Wer wird Meister, wer überrascht? Die Premier League im Meijer-Check
Sky Experte gibt seine Einschätzungen vor dem Saisonstart ab
07.08.2019 | 22:03 Uhr
Am Freitag wird die neue Premier League-Saison mit dem Spiel zwischen dem FC Liverpool und Norwich City eröffnet. Vorab macht Erik Meijer den Premier League-Check. Der Sky Experte nennt seine Meisterschaftsfavoriten und das mögliche Überraschungsteam.
Man City oder Liverpool - gibt es wieder einen Zweikampf um die Meisterschaft?
Für Erik Meijer sind Manchester City und der FC Liverpool die stärksten Teams. Der ehemalige Liverpool-Spieler wünscht seinem Ex-Verein die Meisterschaft, allerdings vermutet er, dass City "ein kleines Stück besser ist". Zumindest mit Leroy Sane in den Reihen.
"Sollte Sane den Schritt in Richtung Deutschland machen und nicht mehr bei City spielen, dann leg ich mich auf Liverpool fest", so Meijer. Aus dem Kreis der Verfolger traut der Niederländer vor allem Tottenham Hotspur einiges zu: "Sie sind immer cool, immer ruhig und geben kaum Geld auf dem Transfermarkt aus. Sie haben sehr gute Spieler, die als Team eingespielt sind."
Und was ist mit dem FC Chelsea und Mancheser United? Meijer: "Vielleicht lässt Frank Lampard die Blues etwas aufblühen und vielleicht bringt Ole Gunnar Solskjaer United mit Transferausgaben von fast 200 Millionen Euro wieder etwas weiter nach vorne."
Findet der FC Arsenal zurück zu alter Stärke?
Die Gunners haben zuletzt zweimal in Folge den Einzug in die Champions League verpasst. "Dorthin wollen sie im nächsten Jahr mit Sicherheit unbedingt zurück", sagt Meijer. Prunkstück des Teams von Trainer Unai Emery ist die Offensive um Top-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang.
Mit dem 80-Millionen-Euro-Einkauf Nicolas Pepe hat der Gabuner nun auch noch einen weiteren starken Akteur neben sich. "Nach vorne sind sie unheimlich stark", lobt Meijer. Um am Ende unter den ersten Vier zu stehen, bedürfe es aber auch guter Defensivarbeit. "Hinten kassieren sie noch zu viele Gegentore."
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Wer hat das Zeug zum Überraschungsteam?
Enorm gespannt ist Meijer auf den FC Everton. "Die Transferpolitik ist sehr interessant." Die Toffees holten für 87 Millionen Euro Moise Kean (Juventus), Jean-Philippe Gbamin (1. FSV Mainz 05), Fabian Delph (Manchester City) und Andre Gomes (FC Barcelona).
Meijer: "Sie haben es natürlich nicht gerne gesehen, dass der rote Stadtnachbar den Henkelpott gewonnen hat. Die Blauen stemmen sich nun dagegen und haben sehr gute Spieler geholt."
Was ist für den "deutschen Klub" Norwich City drin?
Die Kanarienvögel sind kein gewöhnlicher Aufsteiger, denn in der Universitätsstadt im Osten Englands wird deutsch gesprochen. Neben Erfolgstrainer Daniel Farke stehen gleich neun Profis mit deutscher Staatsbürgerschaft im Kader. Hinzu kommen Akteure, die früher in der Bundesliga gespielt haben, wie Timm Klose oder Teemu Pukki.
"Es macht natürlich einen Unterschied, wenn viele Jungs eine Sprache sprechen", sagt Meijer über das Erfolgsmodell "made in Germany". Zwei Fragen seien dabei entscheidend. Meijer: "Ist es eine Gruppe in der Gruppe oder eine Gemeinschaft? Und wie gut kann der Trainer seine Philosophie den Nicht-Deutschen vermitteln?"
Der Auftakt mit dem Auswärtsspiel in Liverpool hat es in sich. "Aber wenn sich die deutschen Spieler der englischen Kultur anpassen und sie als Einheit auftreten, dann kann Norwich eine Überraschung werden", glaubt Meijer.
Aufsteiger Aston Villa klotzt - mit Erfolg?
Der Aufsteiger hat bereits knapp 150 Millionen Euro für zwölf neue Spieler ausgegeben. Zum Vergleich: Mit-Aufsteiger Norwich hat gerade mal vier Millionen Euro investiert. "Sie haben den Kader richtig verstärkt, das kann überraschend gut sein", sagt Meijer über die Transferpolitik der Villains.
Der Sky Experte ist sich sicher, dass einer der drei Aufsteiger nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben wird. "Die anderen beiden werden kämpfen, kämpfen, kämpfen müssen - und zwar bis zum letzten Spieltag."