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Werder Bremen: Leonardo Bittencourt im Sky Interview

Sky exklusiv || Bittencourt über FCB-Auftritt: "Das hat man schon gemerkt"

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Werder Bremens Leonardo Bittencourt spricht im exklusiven Interview mit Sky Reporter Sven Töllner unter anderem über die Bayern, den BVB, die Saison bei Bremen und Druck im Fußballgeschäft.

Im Sky Interview spricht Leonardo Bittencourt von Werder Bremen über die Niederlage gegen den FC Bayern, den Meisterkampf und das Fehlen von Top-Torjäger Niclas Füllkrug.

Leonardo Bittencourt (Werder Bremen) über ...

… die Niederlage gegen den FC Bayern:

"Natürlich hatte Bayern mehr Spielanteil, aber wir hatten sicherlich Momente, in denen wir in Führung hätten gehen können. Wenn du gegen Bayern gewinnen möchtest, dann brauchst du so einen Tag, wo du auch die Chance, die du hast, nutzt und es hintenraus dann schwieriger für sie wird. Wenn sie dann mal 1:0 oder 2:0 führen, dann wird es immer schwieriger und deswegen: ja, vom Spielverlauf wäre schon mehr drin gewesen. Auch wenn es am Ende, wenn man das ganze Spiel betrachtet, ein verdienter Sieg für die Bayern war. Vielleicht war es nicht der Bayern-Sieg, den sich die ganzen Fans so erhoffen - mit einer extremen Dominanz. Aber ich glaube, dass wir da einfach gut verteidigt und es ihnen auch sehr schwer gemacht haben. Am Ende hast du dann 1:2 verloren, und dann bringt das nicht so viel, weil drei Punkte gehen nach München."

… die fehlende Dominanz beim FC Bayern:

"Diese gewisse Dominanz haben sie ja schon immer. Klar hatten sie sicher schon mal mehr Selbstvertrauen oder sind schon mal in einer besseren Phase nach Bremen gekommen. Das hat man schon gemerkt. Wenn wirklich alles funktioniert hätte, dann hätte es auch klappen können. Aber man sieht trotzdem, auch wenn wir einiges richtig gemacht haben, reicht es dann am Ende doch nicht."

… den Vergleich zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund:

"Wenn man die Rückrunde betrachtet, denke ich schon, dass Dortmund besser drauf ist. Aber ich glaube, dass die verlorenen Punkte in Bochum schon wehtun. Dann hätten sie es schaffen können. Jetzt können sie es immer noch schaffen, aber dass Bayern jetzt nochmal an den letzten drei Spieltagen patzt, halte ich nach all den Jahren für unwahrscheinlich - aber wir werden sehen. Ich glaube schon, dass das Spiel gegen Bochum vielleicht ausschlaggebend war für die Dortmunder. Leider. Gegen Wolfsburg haben sie ja auch wieder ein Riesenspiel zu Hause gemacht und das gegen eine Mannschaft, die gerade auch sehr, sehr gut drauf ist. Wir werden sehen."

Mehr Fußball

… die aktuelle sportliche Situation bei Werder Bremen:

"Selbst wenn wir jetzt schon 40 Punkte hätten, wir haben immer noch drei Spiele und es geht trotzdem um drei Punkte. Es geht trotzdem darum, ein Spiel zu gewinnen und das ist unabhängig von der Situation, die wir haben. Ob sieben Punkte, ob zehn Punkte, wir wollen Spiele gewinnen und wir haben jetzt noch drei Möglichkeiten. Wir haben die letzten beiden Spiele verloren, was jetzt nicht so gut war. Wir fahren jetzt nach Leipzig - eine Mannschaft, die sehr gut drauf ist, die im Pokal auch sehr sehenswert weitergekommen ist. Aber auch da können wir punkten und da können wir auch gewinnen, wenn wir alles raushauen und das ist das Ziel. Das ist unabhängig von der Situation, man muss immer weitermachen. Aber ich denke, dass es ein bisschen ruhiger sein könnte, hätten wir gegen Schalke gewonnen. Aber auch wenn wir diese Punkte jetzt nicht haben, es sind noch Punkte, die da liegen, und die kann man einsammeln."

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… den Druck im Fußball:

"Du musst mit dem Druck umgehen können. Letztes Jahr hatten wir ein Stück weit positiven Druck, weil da hieß es, wir müssen jedes Spiel gewinnen, um aufzusteigen. Dann ist es so ein Druck, wo du weißt, wenn alles normal und gut läuft, gewinnen wir diese Spiele auch. Aber wenn du um den Klassenerhalt kämpfst, dann ist es ein anderer Druck. Wenn du zwei, drei Spiele nicht gewinnst, dann musst du das nächste Spiel wieder gewinnen, du darfst nicht verlieren und deswegen ist der Druck eigentlich immer da. Aber es gibt einen positiven Druck und einen Druck, der dir dann doch nochmal ein Stück weit alles verkrampfter machen lässt. Aber im Endeffekt, sobald der Ball rollt, fällt das ein Stück weit ab, weil dann machst du das, was du jeden Tag machst: Du spielst Fußball, der Ball kommt und dann kannst du es ein Stück weit abschalten. Dann gibt es gewisse Formen in der Saison, da läuft es mal ein bisschen besser, mal ein bisschen schlechter, dann fallen dir Sachen leichter und mal fällt es dir nicht so leicht. Aber wenn du hintenraus weiter um den Klassenerhalt kämpfst und dann noch unten drin steckst, dann fallen dir vielleicht manche Dinge nicht so leicht, aber letztendlich musst du alles reinwerfen. Du brauchst eine gewisse Aggressivität in einem Spiel. Ich finde es immer sehr spannend. Der Druck ist immer da. [...] Das ist aber etwas, das jeder Fußballer ein stückweit genießt. Ich glaube, wenn die Karriere vorbei ist und der Druck nicht mehr so da ist, dann wird einem das einfach fehlen. Ich freue mich immer drauf, wenn Crunchtime ist und danach kann man hoffentlich in den wohlverdienten Urlaub gehen."

… den Ausfall von Niclas Füllkrug:

"Natürlich fehlt unser bester Torschütze mit Fülle, der eine super Saison spielt und der gewisse Sachen mitbringt, die wir so nicht mehr haben. Oliver Burke haben wir ausgeliehen und er ist ein ähnlicher Spielertyp wie Fülle, deswegen fehlt es dann, wenn so einer dann aufgrund einer Verletzung leider wegfällt. Das ist immer schade, aber ich glaube, man hat trotzdem gesehen, dass wir die Spiele ohne Fülle auch sehr gut gemacht haben. […] Maxi Philipp macht es auch sehr gut. Er hat nach langer Spielpause jetzt auch ein stückweit seinen Rhythmus gefunden. Wenn der beste Scorer fehlt, ist es immer schade für die Mannschaft. Aber ich bin ein Freund davon, mit den Jungs zu arbeiten, die wirklich auf dem Platz stehen und sich darauf dann bestmöglich vorzubereiten, um auch am Wochenende ein gutes Spiel zu machen. Dann ist es unabhängig, wer auf dem Platz steht."

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