Ein Jahr Pause für Juve-Boss Agnelli
25.09.2017 | 18:37 Uhr
Im Prozess um Kontakte zwischen Fangruppen von Juventus Turin und der kalabrischen Mafia hat das italienische Sportgericht Klub-Präsident Andrea Agnelli für ein Jahr gesperrt und ihn mit einer Geldstrafe von 20.000 Euro belegt. Das teilte der italienische Verband (FIGC) am Montag mit.
Der Vereinsboss musste sich mit drei weiteren Klub-Managern vor dem Gericht verantworten. Das Juve-Management wird verdächtigt, von 2011 bis 2016 Hooligans unter der Hand Eintrittskarten für Spiele beschafft zu haben. Damit soll nach Angaben des Verbandes auch der Schwarzhandel gefördert worden sein.
Die Turiner Staatsanwälte hatten unter anderem außerdem ermittelt, dass beim Derby gegen den FC Turin am 23. Februar 2014 Juve-Mitarbeiter den Hooligans erlaubt hatten, verbotene Knallkörper und Banner ins Stadion zu bringen.
Agnelli, der im September als Nachfolger von Karl-Heinz Rummenigge auch zum Vorsitzenden der europäischen Clubvereinigung ECA gewählt worden war, hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Das Urteil steht dennoch. Die Staatsanwaltschaft hatte mit zweieinhalb Jahren Sperre sogar eine deutlich höhere Strafe für Agnelli gefordert. Der Gazzetta dello Sport zufolge hat das Urteil keine Auswirkungen auf den Posten bei der ECA. Neben dem Boss muss auch der Verein ein Bußgeld zahlen: nämlich 300.000 Euro.