimpft - DFB leitet Verfahren ein
Am vergangenen Wochenende hatte es wieder Diskussionen um den Einsatz und Nicht-Einsatz des Video-Assistenten gegeben. So hatten Hannover-Trainer Andre Breitenreiter und 96-Sportvorstand Horst Heldt nach dem 1:1 beim 1. FSV Mainz 05 deutliche Kritik geäußert. Vor allem der Elfmeterpfiff vor dem Ausgleichstreffer durch Daniel Brosinski (89.) war extrem umstritten.
"Das ist der Wahnsinn an Schwalbe. Warum fällt der, wegen Altersschwäche? Glasklare Fehlentscheidung. Das ist nicht mehr akzeptabel der ganze Scheiß", hatte Heldt bei Sky geschimpft und sich gefragt, warum der Video-Assistent nicht eingegriffen hatte.
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Drees erklärt: Fehler in der Kommunikation
"Problematisch war in dieser Situation die Kommunikation zwischen Schiedsrichter Robert Hartmann und Video-Assistent Patrick Ittrich. Hätte die Kommunikation in adäquater Form stattgefunden, wäre schnell klar gewesen, dass die Entscheidung auf Strafstoß nur aufgrund der Wahrnehmung des Schiedsrichter-Assistenten Christian Leicher erfolgte und der Schiedsrichter Robert Hartmann keine ausreichende Wahrnehmung zu diesem Vorgang hatte", erklärte Dr. Drees in einem Interview auf der DFB-Homepage.
Und weiter: "In diesem Zusammenhang wäre es bei dem vorliegenden Bildmaterial unbedingt notwendig gewesen, dem Schiedsrichter die Möglichkeit zu geben, sich ein eigenes Bild von diesem Zweikampf zu machen und somit die Durchführung eines On-Field-Reviews zu empfehlen. Ich bin mir sicher, dass die ursprüngliche Entscheidung dann von Robert Hartmann korrigiert worden wäre."
Der DFB-Kontrollausschuss leitete gegen Heldt ein Ermittlungsverfahren ein. (Sky Sport/sid)